Zandvoort ist das erfolgreichste Auslandsrennen der DTM und seit 2001 im Kalender. Was sind ihre besten Erinnerungen?
Erik Weijers: Natürlich die letzte Runde in der Debütsaison 2001 mit dem Drama in der letzten Runde und nach dem Zieleinlauf zwischen Alzen und Abt. Für mich persönlich und die holländischen Motorsportfans war es auch schön, als 2003 Christijan Albers gewann. Wir hatten auch 2002 die Titelentscheidung und jedes Jahr hat etwas Besonderes gebracht. Es ist immer eine tolle Angelegenheit, wenn die DTM hier fährt.

Wie wichtig ist die DTM für Zandvoort?
Erik Weijers: Ziemlich wichtig, weil wir keine Formel-1-Rennstrecke sind und das auch nicht unsere Ambition ist. Die DTM ist für uns ein Highlight, weil sie die beste Tourenwagenserie Europas ist und auch die Fahrer das höchste Niveau haben. Daher ist es für uns wichtig, sie hier zu haben. Sie bringt viele Fans, Journalisten und Teammitglieder in die Region, die hier schlafen und konsumieren. Es gibt natürlich nicht nur die DTM, wir haben auch noch andere internationale Veranstaltungen, aber sie ist ein Höhepunkt.

Im Kalenderentwurf für die nächste Saison scheint Zandvoort allerdings nicht mehr auf. Worin liegen die Gründe dafür?
Erik Weijers: Wir hatten die DTM 13 Jahre hier, aber sie hat aufgrund der Hersteller auch Interesse, außerhalb Europas zu fahren. Es steht ein Rennen in China auf dem Programm, zudem soll es ein weiteres Rennen in Osteuropa geben. Daher müssen Rennstrecken wegfallen, auf denen momentan gefahren wird. Unser Vertrag läuft dieses Jahr aus. Wir waren mit der ITR natürlich in Gesprächen über eine Verlängerung, aber das ist nicht möglich, weil schon andere Strecken einen Vertrag haben und für Zandvoort, wie es derzeit aussieht, im nächsten Jahr kein Platz ist. Das soll aber nicht heißen, dass die DTM hier in Zukunft gar nicht mehr fahren wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das nächstes Jahr nicht der Fall sein wird, aber wie es in der Zukunft aussieht, müssen wir sehen.

Unter anderem sollen ja die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen ausschlaggebend gewesen sein...
Erik Weijers: Ich will nichts über die Gründe sagen, aber es spielen denke ich auch andere Sachen eine Rolle. Aber natürlich müssen wir die Strecke an einzelnen Punkten verbessern, das ist ein Prozess, dem sich jede Rennstrecke stellen muss. Es ist nicht so, dass in den letzten Jahren nichts gemacht wurde, aber wir sind eine Privatrennstrecke und müssen alles selbst finanzieren. Wir wollen einen neuen Startturm, aber der kostet viel Geld und das müssen wir erst verdienen. Die Anlage ist nicht so ausgebaut wie am Nürburgring oder auf anderen Rennstrecken in Deutschland, aber es ist auch nicht so, dass nichts vorhanden ist.

Früher kamen zu den Rennen enorm viele Zuschauer. Welche Pläne haben Sie, die Leute wieder anzulocken?
Erik Weijers: Wir hatten diesmal schon am Samstag mehr Zuschauer als in den letzten Jahren. Wir hatten zudem schon einige gute internationale Veranstaltungen in diesem Jahr, wie die FIA GT. Außerdem hatten wir bei einem historischen Event Ende August 46.000 Zuschauer, das war sehr wichtig für uns. Es ist aber nicht mehr so, dass wir einen Sponsor wie Marlboro haben, der Promotion in ganz Holland macht und Freikarten für die Dünen verteilt, damit 60.000 Leute gratis kommen. Das gibt es leider im Moment nicht. International ist Zandvoort weiterhin beliebt, auch weil wir in einer guten Lage sind und Amsterdam nur 20 Minuten entfernt ist. Wir haben einen internationalen Flughafen, dazu die Lage am Meer. Daher sehe ich der Zukunft der Rennstrecke sehr positiv entgegen.

Es gibt ja auch eine Limitierung der Lärmtage. Wie viele sind es momentan?
Erik Weijers: Diese Genehmigung hat sich vor zwei Jahren geändert, jetzt sind es zwölf. Wir waren immer auf fünf Tage beschränkt, die mit der DTM und dem Formel 3 Masters schon verbraucht waren. Daher gibt es nun Möglichkeiten, mehr Veranstaltungen zu absolvieren, was wir auch schon gemacht haben. Nächstes Jahr werden wir im Mai ein 12-Stunden-Rennen haben und für die restlichen Tage stehen wir auch noch in Verhandlungen mit unterschiedlichen Anbietern.