Am 7. Februar beginnt mit der Taunus-Rallye die zweite gemeinsame Saison für Daniel Rexhausen und Stefan Clemens. Das durch Zufall "zusammen gewürfelte" Dream-Team, Rexhausen brauchte wegen seines erkrankten Kollegen einen neuen Beifahrer, fuhr im "ersten Lehrjahr" direkt auf den 10. Rang der höchsten Division in der DRM. Eine imposante Platzierung für den Friedrichsdorfer Rexhausen, der im Gespräch mit dem adrivo Motorsport-Magazin im Vorfeld der Taunus-Rallye auf die vergangene Saison zurück blickt:

"Zu Beginn der Saison 2008 reisten wir, das Maximum Attack Team, ins bayerische Oberland nach Schongau. Die Rallye wurde auf größtenteils trockenen Asphalt-Passagen und teilweise vereisten oder verschneiten Pisten ausgetragen. Nach einem guten Start am Freitag, an dem wir Zeiten unter den Top 15 und zum Teil sogar in den Top 10 fuhren, sollte der Samstag nicht ganz so erfolgreich werden. Auf einer eisglatten Stelle rutschte unser Evo von der Strecke und konnte erst nach 10 Minuten mit Zuschauerhilfe wieder befreit werden. Damit war die Rallye eigentlich gelaufen, aber mit einem positiven Fazit: Stefan Clemens hatte sich als Beifahrer sofort perfekt eingefunden.

Die Reise in den Vogelsberg begann für mich wie jedes Jahr mit reichlich "weichen Knien": Schließlich bin ich in der Rallyehochburg Schlitz, dem Rallyezentrum der Hessen Rallye, aufgewachsen. Der Start bei der Heimrallye ist immer etwas besonderes - schön auf der einen Seite, weil ich die Strecken und Leute gut kenne, schlecht auf der anderen Seite, weil der Erwartungsdruck durch die Fans an der Strecke immer besonders hoch ist. Doch in diesem Jahr sollte die Hessen Rallye mit einem Paukenschlag enden. Orkanartige Regenfälle hatten die Strecken in wahre Rutschbahnen verwandelt. Das Maximum Attack Team hielt sich durch kluge Fahrweise aus allem heraus und kletterte durch Top-Zeiten Platz für Platz in der Gesamtwertung. Das endete schließlich auf Gesamtrang 6 und sollte die beste Platzierung der Saison werden.

Durch das gute Ergebnis in Hessen bestärkt, reiste das Team hoch motiviert ins sächsische Zwickau, wo der dritte Lauf zur DRM ausgetragen werden sollte. Wir beendeten die Rallye mit dem achten Rang in der Gesamtwertung. Dabei hatten wir uns bei einer Wertungsprüfung mit den Reifen vergriffen. Dadurch haben wir den Anschluss nach oben verloren und sind nur noch konstant schnell auf Ankommen gefahren. Rückblickend sicher die richtige Strategie.

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Der vierte Lauf zur DRM führte uns in die Eifel - nach Daun. Wir fuhren hier zum ersten Mal und bei typischem Eifel-Wetter (Sonnenschein und heftige Regenfälle) auch ziemlich durchwachsen. Zeiten unter den Top 15, kleinere Ausrutscher und zwei Dreher: Das Spektakel endete mit Gesamtrang 11 in der Division 1 und ohne Punkte für die DRM-Wertung.

Die Saarland-Rallye hingegen begann fulminant: Sechste Gesamtzeit auf dem Zuschauer-Rundkurs in Merzig vor 8.000 Zuschauern. Bis zur Halbzeit waren wir auf dem zehnten Platz. Auf WP5 folgte dann aber die große Ernüchterung: Reifenschaden und Radwechsel während der laufenden Wertungsprüfung. Wir mussten auf der Prüfung wechseln und haben so über vier Minuten verloren - damit war die Rallye gelaufen. Trotz des großen Zeitverlusts beendeten wir die Veranstaltung vor 25.000 Zuschauern und orkanartigem Regen noch auf Gesamtrang 11 und in den Punkten.

Aus beruflichen Gründen musste auf einen Start bei der Lausitz-Rallye verzichtet werden, der Saisonabschluss fand dann vor 8.000 Fans in Storndorf beim rallyesprint.eu statt. Zu Veranstalter Jürgen Stehr habe ich eine besondere Beziehung. Seine Tochter Christina saß bei mir auf dem Beifahrersitz, als mein bisher größte Karriereerfolg - der vierte Platz in der zweiten Liga des deutschen Rallyesports im Jahr 2004 und der Gewinn der Gruppe - eingefahren wurde. Jürgen Stehr war damals bei jeder Veranstaltung dabei und fungierte auch als Sponsor für das Team.

In Storndorf haben wir die Möglichkeit, auch mal Sponsoren und Zuschauer zu "chauffieren". Es ist immer ein tolles Erlebnis, dass wir hier auch mal etwas zurück geben zu können - die glänzenden Augen und weichen Knie beim Aussteigen tun einfach gut." Beendet hat das Team die Veranstaltung auf Gesamtrang vier noch vor Pirelli-WM-Nachwuchsfahrer Martin Semerad.