Drei Marken auf den ersten drei Plätzen - ausgeglichener hätte die DTM-Saison 2012 kaum starten können. Auf dem Hockenheimring holte Mattias Ekström die erste Pole des Jahres, gefolgt von Mercedes-Pilot Jamie Green und DTM-Neuling Dirk Werner im schnellsten BMW.

Die enge Leistungsdichte zeigte sich bereits im ersten Segment der Qualifikation. 18 Fahrer landeten innerhalb einer Sekunde, an der Spitze machten es sich Audi-Pilot Mike Rockenfeller und Bruno Spengler im besten BMW im Abstand von nur 0,037 Sekunden gemütlich. Bester Mercedes-Pilot war zunächst Ralf Schumacher auf der fünften Position. Der Deutsche hatte zwar eine halbe Sekunde Rückstand, machte aber einen deutlich besseren Job als sein ehemaliger Formel-1-Kollege David Coulthard, der hinter Miguel Molina als 18. vorzeitig ausschied.

"Wir sind zum ersten Mal mit einer Qualifying-Abstimmung gefahren. Es braucht mehr Zeit, das richtige Setup zu finden", klagte Coulthard nach dem frühen Aus. "Im Rennen wird es schwierig für mich, aber ich will das Maximum herausholen. Trotzdem muss ich vorsichtig bleiben, denn noch haben wir nur sehr wenige Ersatzteile." Mit Augusto Farfus und Roberto Merhi schieden auch zwei Neulinge aus, genau wie Susie Wolff und Rahel Frey, die beiden Damen im Feld.

In der zweiten Session setzte sich Spengler mit seiner ersten schnellen Runde und einer Zeit von 1:33.963 Minuten direkt auf die Spitzenposition. An diese Marke kam die Konkurrenz von Audi und Mercedes nicht heran, auch wenn Edoardo Mortara, Mattias Ekström und Gary Paffett weniger als zwei Zehntelsekunden langsamer waren. Insgesamt schafften es vier BMW in die dritte Session. Ausscheiden musste dagegen Ralf Schumacher, der nur 0,005 Sekunden langsamer war als Andy Priaulx auf Platz zehn.

Dirk Werner in letzter Sekunde

Meister Martin Tomczyk wurde Zehnter, Foto: DTM
Meister Martin Tomczyk wurde Zehnter, Foto: DTM

Als es im dritten Segment schon fast nach dem kompletten Aus für BMW aussah, gelang Dirk Werner im letzten Versuch doch noch eine gute Zeit. Der DTM-Rookie reihte sich hinter Jamie Green und Ekström auf der dritten Position ein, Mortara kam zunächst auf Platz vier - damit qualifizierten sich Fahrer aller drei Marken für das letzte Qualifying. Rockenfeller, der noch in der ersten Session die schnellste Runde fuhr, schied als Fünfter genau so aus wie Bruno Spengler, der am Sonntag hinter Timo Scheider und vor Martin Tomczyk auf der neunten Startposition stehen wird.

Im Vierkampf um die Pole-Position leistete sich Mortara schon in der ersten Kurve einen Fehler, Dirk Werner verbremste sich in der Haarnadel völlig und war sogar noch langsamer als der Italiener - dessen Zeit wurde aber nachträglich gestrichen, weil er die Streckenbegrenzung in der Nordkurve überfuhr. Besser machte es Ekström, der eine 1:34.680 Minuten fuhr, obwohl er Werner auf dessen Auslaufrunde überholen musste. Green schien alle Chancen auf die erste Pole seit Zandvoort 2006 schon in der zweiten Kurve verloren zu haben, kämpfte sich im zweiten Streckenabschnitt aber wieder an Ekström heran - trotzdem reichte es am Ende nur für den zweiten Platz, der Brite war 0,215 Sekunden zu langsam.