In den kommenden Wochen sollte die Entscheidung über den neuen Kalender für die Saison 2015 fallen. Mit Spannung erwartet werden vor allem die Auslandsauftritte. "Die DTM ist eine Serie, die gelernt ist, verstanden wird, die Deutsche (!) Tourenwagen Masters heißt, die in Deutschland gut ankommt. Trotzdem darf man die internationale Vision nicht verlieren", betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Rande des Saisonfinales in Hockenheim. "Das, was wir jetzt mit Japan und der IMSA machen, muss ein mittel- bis langfristiges Projekt bleiben. Aber unser Herz und unsere Seele liegt in Deutschland."

Nichtsdestotrotz steht ein Abstecher in das Land der aufgehenden Sonne schon länger im Raum. Die japanische Super GT, mit der die DTM kooperiert, gastiert auf dem TI Circuit Aida bei Okayama, in Fuji, Suzuka und Motegi. Außerdem stehen Autopolis, Sugo und Buriram im Kalender.

Die drei letztgenannten Strecken werden vor allem von heimischen Rennserien wie der Formel Nippon genutzt, während auf den anderen mehrere internationale Serien gastierten. 1994 und 1995 fand auf dem TI Circuit Aida der Pazifik Grand Prix der Formel 1 statt, die auch in Fuji ihre Zelte aufschlug. Aktuell gastiert die Königsklasse in Suzuka, ebenso wie die WTCC, die dort an diesem Wochenende erstmals ein Rennwochenende austrägt. Auch die DTM absolvierte 1996 in Suzuka zwei Rennen. Motegi dürfte vor allem den Fans des Zweiradsports ein Begriff sein.

Denkbar wäre, dass sich die DTM auf einer dieser Strecken die Ehre geben wird. Ob das bereits 2015 der Fall sein wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Ein Gastauftritt bei den westlichen Nachbarn in China ist dagegen unwahrscheinlich. "Ein Rennen in China sehe ich aktuell nicht, weil es nicht finanzierbar ist", erklärte ITR-Chef Hans Werner Aufrecht im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Auch bei einem Japan-Auftritt würde sich die Kostenfrage stellen, allerdings ist das einheitliche Reglement von DTM und Super GT ab 2017 ein Argument, das China nicht bieten kann. Bereits im diesjährigen Kalender konnte sich ein Rennen in China nicht halten, stattdessen wurde erneut in Zandvoort gefahren.

In Russland sieht Aufrecht dagegen noch Potential für mehr Auftritte. "Der russische Markt ist derart groß, dass ein Rennen womöglich nicht ausreicht", meinte er. Geplant ist, dass die DTM der Formel 1 in ein bis zwei Jahren nach Sochi folgt. Im Juli 2013 hatte die DTM auf dem Moscow Raceway Premiere gefeiert.

Die bisherigen Auslandsauftritte der DTM

Adria (drei Rennen)
Brands Hatch (acht Rennen)
Brno (acht Rennen)
Circuit de Catalunya (vier Rennen)
Dijon (ein Rennen)
Donington (zehn Rennen)
Estoril (fünf Rennen)
Helsinki (vier Rennen)
Hungaroring (drei Rennen)
Interlagos (zwei Rennen)
Istanbul (ein Rennen)
Le Mans (zwei Rennen)
Magny Cours (vier Rennen)
Moskau (zwei Rennen)
Mugello (acht Rennen)
Salzburgring (drei Rennen)
Shanghai (ein Rennen)
Silverstone (zwei Rennen)
Spa (ein Rennen)
Spielberg (sieben Rennen)
Suzuka (zwei Rennen)
Valencia (drei Rennen)
Zandvoort (14 Rennen)
Zolder (22 Rennen)