Das große Finale wirft seine Schatten voraus. Beim Saisonrennen in Hockenheim haben mit BMW-Pilot Bruno Spengler und den Mercedes-Fahrern Gary Paffett und Jamie Green noch zwei Fahrer die Chance, die Meisterschaft zu ihren Gunsten zu entscheiden. Spengler, der dank einer grandiosen Aufholjagd in der zweiten Saisonhälfte noch vom Titel träumen darf, fiebert dem Showdown auf dem Traditionskurs natürlich entgegen. "Es ist fantastisch, dass mir in der Fahrerwertung nur drei Punkte auf Gary Paffett fehlen", sagte der Kanadier. "Natürlich lautet unser Ziel, diesen Rückstand wettzumachen."

Für BMW könnte es sich als Vorteil erweisen, dass der Hersteller erstmals im Jahr 2012 ein Rennen auf einer Strecke bestreitet, die kein absolutes Neuland ist. "Natürlich kann man Hockenheim im April und im Oktober nicht 1:1 miteinander vergleichen", meinte Spengler. "Wir haben am ersten Rennwochenende auf diesem Kurs viele Erfahrungen sammeln können, so dass wir nicht wieder bei null anfangen müssen." Strecke und Ambiente haben es dem 29-Jährigen ohnehin angetan. "Es ist eine super Strecke, die von allem etwas bietet: langsame, mittelschnelle und schnelle Kurven", erklärte Spengler. "Es macht sehr viel Spaß, in Hockenheim zu fahren. Die Atmosphäre ist dort beim Finale immer speziell."

Im Gegensatz zu seinem Schnitzer-Kollegen ist der Zug in der Fahrerwertung für Dirk Werner längst abgefahren. Doch auch der Rookie hat beim Saisonfinale noch einen Titel im Visier. "Die Teamwertung ist noch nicht entschieden. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass wir hier am Ende die Nase vorne haben", kündigte er an. Die Chancen stehen nicht schlecht, acht Punkte liegt Schnitzer im Moment hinter Team HWA. Dass das Finale in Hockenheim stattfindet, wertete Werner auf jeden Fall als gutes Vorzeichen. "In Hockenheim habe ich mit dem dritten Platz beim Saisonauftakt mein bisher bestes Qualifying-Ergebnis in der DTM abgeliefert", sagte der 31-Jährige. "Ich hoffe, dass ich zum Abschluss eine ähnlich gute Leistung zeigen kann."

Dass Schnitzer die Chance hat, die Saison mit dem größtmöglichen Erfolg - den Titeln in der Fahrer- und Teamwertung - abzuschließen, kann Teamchef Charly Lamm noch gar nicht so recht glauben. "Unsere Comeback-Saison in der DTM ist bisher einfach traumhaft verlaufen", resümierte er. "Wir konnten bereits große Erfolge feiern. Darauf sind wir sehr stolz." Ausruhen werde sich auf dem Lorbeeren aber niemand, stellte Lamm klar. Im Gegenteil: Auch beim finalen Kräftemessen werde es wieder maximale Attacke geben. "Es ist sensationell, dass wir mit Titelchancen ins Finale gehen. Und jetzt werden wir alles geben, um die Saison in Hockenheim zu einem guten Abschluss zu bringen."