Seit 2001 ist Mattias Ekström fester Bestandteil der populärsten internationalen Tourenwagenserie, 2004 und 2007 holte er den Titel. Danach folgte eine Durststrecke für den Schweden. Der Audi-Werksfahrer wollte sie 2010 beenden und in seinem zehnten Jahr den dritten DTM-Titel holen. Knapp vorbei trifft es mit dem fünften Gesamtrang nicht ganz.

Durchtrainiert, jeder Muskel definiert, in absoluter Top-Form und bis in die kurzen Haarspitzen motiviert kam er nach Hockenheim. Beim Saisonauftakt holte Audi Ekström mindestens eine Runde zu früh zum Boxenstopp herein, als das Boxenstoppfenster noch geschlossen war. So verspielte die Truppe einen Podestplatz für den Schweden und er kam nur als Sechster ins Ziel.

Der 14. Sieg

In Valencia schnappte sich Ekström am Samstag zunächst erstmal die Pole, konnte diese am Sonntag umsetzen und fuhr unter spanischer Sonne den 14. Sieg seiner Karriere ein. Der 32-Jährige fuhr ein einsames Rennen an der Spitze, nachdem er schon in den ersten sechs Runden einen Vorsprung von drei Sekunden auf seine Verfolger herausgefahren hatte. 2009 konnte er keinen einzigen Sieg holen, nach dem Durchbruch dieser Pechsträhne war Ekström sehr erleichtert: "Heute hat mal alles funktioniert. Es ist einfach schön, als Sieger über die Linie zu kommen. Die 10 Punkte sind sehr gut für die Meisterschaft." Es sollten nicht die letzten Punkte bleiben, aber der einzige Sieg des Jahres.

Auf dem Eurospeedway ging er leer aus, so machte sich Ekström zwischendrin auf die Reise in die USA und sammelte neue Rennerfahrungen bei der Nascar. Sein Debüt in der Serie verlief nicht so erfolgreich, dennoch war der Schwede vom amerikanischen Essen und den großen Städten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten beeindruckt. Zurück in Deutschland, zurück in der DTM stand Ekström wieder auf dem Podest. Auch wenn er vor dem Start auf dem Norisring nicht unbedingt zur Audi-Speerspitze zählte, überraschte er schon früh auf dem dritten Rang und am Ende mit Platz Zwei.

In der Sommerpause drehte er nicht nur mit Sebastian Vettel in Heppenheim Showrunden, sondern machte auch Urlaub und natürlich Sport. So startete der Audi-Pilot erholt in die zweite Saisonhälfte. Im Rennen auf dem Nürburgring kam der zweifache Champion nach dominanter Qualifikation einfach nicht auf seine Geschwindigkeit vom Samstag. Die falsche Abstimmung brachte eine Enttäuschung: "So viel Spaß mir mein Auto im Qualifying gemacht hat, so langweilig war es im Rennen für mich. Wir haben mit stumpfen Waffen gekämpft."

Meisterschaft ist gelaufen

Mit Platz vier konnte Ekström in Zandvoort wichtige Punkte für die Meisterschaft sammeln. Noch fehlten ihm nur 16 Punkte zur Spitze und alles war möglich. Doch Glück ist ja bekanntlich ein seltener Vogel. In Brands Hatch kehrte der Audi-Pilot schon nach wenigen Runden mit Schaden an der hinteren Radaufhängung aufgrund einer Kollision mit Ralf Schumacher enttäuscht zur Box zurück. Zur Ablenkung zog es den Schweden erneut in die USA. Bei diesem Ausflug in die Nascar konnte er sich sogar über einen 31. Rang freuen und auch in der DTM lief es in Oschersleben wieder rund. Mit dem dritten Rang hatte er mathematisch noch immer Chancen auf den Titel. Doch Ekström ist Realist und meinte noch im September: "Die Meisterschaft ist für uns wohl gelaufen."

Viel zu Lachen hatte Mattias Ekström in Hockenheim nicht, Foto: Audi
Viel zu Lachen hatte Mattias Ekström in Hockenheim nicht, Foto: Audi

Zu seinem Leidwesen brach ihm beim zweiten Hockenheim-Lauf erneut die hintere rechte Radaufhängung und er musste die Segel wieder mit null Punkten streichen. In Venedig reichte es nur zum achten Rang, dafür nahm sich Ekström zum Saisonabschluss viel vor: "Leider habe ich den Sieg in Adria verpasst, deswegen werde ich in Shanghai noch einmal alles geben, um die Saison mit einem Höhepunkt zu beenden." Ein neunter Rang war nicht das, was sich der Schwede erhofft hatte. Doch dieses Ergebnis spiegelte seine enttäuschende Saison wieder. Der Sieg in Valencia war der einzige Höhepunkt für den erfahrenen Audi-Piloten, der schließlich nur auf dem fünften Gesamtrang abschloss.