Congfu Cheng galt als vielversprechender Neuzugang im Mercedes Team 2010. Er machte dem Ruf der freundlichen Asiaten alle Ehre, lächelte und war ständig froh. Der Chinese hielt seine Erwatungen niedrig, hoffte nur im Ziel anzukommen. Zu Saisonende landete er ohne Punkte nur auf dem 17. Gesamtrang.

Vertrauen rechtfertigen

Nach Erfolgen im chinesischen und asiatischen Kart-Sport kam Cheng in die Formel Renault und die Britische Formel-3-Meisterschaft. 2007 beendete der 25-Jährige die Nachwuchskategorie nach fünf Siegen auf dem zweiten Platz. Ein Jahr später nahm er als erster Chinese am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil und holte den dritten Platz. Im Vorjahr bestritt er - ebenfalls als erster Chinese - das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und holte sich erneut eine Bronzemedaille ab.

In diesem Jahr verpflichtete ihn Mercedes in der DTM. Laut Mercedes-Sportchef Norbert Haug ein vielversprechender Fahrer aus China, der die Chance auf weitere Profilierung verdient hätte. So startete Cheng am 25.April 2010 in Hockenheim als erster Chinese in der Deutschen Tourenwagen Masters am Steuer der 2008er C-Klasse. "Es ist für mich eine große Herausforderung, für Mercedes-Benz in der DTM zu starten. Ich weiß, dass ich in dieser sehr hart umkämpften Meisterschaft viel lernen muss, aber ich werde alles dafür tun, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen", sagte Cheng noch vor Saisonstart.

Minimum: Schwarz-weiße Flagge

Vorgenommen hatte sich Cheng, in jedem Rennen über die Ziellinie zu fahren. Punkte waren da noch Nebensache, er wollte lernen. So lieferte er in Hockenheim zunächst ein beachtliches Debüt ab. In den Training und in der Qualifikation war er schneller unterwegs als sein Teamkollege und ehemaliger F1-Pilot David Coulthard und fuhr im Rennen direkt hinter ihm als 13. über die Ziellinie, auch wenn er vor dem Start extrem nervös war.

"Ich bin zufrieden, ins Ziel gekommen zu sein", sagte Cheng nach seinem ersten DTM-Rennen. Anfangs fehlte ihm jedoch noch die Erfahrung im Umgang mit den Reifen. In Valencia kam er als Zwölfter ins Ziel.

Punkte liegen in weiter Ferne

Auf dem Eurospeedway im Juni kam Cheng auf dem zwölften Rang ins Ziel. "Ich habe lange Zeit gegen Oliver Jarvis gekämpft, bis zum Boxenstopp war ich auch in einen Zweikampf mit Maro verwickelt", berichtete der Chinese von den Zweikämpfen begeistert nach dem Rennen. Allerdiengs wieder keine Punkte.

Den Norisring kannte Cheng aus der Formel 3 und plante dort, von P13 zu starten. Doch der erhoffte Aufwärtstrend blieb aus. Cheng konnte nicht wirklich überzeugen und kam als 14. Ins Ziel. Konstant blieben nicht nur seine Ergebnisse jenseites der Top-10, sondern auch seine Aussagen nach dem Rennen: "Ich bin weiterhin der Meinung, dass die DTM eine sehr schwierige Meisterschaft ist."

Congfu Cheng zeigte 2010 zwar Konstanz, aber kaum Verbesserungen, Foto: Sutton
Congfu Cheng zeigte 2010 zwar Konstanz, aber kaum Verbesserungen, Foto: Sutton

Auch nach dem Rennen in Oschersleben hatte Cheng nicht viel zu berichten. Schließlich war sein Auftritt in der Magdeburger Börde schon nach zwei Runden vorbei, Punkte schienen ohnehin in weiter Ferne zu liegen. "Nach Kontakten mit einigen Autos ist mir wohl in der Dreifach-Links die Lenkung gebrochen, ich bin einfach geradeaus gefahren", so der Chinese im September.

Beim zweiten Lauf in Hockenheim kam er erneut nicht ins Ziel und auch die letzten beiden Rennen in Italien und Shanghai brachten dem Mercedes-Pilot keine Punkte mehr ein und er landete auf einem enttäuschenden 17.Gesamtrnag. Seine Zukunft ist bisher noch ungewiss.Bisher hat Mercedes noch nicht bekannt gegeben, wer 2011 ihre Boliden pilotiert, aber auch wenn Cheng in der nächsten Saison nicht hinter dem Mercedes-Steuer sitzen sollte, verdient er sich nebenbei als F1-TV-Experte in China seinen Unterhalt. So hat er in jedem Fall einen Grund der Zukunft weiter entgegen zu lächeln.