Für Olaf Dobberkau und seine Copilotin Alexandra König im Porsche 911 GT3 war der Erfolg in der Eifel der zweite DRM-Sieg nacheinander. Nur 8,9 Sekunden trennten Dobberkau und die zweitplatzierten Sandro Wallenwein mit seinem Beifahrer Pauli Zeitlhofer im Subaru Impreza N15 bei der Zielankunft in Daun. Die schnellsten Rallyeteams Deutschlands lieferten sich ein packendes Sekundenduell, in das auch ein überragender Gaststarter eingreifen konnte: Der Belgier Bruno Thiry konnte mit seinem Co-Piloten Nicolas Gilsoul im eigentlich unterlegenen Citroën C2 R2 Max auf die dritte Position fahren. Bei der technischen Untersuchung nach der Veranstaltung wurde jedoch ein unerlaubtes Bauteil am Citroen des Belgiers entdeckt. Gegen den erfolgten Wertungsausschluss kündigte Thiry Berufung an, das Ergebnis der ADAC Eifel-Rallye 2009 ist dadurch ab dem dritten Platz bis zur endgültigen Entscheidung provisorisch.

Die von der DRM aufgefangen Stimmen der Teilenehmer im Ziel sprechen für sich.

Olaf Dobberkau / Alexandra König (Porsche 911 GT3): ""Wir wussten dass es eng werden würde, Sandro ist eine starke Rallye gefahren. Auf dem zweiten Durchgang der Lehwald-WP war er 35 Sekunden schneller als beim ersten Durchgang. Aber wir sind die letzten WPs auch mit 110 Prozent gefahren und es hat gereicht - es war ein toller Fight. Wahnsinn. Ich hatte nicht damit gerechnet, bei diesen feuchten WPs so mitfahren zu können. Es hat sogar bei Regen zu Bestzeiten gereicht. An dieses Ergebnis könnte ich mich gewöhnen. Vor der Saarland-Rallye ist die DRM jetzt noch spannender geworden."

Was war das für ein Kampf..., Foto: Karsten Huber
Was war das für ein Kampf..., Foto: Karsten Huber

Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Subaru Impreza N15): "Die Freude über unseren zweiten Platz und das erste Podiumsergebnis in der Eifel überwiegt über das Gefühl der verpassten Chance, ganz oben auf dem Podest zu stehen. Es war eine unglaublich ereignisreiche und sehr anstrengende Rallye. Unser Vorteil war wohl, dass wir konstant schnell unterwegs waren und keinen Fehler gemacht haben. In der Meisterschaft sind wir so bis auf vier Punkte an Peter Corazza heran gekommen und jetzt geht es in's Saarland. Diese Rallye liegt uns sehr, denn dort konnten wir in den vergangenen beiden Jahren gewinnen."

Peter Corazza / Ronald Bauer (Mitsubishi Lancer E7): "War das ein Kampf. Die Eifel-Rallye mag mich irgendwie nicht. Das sind so schöne WP's hier und wir haben so wenig Glück. Trotz allem freue ich mich natürlich riesig, dass wir die Führung behaupten konnten. Jetzt haben wir es für die beiden verbleibenden DRM-Läufe richtig spannend gemacht - mehr konnten wir an diesem Wochenende nicht bieten."

Bruno Thiry / Niclas Gilsoul (Citroen C2 R2 max): "Ich hätte nie gedacht, dass ich mit diesem Auto auf einen Podiumsplatz fahren kann. Das Geheimnis war bei diesen schwierigen Bedingungen keine Fehler zu machen. Da hat mir meine große Routine sicherlich sehr geholfen."

Hermann Gaßner junior / Kathi Wüstenhagen (Mitsubishi Lancer E9): "Ich bin sehr enttäuscht. Aber nach dem Unfall haben wir noch das Beste aus der Situation gemacht und unsere Chancen in der Meisterschaft erhalten. Es tut weh, hier im Ziel zu stehen und zu wissen, das man auch hätte gewinnen können."

Christian Riedemann / Oliver Bobrink (Citroen C2 R2): "Ich hätte lieber ein regenfreies Wochenende gehabt. Sobald nämlich die Pisten trocken waren, lagen wir hier vor Felix Herbold. Im Nassen passte unser Set-up nicht richtig, da hatte ich nicht das richtige Vertrauen in's Auto. Gegen Bruno Thiry hatten wir alle keine Chance, der fährt aber auch in einer anderen Welt. Dafür nehmen wir auch positiv aus dem Wochenende mit, dass abgesehen davon die DRM-Starter in dieser enorm stark besetzten Klasse vorne lagen. Ich finde, das sagt auch etwas über das Niveau unserer Meisterschaft."

Aaron Burkart / Michael Kölbach (Suzuki Swift S1600): "Am Ende ist es für uns dumm gelaufen. Wir haben uns auf allen Prüfungen am Samstagnachmittag mit den Reifen verpokert. Das hat zu ein paar big moments geführt - ist ja auch klar, wenn man mit Trockenreifen im Regen unterwegs ist. Auf der anderen Seiten konnten wir viel ausprobieren und zum Beispiel Reifenvarianten unter verschiedenen äußeren Bedingungen testen. In der WM wartet jetzt zuerst einmal die Rallye Finnland. Das wird ganz schön happig, und wir werden versuchen, den Anschluss nicht zu verlieren. Danach kommt die Catalunya, für die wir an diesem Wochenende vieles testen konnten. Dort wollen wir voll angreifen."