Österreich ist Audi-Land - zumindest beim Blick zurück. In den letzten beiden Jahren - seit dem Umbau und der Wiedereröffnung des Red Bull Rings - dominierten die Ingolstädter beinahe nach Belieben. Selbst 2012, als die vier Ringe nicht immer zu den Top-Favoriten gehörten, raste Edoardo Mortara zum Erfolg. Damit gilt der Italiener auch beim aktuellen Besuch in der Alpenrepublik als heißer Anwärter auf die volle Ausbeute - nach zwei verpatzten Wochenenden könnte die Motivation kaum höher sein. "Alles, was wir jetzt brauchen, ist ein Rennen ohne Zwischenfälle. Ich sehe keinen Grund, warum uns das in Spielberg nicht gelingen sollte", gab sich der Audi-Pilot optimistisch.

Mit anderen Vorzeichen, aber ebenfalls einer Menge guter Vorsätze reist Meisterschaftsführender Mike Rockenfeller in die Steiermark. "Nach dem Erfolg in Brands Hatch kann ich es natürlich kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen und um den nächsten Sieg zu kämpfen", erklärte der Deutsche. Besonders für ihn: noch nie in seiner Karriere reiste er als Tabellenführer zu einem Rennen. Aber Punkte hin oder her, sicher ist sich der Audi-Pilot in jedem Fall, dass durch DRS und Option-Reifen viel Action und zahlreiche Überholmanöver zu erwarten sind.

Mit gehöriger Wut aus Brands Hatch im Bauch packt auch Augusto Farfus seine Koffer und macht sich auf nach Österreich. Die klare Tabellenführung im Blick, wollte sein BMW M5 nicht mehr wie er. Null Punkte und der Verlust der Spitze - doch das soll sich am dritten Rennwochenende wieder ändern. "Da BMW bereits 2012 in Spielberg konkurrenzfähig war, denke ich, dass wir auch dieses Mal wieder beim Kampf um die Punkte ein Wörtchen mitreden werden", schickte Farfus eine kleine Kampfansage ins Audi-Lager.

Selbige könnte auch von Martin Tomczyk stammen. In Brands Hatch war die Pole weg, das Auto demoliert und unter dem Strich hat er keinen einzigen Zähler auf dem Konto. Nun geht es aber auf den Red Bull Ring und dass der Bayer dort weiß, wie er schnell fahren muss, bewies er nicht zuletzt mit seinem Sieg aus dem Jahr 2011. "Ich denke, dass ich gute Chancen haben werde, dieses Mal wieder vorne dabei zu sein", prophezeite der Meister von 2011.

Mit eigentlich guten Leistungen, die aufgrund einer Strafe nicht gewürdigt werden, kennt sich auch Gary Paffett seit Brands Hatch bestens aus. Da es mit dem Podest in der Heimat nicht geklappt hat, muss es nun eben in Spielberg funktionieren, wo er bereits im vorigen Jahr unter die Top-3 fuhr. "An dieses Ergebnis würde ich gerne mit meiner ersten Podiumsplatzierung in diesem Jahr anknüpfen - am liebsten natürlich zwei Plätze besser als vor einem Jahr", lachte der Meister von 2005, der nach der guten Rennpace jetzt auch die Qualifying-Leistung wieder angreifen will.

Das Podium fest im Visier haben auch Robert Wickens und Christian Vietoris. Beide schmeckten 2013 bereits den süßen Geschmack des Champagners und werden alles geben, um das zu wiederholen. "Jetzt, da ich ihn einmal gekostet habe, bin ich natürlich auf den Geschmack gekommen und will gerne noch öfter auf das Podium fahren", erklärte Wickens mit einem Augenzwinkern. Wenn ihm da mal nicht Vietoris einen Stich durch die Rechnung macht, denn was er in Brands Hatch durch seinen Fehler im Qualifying verpasst hat, will er nun in Österreich nachholen.