Einen Rennsieg gab es für Norbert Haug zwar wieder nicht zu feiern, doch mit dem Verlauf des Sonntages in Spielberg war der Mercdes-Motorsportchef trotzdem recht zufrieden. "Audi war beim Qualifying einen Tick besser, dafür waren wir vom Speed her im Rennen besser", meinte er. Nach dem Samstag seien die Mercedes-Piloten aufgrund ihrer Startplätze etwas gehandicapt gewesen, aber trotzdem eine gute Geschwindigkeit bewiesen.

So sei Ralf Schumacher am Ende des Rennens gar schneller als Audi-Jahreswagen-Pilot und Sieger Martin Tomczyk gewesen, doch auf der Strecke sei das Überholen nicht einfach gewesen. "Aber wenn man sieht, wie eng das Feld beieinander liegt, erkennt man die Qualität der DTM", rührte Hau die Werbetrommel. "Wir haben einen echten DTM-Jahrhundertjahrgang. Kein Auslaufjahr, sondern den Höhepunkt einer grandiosen Motorsport-Epoche."

Die Bilanz spricht nach dem dritten Rennen der neuen Saison mit zwei Siegen zwar für Audi, doch laut Haug sei Mercedes in jedem Rennen siegfähig gewesen. "Hier in Spielberg wohl noch mehr als in Zandvoort", vermutete er. Vor allem von der Performance des lange Zeit gescholtenen Schumacher war er angetan. Haug hatte stets auf den ehemaligen Formel-1-Piloten vertraut - 2011 scheint der Knoten geplatzt zu sein.

Die Sache mit Schumacher sei etwas Besonderes. "Wenn man vor einem Jahr gesagt hätte, dass Ralf ein Siegfahrer wird, hätte man sich als ewiger Optimist betiteln lassen müssen", so Haug und schmunzelte: "Aber ein Realist kann ja auch optimistisch sein." Unterdessen fand Haugs Audi-Pendant, Wolfgang Ullrich, warme Worte für den Spielberg-Sieger. "Wir wussten, dass wir auf Martin zählen können. Das hat er uns wieder einmal bewiesen", meinte der Motorsportchef der Ingolstädter.

Der Sieg eines Jahreswagen-Piloten würde zudem für zusätzliche Spannung sorgen, weil das Feld noch näher zusammen gerückt sei. Auch für Tomczyks Phoenix-Team sei Spielberg etwas ganz Besonderes gewesen. "Sie haben im Jahr 2000 zum letzten Mal ein Rennen gewonnen", erklärte Ullrich. "Ich habe Teamchef Ernst Moser selten so nervös erlebt wie heute."