Edoardo Mortara und Antonio Felix da Costa sorgten im Sonntagsrennen der DTM auf dem Red Bull Ring für den größten Aufreger. In Runde 25 kamen sich die beiden Rivalen beim Kampf um die vorderen Plätze arg in die Quere. Nach vorangegangenen Rempeleien schob schließlich Mortara den BMW-Piloten von hinten an. Beide Fahrer landeten daraufhin im Kiesbett. Für Mortara selbst war damit Feierabend, Felix da Costa schaffte es am Ende nur auf Platz 21.

Anhand der TV-Bilder gingen nicht wenige Zuschauer in Spielberg davon aus, dass sich Mortara mit seinem Rempler revanchieren wollte. Die Rennleitung brummte dem Audi-Piloten nachträglich eine 3-Platz-Strafe für das kommende Rennwochenende auf. Heftig: Mortara machte einige Stunden nach Rennende kein großes Geheimnis daraus, da Costa absichtlich angeschoben zu haben!

Mortara akzeptiert Strafe

Mortara sagte am Sonntagabend gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Sagen wir mal so: Wenn es einen Unfall gab, dann war das nie die richtige Lösung. In der Hitze des Gefechts habe ich das gemacht. Das akzeptiere ich, damit habe ich auch keine Probleme. Auch, wenn er wirklich sauer ist..." Diese Aussage tätigte er, nachdem er bereits von seiner Strafe erfahren hatte.

Da Costa, der kein einfaches Wochenende in Österreich hatte, antwortete wenige Stunden zuvor auf die Frage, ob es sich bei der Aktion um ein Revanchefoul gehandelt habe: "Ich hoffe es nicht. Aber wenn es so war, dann war das ziemlich hässlich. Das ist nicht in Ordnung." Für die ersten Rempeleien vor dem verhängnisvollen, finalen Crash erhielt da Costa von der Rennleitung im Nachgang lediglich eine Verwarnung. Für die Regelhüter war also klar, wer bei diesem heiklen Duell der größere Übeltäter war.

Mortara: Es war meine Schuld

Mortara akzeptierte seine Strafe, nicht aber das robuste Vorgehen seines BMW-Widersachers. Zur Bestrafung sagte der Audi-Fahrer: "Ich kann dem nur zustimmen. Es war meine Schuld, und das ist auch in Ordnung. Aber man muss verstehen: Wenn die Leute aggressiv mit mir umgehen, dann mache ich das bei denen genauso. Das ist für mich eine Regel im Leben. Wenn du jemanden respektierst, dann erhältst du auch Respekt. Wenn mich jemand nicht respektiert, wüsste ich nicht, warum ich das dann machen sollte."

Mortara machte kein Geheimnis daraus, dass er sich auf der Strecke revanchiert, sollte er sich ungerecht behandelt fühlen. "Mit dem Großteil der Fahrer habe ich keine Probleme", sagte er. "Sie kennen mich: Wenn du mir Probleme machst, dann bekommst du es zurück. Sorry, dass ich das so sage. Aber es ist so." Eine Umgangsform, die nicht nur Mortara pflegt. Auch andere Fahrer haben sich in der Vergangenheit offen dazu bekannt, im Zweifel nicht zurückzustecken.

Für da Costa begann das Duell schon in der dritten Kurve. Beim Versuch, Mortara am Kurvenausgang die Tür zuzuschlagen, sei es zu einem kleinen Kontakt gekommen. "Ich war neben ihm, weil ich DRS hatte", sagte der Portugiese. "Dieser Vorteil ist hier riesengroß. Ich habe es geschafft, Edo mit DRS in Kurve 5 zu überholen. Ich weiß nicht, was er dann gemacht hat. Er hat viel zu spät gebremst und uns dann beide von der Strecke geschossen. Sein Auto hat sich gedreht. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass er keine Balance mehr hatte und mich viel zu hart getroffen hat."