Nachdem es in Hockenheim und auf dem Lausitzring noch nicht ganz klappen wollte, steht Mercedes in Brands Hatch zum ersten Mal auf der Pole Position. Gary Paffett fuhr die schnellste Runde in Q4, sein Teamkollege Christian Vietoris reiht sich direkt dahinter auf Platz zwei ein - ein Ergebnis, das Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug zufrieden stimmt.

Die erste perfekte Qualifying-Leistung in diesem Jahr hätte allerdings nichts mit den jüngsten Testfahrten auf dem EuroSpeedway zu tun, wie Haug betonte. "Auf dem Lausitzring hat Gary einen kleinen Rutscher gehabt, dort waren wir aber auch Pole-fähig", so Haug. "Man muss sich hier die Zeitenabstände angucken - das Pendel kann in die eine oder die andere Richtung ausschlagen."

"Es hätte auch andersherum ausgehen können", ist sich Haug sicher. "Es ist sehr ausgeglichen. Es hat nicht nur BMW keine Erfahrung auf dieser Strecke, sondern auch wir. Man kann die Abstimmung vom alten Auto ja nicht einfach so übertragen, dann bekommt man keine Pole."

Auch Q4 muss man trainieren

Wichtig sei es vor allem, sich auf die Gegebenheiten in der letzten Qualifying-Session einzustellen. "Man muss die Reifen in der zweiten Runde mehr nutzen können. Eine Q4-Zeit mit einem gebrauchten Reifen muss man auch üben", erläutert er. "Man kann auch nicht in Q3 einfach die Reifen schonen. Wenn man die zweite Runde so hinbekommt wie Gary heute, dann ist das schon klasse."

Überrascht ist Haug von der engen Leistungsdichte, die auf dem kurzen Kurs in Brands Hatch natürlich noch etwas enger war. "Für ein neues Reglement ist das wirklich beeindruckend. Die Autos sind schneller geworden und liegen trotzdem dichter beisammen. Oft hat man vier bis fünf Autos in einer Zehntelsekunde."