Maximilian Götz hat in seiner langen Motorsport-Karriere schon so einiges erlebt - ein Rennen auf dem Hungaroring in Ungarn gehörte bislang nicht dazu. Als einziger aller 24 DTM-Fahrer gab der Uffenheimer am Wochenende sein Streckendebüt auf dem bekannten Formel-1-Kurs vor den Toren Budapests. Götz und sein Mercedes-AMG DTM Team taten sich schwer beim achten und vorletzten Rennwochenende der Saison. Und das wortwörtlich! Wegen des Zusatzgewichts wogen die Mercedes-AMG C 63 DTM zeitweise bis zu 25 Kilogramm mehr als die Autos der anderen Hersteller. Götz beendete das Samstagsrennen auf dem 21. Platz. Am Sonntag verbesserte er sich von der 23. auf die 17. Position, holte aber erstmals seit dem DTM-Lauf in Zandvoort keine Meisterschaftspunkte.

Max, am Samstag lief nicht viel zusammen bei dir. Was war los?
Ich war in allen Sessions am Ende des Feldes - so etwas ist mir in meiner gesamten Motorsport-Karriere noch nie passiert. Es war einfach der Wurm drin. Die meisten meiner Teamkollegen hatten Probleme - und ich ganz besonders. Das Auto sprang richtig, wodurch ich keine Balance hatte. Ich konnte nicht meine Linie fahren, sondern war nur damit beschäftigt, das Auto auf der Strecke zu halten. Ich konnte mich kaum auf meinen Fahrstil konzentrieren. Wenn du in der DTM keine Balance hast, dann stehst du da, wo ich gelandet bin...

Am Sonntag warst du im 3. Training als Zehnter bestplatzierter Mercedes-Fahrer. Aber danach wurde es erneut schwierig, mit der Konkurrenz mitzuhalten...
Es war insgesamt ein enttäuschendes Wochenende. Das wurde auch am Sonntag nur unwesentlich besser. Wir haben die unruhige Vorderachse leider nicht in den Griff bekommen. Im 2. Qualifying haben wir uns alle wieder schwer getan und konnten nicht viel ausrichten. Und so läuft es eben in der DTM: Wenn du hinten startest, kommst du auch hinten an. Schade, denn die Pace im Rennen war super.

Kurz vor dem Rennwochenende haben du und einige Fahrerkollegen für Furore in der Budapester Innenstadt gesorgt.
Das war das Schönste am ganzen Wochenende, muss ich ehrlich sagen. Ich war zum ersten Mal überhaupt in Budapest - und dann direkt mit Rennautos durch diese wunderschöne Stadt zu fahren, war etwas Besonderes. Ich saß beim Show-Run am Steuer des Safety Car von Mercedes. Ich bin sicher, dass wir die Stadt mit unserem Auftritt mobilisiert haben für das Wochenende. Es saßen dadurch sicherlich einige Zuschauer auf den Tribünen, die das eigentlich nicht geplant hatten. Es ist eben nicht alltäglich, dass du solche Autos mit diesem Sound mitten durch die Stadt fahren siehst. Das war ein tolles Event und ich war froh, dabei gewesen zu sein.

In drei Wochen steigt das Saisonfinale in Hockenheim. Welche Gedanken hast du vor dem letzten Rennwochenende der DTM-Saison 2016?
In Budapest hat das Zusatzgewicht eine große Rolle gespielt. Zum Finale in Hockenheim können wir zum Glück einige Kilo ausladen. Dann sind wir auf einem ähnlichen Level mit der Konkurrenz. Beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring waren wir schnell. Deshalb sollten wir generell gut aufgestellt sein fürs Finale. Ich möchte gern noch zwei gute Rennen zeigen. Wir werden jetzt die Probleme aus Budapest analysieren. Dann heißt es, in Hockenheim noch mal voll anzugreifen!