Rookie mit 29 - Maximilian Götz wechselte im besten Rennfahreralter sein Metier und absolvierte 2015 seine erste Saison in der DTM. Zuvor äußerst erfolgreich im GT-Sport aktiv, wartete in der Tourenwagenserie eine neue Herausforderung auf ihn. "Die DTM betrachte ich als einen Neuanfang. Und jeder Neuanfang ist frisch, anders und etwas Besonderes - unabhängig davon, wie alt man ist", so Götz gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Als Mitglied des Mercedes-DTM-Teams ist Götz nun auch Werksfahrer - eine besondere Situation für ihn, jedoch nicht unbedingt mit mehr Druck verbunden. "Ich würde es nicht als Druck bezeichnen. Es ist vielmehr Freude, es ist Spaß in der DTM. Wenn es keinen Spaß machen würde, könnte ich nicht die Leistung bringen", erklärt er. Vielmehr stelle er an sich selbst hohe Ansprüche. "Wenn du die Leistung nicht bringst, dann bist du in der DTM schnell weg vom Fenster. Es ist schließlich keine Kaffeefahrt hier."

Das musste er spätestens erfahren, als er nach seinen Erfolgen in der Vergangenheit plötzlich im hinteren Teil des Feldes unterwegs war. Vor dem letzten Rennwochenende am Hockenheimring liegt Götz auf Rang 21 der Fahrerwertung. "Das ist sehr, sehr schwierig. Immer, wenn ich heim komme, streichle ich meine Pokale und sage zu ihnen: 'Ihr bekommt bald wieder Zuwachs'. Natürlich will ich in der DTM auch Rennen gewinnen oder im Qualifying unter die Top-3 kommen", formuliert er seine Ansprüche. Das Erfolgsrezept meint er allerdings zu kennen. "Wenn du ein Ziel vor Augen hast, kommst du auch irgendwann dorthin. Man muss nur Schritt für Schritt darauf hinarbeiten, dann klappt es."

Am Nürburgring zeigte Götz seine beste Saisonleistung, Foto: Gruppe C GmbH
Am Nürburgring zeigte Götz seine beste Saisonleistung, Foto: Gruppe C GmbH

Nach fast einer kompletten Saison kann Götz jedoch auch abseits der Rennstrecke ein persönliches Fazit über die DTM ziehen. Und dabei hat er durchaus Verbesserungsmöglichkeiten ausgemacht. "Im DTM-Fahrerlager fehlt ein bisschen das gewisse Flair. Es fehlen ein wenig die Highlights, wie beispielsweise eine gemeinsame Fahrerlager-Party. So wie ich es von früheren Zeiten kenne", erklärt er. Auch die Fannähe kritisiert er; mehr Autogrammstunden wären nach Götz' Meinung von Vorteil.

Insgesamt aber sieht er sich in der DTM am richtigen Platz und möchte auch 2016 dabei sein. "Definitiv, das ist mein Ziel. Es macht nicht unbedingt Sinn, nur ein Jahr in der DTM zu fahren. Wir schauen einmal, was sich im Winter ergibt", so Götz, der nach seinen beiden Top-6-Platzierungen am Nürburgring die Saison ähnlich gut beenden will.

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