Roberto Merhi hatte sich sein Debüt in der DTM sicherlich anders vorgestellt. Beim Saisonauftakt in Hockenheim sah er die Zielflagge nicht, auch in den anschließenden Rennen blieben die Erfolge aus. Trauriges Highlight: ein elfter Platz in Zandvoort und immerhin eine schnellste Rennrunde in Oschersleben. Im Rahmen des Mercedes-Benz DTM-Kickoffs in Affalterbach, bei dem auch Motorsport-Magazin.com anwesend war, versuchte Merhi seine mäßigen Resultate zu erklären: "Der Schritt von der Formel 3 in die DTM war eine große Umstellung für mich, die Autos zu fahren ist sehr unterschiedlich."

"Das Auto ist sehr schwer und das Fahren ist anders, weil man weniger Downforce hat", erklärte er die gravierendsten Unterschiede auf der technischen Seite. Schließlich wog sein Formel-3-Renner nur 540 Kilogramm, während sein Mercedes C-Klasse Coupe fast das Doppelte auf die Waage bringt. Doch auch sportlich hielt die DTM einige Überraschungen für den 21-Jährigen parat. "Die Rennen sind hart und sehr lange im Vergleich zur Formel 3 - und die Pitstops waren neu für mich. Aber vor allem das Niveau war unglaublich hoch, es gibt viele erfahrene Fahrer in der DTM", lobte er die schnellste Tourenwagenserie der Welt, zog aber ein enttäuschtes persönliches Fazit: "Letztes Jahr war wirklich sehr hart."

Neben der wahrscheinlichen Einführung des DRS steht den DTM-Piloten in der kommenden Saison eine weitere Änderung bevor. Wie in der Formel 1 gibt es nun zwei verschiedene Reifenmischungen an einem Wochenende. Neben der Standardmischung können die Piloten auf einen weicheren Compound, den sogenannten Option-Reifen wechseln. "Es ist eine gute Idee, die Rennen werden interessanter und es gibt mehr Überholmanöver", zeigte sich Merhi von der Neuerung angetan.

Allerdings hatten Fahrer und Teams noch nicht besonders viel Gelegenheit den neuen Reifen zu testen. "Bisher wissen wir noch nicht viel über den Reifen, wir haben ihn erst einmal bei den Tests gefahren." Das 'schwarze Gold' ist letztendlich ein entscheidender Faktor über Sieg oder Niederlage, dementsprechend wichtig wird eine schnelle Gewöhnung an den neuen Compound sein. Merhi traute sich noch keine finale Einschätzung zu. "Wir müssen schauen, wie wir mit ihm arbeiten können."