Die Möglichkeiten schienen grenzenlos: Red Bull-Junior, gute Ergebnisse in der GP3, der Formel Renault 3.5 und der GP2. Zudem erhielt der 23-jährige Portugiese als Red Bull-Testfahrer die Möglichkeiten rund 3500 km in den Weltmeisterfahrzeugen von Sebastian Vettel zu absolvieren. Alles schien bereitet die potenzielle Nachfolge von Daniel Ricciardo bei Toro Rosso anzutreten.

Nachdem aber Daniil Kvyat den Zuschlag für das Cockpit unter Teamchef Franz Tost für die Saison 2014 bekam stand Antonio Felix da Costa mit leeren Händen da. Im Frühling gab das DTM-Team von MTEK da Costa die Möglichkeit sich in der deutschen Tourenwagenserie zu beweisen. BMW-Motorsport Direktor Jens Marquardt ist vom Können des Portugiesen überzeugt. "An den fahrerischen Qualitäten besteht überhaupt kein Zweifel bei ihm. Der Speed ist da", sagte Marquardt am vergangenen Wochenende in Hockenheim.

Trotzdem mahnte der BMW-Motorsport Direktor, dass der Portugiese Höhen und Tiefen gehabt habe. "Das hängt auch mit den Strecken zusammen. Bei Antonio hat man gesehen, dass er sich auf permanenten Rennstrecken leichter tut", so Marquardt weiter.

Während Marken-Kollege Wittmann von einem Sieg zum nächsten eilte, war ein achter Rang in Ungarn das Maximum des 23-jährigen da Costa. Insgesamt vier Mal sah er zudem nicht die Zielflagge. In Hockenheim holte zum Saisonabschluss noch einen neunten Platz. In der Gesamtwertung findet sich da Costa auf Rang 21 wieder - zu wenig für ein hochgelobtes Red Bull-Talent.

Marquardt plant mit da Costa

Dennoch möchte BMW mit da Costa weiterarbeiten - auch wenn die Gefahr besteht, dass der Portugiese doch noch mit einem Auge auf einen Platz in einem Formel-1-Boliden schielt.

"Ich weiß nicht was Red Bulls Planungen angeht, aber ich hatte nie Zweifel, dass er nicht zu 100 Prozent bei der Sache ist. Von unserer Seite kann ich nur sagen, dass wir zufrieden mit ihm sind", sendete der BMW-Obere positive Signale für ein weiteres DTM-Engagement des 23-jährigen.

Auf genau das hofft der Portugiese derweil: "Ich hoffe es und würde es gerne weitermachen. Wir werden die Diskussionen in den nächsten Wochen haben. Ich liebe diese Familie, dieses Auto, diese Meisterschaft. Ich würde mich daher freuen hier weiter zu fahren und eine gute Meisterschaft zu haben", sagte da Costa gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Engagement in der Formel E

Um nicht auf einen Monoposto-Boliden zu verzichten geht Felix da Costa Ende November in der Formel E an den Start. Vielleicht um nicht gänzlich unter dem Formel-Radar zu verschwinden. Der Portugiese sieht in der Elektro-Serie einen speziellen Reiz. "Es ist ein neues Projekt, eine neue Art des Motorsports. Man muss die Herangehensweise an das Rennen ändern", schwärmt der 23-jährige.

Vorerst plant der Portugiese nur einen Einsatz im Malaysia (22. November) und Uruguay (13. Dezember). "Im nächsten Jahr müssen wir auf den DTM-Rennkalender warten, ob ich woanders mitfahren kann", berichtete der 23-jährige im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.