Formel 1 Fans kennen es zur Genüge: Kurz vor Saisonbeginn drückt FIA-Präsident Max Mosley noch einmal diverse, radikale und meistens unverständliche Regeländerungen durch. In der DTM hält nun eine ähnliche Regeländerungstaktik Einzug.

So beschloss die DTM-Kommission am Donnerstag, dass die folgenden Regeländerungen bereits in der anstehenden Saison verpflichtend wirksam werden:

  • Die DTM 2005 sieht ein Markenplatzierungsgewicht vor. Die siegreiche Marke startet beim jeweils nächsten Rennen mit 10 kg Zusatzgewicht. Die zweitplatzierte Marke fährt mit unverändertem Basisgewicht. Die dritt- und viertplatzierte Marke startet mit 10 kg Mindergewicht.
  • Fahrzeuge des Jahrgangs 2004 fahren 2005 mit einem Fahrzeuggewicht von 1035 kg.
  • Fahrzeuge der DTM 2005 sind in unveränderter technischer Spezifikation in der DTM 2006 und 2007 startberechtigt. Karosserievarianten (Modellpflege, neue Optik aus der Serie, etc.) sind erlaubt.
  • Die in der DTM vertretenen Hersteller verpflichten sich, ab 2006 wettbewerbsfähige Fahrzeuge zu konkurrenzfähigen Konditionen an Privatteams zu verleasen.

"Die heutigen Entscheidungen werden für noch mehr Spannung in der DTM sorgen", begründet Winfried Urbinger, seines Zeichens Präsident des DMSB e.V., die Regeländerungen. "Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit zu einer breiteren Beteiligungsbasis. Der Einstieg für neue Hersteller in die Serie wird noch attraktiver. Diese Entscheidungen sind richtungsweisend für den Spitzen-Motorsport in Deutschland."

"Zielsetzung dieser Beschlüsse ist es, weiter konsequent Kosten zu sparen und den Tourenwagensport für unser Publikum weiter zu attraktivieren, sowie die DTM für die nächsten Jahre planbar abzusichern", schließt sich Hans Werner Aufrecht an. "Wir wollen Teams zu günstigen Konditionen eine erstklassige Bühne bieten und dabei auch dem internationalen Fahrernachwuchs Aufstiegschancen geben."

Während man also mit der Zusicherung von "wettbewerbsfähigen" Kundenfahrzeugen dem Opel-Ausstieg und einem weiteren Starterschwund vorbeugen möchte, sollen die Gewichtslimits für spannendere Rennen sorgen. Ob dieser von Bernie Ecclestone für die Formel 1 oftmals angedachte Weg aber tatsächlich der richtige ist, wird sich erst noch herausstellen müssen. Viele Fahrer und Verantwortliche hielten Ecclestone einst vor, dass der Sieger im Sport normalerweise belohnt und nicht bestraft werden sollte...