Zum ersten Mal in seiner DTM-Karriere hat Jamie Green beim letzten Saisonrennen noch Chancen auf den Titel. Mit 18 Punkten Rückstand auf Gary Paffett und 15 Punkten auf Bruno Spengler sind Greens Erfolgsaussichten nach dem Rennen in Valencia aber nicht größer geworden. Zudem kommt es jetzt erst einmal darauf an, die Probleme des heutigen Rennens zu analysieren.

"Das Auto hat sich eigentlich ganz in Ordnung angefühlt", bilanzierte Green. "Allerdings waren wir immer noch eine Sekunde zu langsam. Die Lücke war ähnlich groß wie am Samstag." Hinzu kamen individuelle Fehler - Paffett kollidierte mit Joey Hand, Jamie Green rutschte bei der Boxenausfahrt neben die Strecke.

"Im Fahrerbriefing wurde eine klare Regel aufgestellt. Wer nach dem Boxenstopp in Kurve eins neben die Strecke fährt, bekommt eine Durchfahrtsstrafe", fasst Green zusammen. "Genau dort habe ich einen Fehler gemacht, als ich den Grip überschätzte. Ich hatte Untersteuern und musste vom Gas gehen, Zeit habe ich durch diesen Fehler sicher nicht gewonnen. Für mich ist es eine harte Strafe, denn sonst bekommt man erst eine Verwarnung."

Ohne Druck nach Hockenheim

Immerhin rettete Green - wenn auch dank der freundlichen Mithilfe von David Coulthard und drei Ausfällen im Audi-Lager - noch einen Punkt. "Wenn man keinen Speed hat und eine Strafe bekommt, sind immer noch Punkte drin. Ohne die Strafe hätte ich es wohl noch auf Platz acht geschafft, gegen Bruno hätte ich aber auch so keine Chance gehabt."

Das Finale in Hockenheim wird Green in drei Wochen ganz entspannt angehen. In seiner Situation bleibt dem Briten ohnehin nicht viel anderes übrig. "Wenn ich gewinne, werde ich die besten Chancen habe. Wenn Gary und Bruno ein solides Ergebnis einfahren, bin ich aber selbst dann nur Dritter", so Green. Immerhin machen die Leistungen aus dem Frühjahr Grund zur Hoffnung: "Anfang des Jahres war unser Auto in Hockenheim sehr stark. Ich nehme an, dass wir nun dort wieder sehr gute Karten haben werden."