Die verkürzte sechste Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien gewann Nasser A-Attiyah im Toyota. Es war sein zweiter Tagessieg in Folge und der dritte Etappensieg in diesem Jahr. Sebastien Loeb kam als Zweiter ins Ziel. Stephane Peterhansel, Yazeed Al Rajhi und Carlos Sainz Senior waren die großen Pechvögel des Tages. Da die drei härtesten Verfolger in der Gesamtwertung große Probleme mit gewaltigen Zeitverlusten hinnehmen mussten, sieht alles nach dem fünften Gesamtsieg für den Katarer aus.

Die 6. Etappe: Sand, Sand, Sand..., Foto: A.S.O. / DPPI
Die 6. Etappe: Sand, Sand, Sand..., Foto: A.S.O. / DPPI

Etappe 6: Ha'il – Al Duwadimi (Riyadh)

(Prüfung: 358 km, Verbindung: 560 km, Tagesdistanz: 918 km)

Die sechste Etappe wurde zwar auf der ursprünglich geplanten Route ausgetragen, allerdings wurde die Kilometerzahl um rund 100 auf 358 Kilometer reduziert. Wie schon am Vortag standen auch heute Dünen und Sand auf dem Programm. Erneut war Perfektion bei den Dünenüberquerungen entscheidend, um Zeit zu gewinnen. Die Fahrer und Teams werden nach der Zieldurchfahrt die Verbindungsstrecke über 300 Kilometer zum neuen Biwak in Riyadh fahren.

Die heftigen Regenschauer in den letzten Tagen machten die Einrichtung des Biwaks bei Al Duwadimi unmöglich, da der vorgesehene Platz völlig überschwemmt wurde. Die Tagesprüfungen der Etappen 6 am Freitag und 7 am Samstag, wurden daher von den Dakar-Organisatoren entsprechend geändert. Nach den Etappen wird jetzt das Biwak in der Hauptstadt Riyadh angefahren.

Am Samstag wird die 7. Etappe auf der ursprünglichen für die 8. Etappe vorgesehene Route ausgetragen. Nach der Zielankunft der Tagesprüfung wird die Karawane bei günstigen Wetterbedingungen zum Biwak in Al Duwadimi fahren.

Start/WP1/2: Peterhansel übernimmt Führung

Die verbliebenen 61 Starter in der Autokategorie gingen pünktlich nach einer langen Verbindung auf die Zeitenjagd. Der Vortagessieger und Gesamtführende Al-Attiyah war im Toyota der erste Starter. Es folgte die Top-10 der letzten Etappe im Abstand von jeweils drei Minuten.

Nach 31 Kilometern war schnell der erste Waypoint erreicht. Al-Attiyah führte vor dem Gesamtzweiten Peterhansel im Audi und Loeb im Prodrive. Bei Kilometer 84 gab es die zweite Zeitmessung. Jetzt führte Peterhansel minimal vor Audi-Teamkollege Sainz, Al-Attiyah, Al Rajhi mit dem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz und dem Fünften Loeb.

WP3/4/5: Keine Veränderungen

Beim dritten Waypoint gab es keine Veränderungen in den Top-5. Kurz vor Halbzeit der verkürzten Etappe lag Peterhansel nach 163 Kilometern immer noch in Front, allerdings nur noch mit 19 Sekunden vor Al-Attiyah. Erneut gab es keine Veränderungen in den Top-8. 44 Kilometer später das gleiche Bild im Ranking. Nur die Zeitabstände waren größer geworden. Al-Attiyah lag jetzt 1:24 Minuten zurück.

Moraes/Gottschalk waren nach dem Start um 10 Positionen auf Rang 17 zurückgefallen. Nun belegte das brasilianisch-deutsche Duo wieder Platz zehn mit einem Rückstand von 11:07 Minuten auf den Leader.

WP6/7: Chaos auf dem sechsten Abschnitt

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Peterhansel hatte nach 212 Kilometern einen Unfall. Sein Co-Pilot Edouard Boulanger wurde durch den Aufprall verletzt und klagte über Schmerzen im Rücken. Er wurde vom medizinischen Dakar-Team der ins Krankenhaus von Buraydah gebracht, wo weitere Untersuchungen durchgeführt wurden. Auch der Audi-Teamkollege von Mister Dakar, Sainz, verunglückte an der gleichen Stelle. Das Team blieb unverletzt und wartete auf die Reparatur seines Fahrzeugs.

Zwei Kilometer weiter blieb auch noch Al Rajhi mit mechanischen Problemen stehen. Dadurch wurden die Plätze 1, 3 und 4 neu vergeben. Nun führte am 6. Waypoint bei Kilometer 236 Titelverteidiger Al-Attiyah mit 4:22 Minuten Vorsprung. Loeb war Zweiter vor Guerlain Chicherit, Henk Lategan, Vaidotas Zala und Moraes, der nun auf Rang sechs lag.

Ziel: Al-Attiyah vor dem 5. Titelgewinn

Nach 3:13:12 Stunden raste Al-Attiyah über die Ziellinie. Das war sein dritter Sieg in diesem Jahr. Chicherit kam 9:12 Minuten später ins Ziel. Der später gestartete Lategan war 20 Sekunden schneller. Loeb war der schnellste Fahrer auf dem letzten Abschnitt. Seine Aufholjagd kam aber zu spät. Der Franzose wurde Zweiter mit 3:29 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah. Rookie Moraes kam mit 11:36 Minuten Rückstand an.

Al-Attiyah führt die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von über einer Stunde an. Lategan ist inzwischen Zweiter vor dem Sensations-Duo Moraes und Gottschalk mit 1:13:19 Stunden Rückstand. 45 Minuten dahinter folgt Loeb auf Rang vier.

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: