Der Zuschaueransturm war am letzten Wochenende mit fast 9000 Fans auch bei der 4. Auflage des Rallyesprint in Storndorf wieder enorm. Schon das beeindruckende Höhenfeuerwerk zum Auftakt am Freitagabend begeisterte die Zuschauer. Nach den historischen Wagen nahm das eigentliche Rallyefeld die 19 Kilometer der ersten Wertungsprüfung unter die Räder.

Die Tschechen Martin Semerad mit Beifahrer Bohuslav Ceplecha übernahmen mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo 9 die Spitze, dicht gefolgt vom Markenkollegen und frisch gekürten deutschen Rallyemeister Hermann Gaßner jun. mit Copilotin Kathi Wüstenhagen mit nur 1,9 Sekunden Rückstand. Auf Rang überraschte das Team Koch/Assmann mit ihrem bärenstarken Opel Kadett C Coupe. Erstaunt waren die Fans über den vierten Platz von Schuhej/Timmer im leistungsmäßig doch unterlegenen Opel Astra. Lediglich 36 Sekunden trennten ihn von den Tschechen.

Die hoch gehandelten Hesse / Meyer verabschiedeten sich gleich auf der ersten WP aus dem Favoritenkreis, da sie eine Runde zu viel fuhren. Am Samstagmorgen verdeutlichten die Tschechen ihre Siegambitionen mit einer weiteren Bestzeit. Diesmal nahm der erst Neunzehnjährige dem nur ein Jahr älteren Gaßner jun. gleich mehr als 18 Sekunden ab. Genau die gleiche Zeit wie der junge Bayer erreichte Jörg Schuhej. Mit der drittschnellsten Zeit rückten die Nordhessen Nörenberg/Spangenberg mit ihrem BMW M3 ins Blickfeld.

Platz vier verteidigt

Auf WP3 schienen sich die holländischen WRC-Piloten Allerts/Grooten endlich mit der Strecke angefreundet zu haben, denn sie waren nur 4,5 Sekunden langsamer als die wiederum Bestzeit fahrenden Tschechen. Schuhej verteidigte seinen vierten Platz in der Gesamtwertung mit der drittbesten Zeit. Inzwischen wurde auch klar, dass der jüngste deutsche Rallyemeister aller Zeiten nicht unbedingt auf den Sieg erpicht war. Er fuhr mit Schotterreifen, damit der Mitsubishi noch ein bisschen besser driftete. Auch auf WP4 bauten die jungen Tschechen ihren Vorsprung weiter aus. Sie lagen nunmehr 41,7 Sekunden vor Koch.

Schuhej näherte sich immer weiter an Gaßner heran. Vor der letzten Wertungsprüfung trennten ihn nur noch sieben Zehntelsekunden. Am Sieg der beiden Prager zweifelte vor der fünften und letzten WP niemand mehr. Semerad ließ es ein bisschen ruhiger angehen. Die 13. Zeit reichte ihm locker, um mit über einer halben Sekunde Vorsprung den 4. Rallyesprint.eu zu gewinnen. Schuhej ließ es noch mal so richtig krachen und fuhr auf der letzten WP Bestzeit.

Durch diesen Parforce-Ritt verwies er tatsächlich Gaßner noch auf den vierten Rang. Koch fuhr die letzte WP auch nicht mehr auf der letzten Rille, um seinen sicheren zweiten Platz nicht zu gefährden. Die Gewinner des diesjährigen Suzuki Rallye Cups Leipold/Kaufmann bewiesen auch in Storndorf ihre Klasse und sicherten sich souverän den Sieg in der Klasse N2.

Endergebniss Rallyesprint.eu

1. Semerad/Cepleche, 42:45,5 Minuten
2. Koch/Assmann, +0:30,4
3. Schuhej/Timmer, +1:00,8
4. Gassner jr./Wüstenhagen, +1:06,8
5. Nörenberg/Spangenberg, +1:18,5
6. Allerts/Grooten, +1:47,0
7. Schiffmann/Steinacker, +1:48,1
8. Thurnherr/Kaiser, +2:01,7
9. Schmidtmeister/Schmidtmeister, +2:02,8
10. Gutbier/Winning, + 2:25,1