Christian Menath: Mein Meisterschafts-Tipp lautet Martin Tomczyk. Der Bayer hatte in der letzten Saison häufig Pech, zeigte allerdings, dass er mit dem BMW gut zurechtkommt, wenn sich die Chance bietet. Sein Neugeborenes verleiht ihm einen zusätzlichen Schub und er kann seinen Titel aus 2011 wiederholen. Zudem glaube ich, dass der BMW das stärkste Auto im Feld sein wird. Wer im ersten Jahr die Konkurrenz in allen Wertungen schlägt, ist mit der gesammelten Erfahrung Topfavorit.

Setzt sich Bruno Spengler auch 2013 die Krone auf?, Foto: DTM
Setzt sich Bruno Spengler auch 2013 die Krone auf?, Foto: DTM

Frederik Hackbarth: Da das eingefrorene technische Reglement kaum große Sprünge zulässt, sehe ich erneut BMW in der Pole-Position. Zwar hat Audi weiter aufgeholt, doch das Paket der Münchner wird schwer zu schlagen sein. Mercedes prognostiziere ich mit dem unerfahrenen Fahrerkader hingegen eine schwierige Saison. Bei den Fahrern machen es somit Bruno Spengler und Augusto Farfus unter sich aus, wobei ich den Brasilianer 2013 schlussendlich knapp vorne sehe - er war bereits am Saisonende letztes Jahr ganz stark unterwegs und ist in der DTM mittlerweile voll angekommen. Gleiches gilt auch für Joey Hand, der heuer für die eine oder andere Überraschung sorgen dürfte.

Olaf Mehlhose: Bruno Spengler war 2012 sicherlich ein verdienter Meister. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass Gary Paffett den Titel genauso verdient hätte wie der Rivale von BMW. Der Mercedes-Pilot stand ab dem ersten Rennen ununterbrochen an der Spitze des Klassements und musste sich im Herzschlagfinale von Hockenheim erst nach großem Kampf geschlagen geben. Nach dem um Haaresbreite verpassten Titel dürfte die Motivation beim Routinier riesig sein. Und im Gegensatz zu seinen Meisterschaftskonkurrenten ist er bei Mercedes die unbestrittene Nummer eins. Fahrerisch hat Paffett bereits in der letzten Saison alles gezeigt: von rasanten Aufholjagden bis zu souveränen Rennen von der Spitze. Kommt 2013 noch das nötige Glück hinzu, setzt sich der 31-Jährige mit einem Jahr Verspätung die Krone auf.

Geheimfavorit aus Brasilien: Augusto Farfus, Foto: BMW AG
Geheimfavorit aus Brasilien: Augusto Farfus, Foto: BMW AG

Sönke Brederlow: Einen Meisterschafts-Tipp für die neue DTM-Saison abzugeben, ist nicht einfach. BMW und Mercedes liegen dicht beisammen und machten schon im vergangenen Jahr die Siege unter sich aus, während Audi den beiden Kampfhähnen ein Stück weit zurück hing. Aufgrund des eingefrorenen Reglements sollte sich auch 2013 nicht viel an dieser Rangordnung ändern. Da Mercedes aber hauptsächlich auf den Nachwuchs setzt und nur Gary Paffett als Speerspitze vorzuweisen hat, glaube ich, dass BMW auch in diesem Jahr die drei Titel holt. Ob Bruno Spengler, Martin Tomczyk oder sogar Timo Glock? Da lasse ich mich überraschen...

Annika Kläsener: Ich tippe auf Augusto Farfus. Warum? Er ist der beste Rookie der vergangenen Saison und er sitzt im besten Auto - es gibt wahrlich schlechtere Voraussetzungen. Dass er gewinnen kann, hat der Brasilianer bereits bewiesen. Allerdings bräuchte er schon so etwas wie einen Lauf, um die markeninterne Konkurrenz in Form des amtierenden Meisters Bruno Spengler abzuwehren und sich auch gegen andere erfahrene Piloten wie Gary Paffett durchzusetzen. Sein Vorteil ist jedoch, dass auf ihm weniger Druck und Aufmerksamkeit lasten. Go Ninho!

Gary Paffett: Neues Design, neues Glück?, Foto: DTM
Gary Paffett: Neues Design, neues Glück?, Foto: DTM

Robert Seiwert: Bruno Spengler ist der große Favorit, aber dieses Jahr tippe ich einfach mal auf Martin Tomczyk. Der Ex-Champ hat ein schwieriges Jahr hinter sich und wurde nicht selten von der Strecke geschossen. Der DTM-Veteran ist fahrerisch über jeden Zweifel erhaben und mit etwas mehr Rennglück ist er ganz vorn bei der Musik. Als frisch gebackener Vater muss er nur schauen, dass ihn das Vaterglück nicht die berühmte eine Zehntelsekunde langsamer macht. Der Titel bleibt in München, die 1 wechselt am Saisonende aber wieder auf Tomczyks Boliden zurück.

Marion Rott: Mein klarer Meisterschaftsfavorit ist Mattias Ekström. Zwar gab es über den Winter nur wenige Möglichkeiten, den Audi zu verbessern, diese sollten aber fruchten. Wenn der Audi RS 5 DTM in Sachen Performance mit dem BMW M3 DTM mithalten kann, ist Ekström durch Ehrgeiz, Speed und Erfahrung sicher der stärkste Mann im Audi-Lager. Mit viel Motivation im Gepäck wird der Schwede es den Münchnern schwer machen und sich 2013 seinen dritten Titel in der DTM sichern.

Schnappt sich Martin Tomczyk 2013 seinen zweiten Meistertitel?, Foto: HOCH ZWEI
Schnappt sich Martin Tomczyk 2013 seinen zweiten Meistertitel?, Foto: HOCH ZWEI

Michael Höller Bruno Spengler - ich sehe keinen Grund, warum der Champion nicht erneut zuschlagen sollte. Bei BMW sollte man im zweiten Jahr alle - ohnehin nie ernsthaft vorhandenen - Kinderkrankheiten aus dem Auto haben, Spengler hat die Routine, um mit den Neuerungen (Stichwort DRS und Option-Reifen) rasch zurecht zu kommen und der Meistertitel hat das Selbstvertrauen des einstigen "ewigen Zweiten" mit Sicherheit in die Höhe schnellen lassen. An Bruno Spengler führt meiner Meinung nach in dieser Saison wieder kein Weg vorbei, auch nicht mit hochgeklapptem Heckflügel.

Philipp Schajer: Nachdem der erste Titel immer der schwierigste ist, wird Bruno Spengler in dieser Saison völlig befreit angreifen und sich erneut die Krone aufsetzen. Die Bedingungen sind optimal: während die Konkurrenz einigen Rückstand aufholen muss, war BMW bereits im ersten Jahr nach der DTM-Rückkehr voll auf der Höhe und kann sich nun darauf konzentrieren, an Details zu feilen, um die Führungsposition zu festigen. Zudem herrscht innerhalb der Münchner Motorsportfamilie Ruhe und es kam im Gegensatz zu manch einem Mitbewerber zu keiner großen Fluktuation auf dem Personalsektor.