Nach einem KTM- und einem GasGas-Sieg schlägt Honda bei der Rallye Dakar 2023 auf der vierten Etappe zurück. Joan Barreda-Bort bezwingt auf den letzten Kilometern noch Marenkollege Pedro Quintanella und sichert sich so seinen ersten Etappensieg in diesem Jahr. KTM-Pilot Mason Klein sieht lange wie der sichere Etappensieger aus, er fällt aber auf dem letzten Drittel der 425 Kilometer langen Tagesetappe noch weit zurück.
Etappe 3: Ha'il - Ha'il
(Prüfung: 425 km, Verbindung: 148 km, Tagesdistanz: 573 km)
Die vierte Etappe ist ein Rundkurs von und nach Ha'il mit 425 Prüfungs-Kilometer. Die Verbindung ist 148 Kilometer lang. Der Start zur Tagesprüfung beginnt nach einer Verbindung. Die Gegend rund um Ha'il ist den Fahrern und Teams aus den vergangenen Jahren bekannt. Auf den ersten 100 Kilometern müssen gewaltigen Sandberge bezwungen werden. Insgesamt gibt es viel Sand, ein paar Felsen und steinige Abschnitte zu bewältigen. Heftige Bodenwellen kommen erschwerend hinzu.
WP1: Van Beveren legt vor
Adrien Van Beveren erwischte den besten Start in die Etappe und baute sich auf den ersten 48 Kilometern einen Vorsprung von über 20 Sekunden vor dem Trio Klein/Barreda/Quintanilla auf. 23 Sekunden trennten ihn von Mason Klein, während Joan Barreda-Bort nur 26 Sekunden und Pablo Quintanilla 33 Sekunden zurücklagen.
Daniel Sanders, der am Dienstag einen dominanten Sieg einfuhr, reihte sich hinter Kevin Benavides auf P5 ein. Er erhielt Bonussekunden, dafür dass er der erste Pilot auf der Strecke war. Pro "Führungsilometer" sammelte der GasGas-Pilot 1,5 Sekunden Zeitgutschrift, auch Skyler Howes (P9 nach dem ersten Abschnitt) und Mason Klein erhielten für ihre unvorteilhafte Startposition die Kompensations-Sekunden.
WP2-5: Klein stürmt an die Spitze
In den folgenden Abschnitten drehte sich der Wind - und zwar zugunsten von KTM: Klein, der bereits auf der zweiten Etappe erfolgreich war, übernahm in WP2 die Führung knapp vor Quintanilla. Auch Van Beveren und Barreda Bort blieben mit jeweils weniger als einer halben Minute Rückstand zu diesem Zeitpunkt noch in Schlagdistanz.
Auf den folgenden 200 Kilometern baute Klein seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Beim fünften Waypoint hatte er bereits 2:03 Minuten Guthaben gegenüber Quintanilla, der sich seinerseits ein bisschen von Van Beveren (+ 2:22 Minuten) und Barreda Bort (+ 2:47 Minuten) absetzen konnte. Gleichzeitig fiel Sanders zurück. Der Gesamtführende hatte bereits auf dem dritten WP 5:51 Minuten Rückstand aufgerissen. In der Folge stabilisierte sich sein Rückstand ein wenig, aber mit den Topzeiten konnte er auch weiterhin nicht ganz mithalten.
Nach 90 Kilometern der Etappe war die Rallye für Joaquim Rodrigues beendet. Der Portugiese, der im Vorjahr sensationell einen Etappensieg für Hero einfahren konnte, zog sich bei einem Sturz eine Verletzung am linken Bein zu und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.
WP 6-8: Quintanilla übernimmt Führung
Ab dem sechsten Waypoint brach die Pace des scheinbar komfortabel Führenden plötzlich ein. Klein verlor alleine auf diesem beinahe zwei Minuten auf Quintanilla und hatte bei Kilometer 282 nur noch fünf Sekunden Vorsprung auf den Honda-Piloten. Beim nächsten Waypoint 45 Kilometer später lag der US-Amerikaner bereits 45 Sekunden zurück. Auch Van Beveren und Berreda Bort konnten schlossen kontinuierlich zu Klein auf.
Bei der letzten Zwischenzeit-Messung lag Klein nur noch auf P3 hinter Barreda, der seinerseits 50 Sekunden auf Quintanilla gutgemacht hatte. Nur noch 54 Sekunden trennten den Honda-Piloten von seinem südamerikanischen Markenkollegen.
Ziel: Barreda besiegt Quintanilla
Auf den letzten 47 Kilometern bis ins Ziel setzte Barreda seine Aufholjagd ungebremst fort, ging an Quintanilla vorbei und holte sich so den Etappensieg. Im Ziel hatte der Spanier über vier Stunden und 28 Minuten Fahrtzeit eine um 16 Sekunden bessere Zeit zu Buche stehen wie der Chilene, der sich damit nur auf P2 einreihte.
Skyler Howes sicherte sich dank der erhaltenen Kompensationssekunden die dritte Position, nachdem er zuvor für den Großteil der Etappe unauffällig geblieben war. Toby Price landete auf P4 gefolgt von Van Beveren, der auf den finalen Kilometern noch auf die fünfte Position zurückrutschte.
Klein hingegen erwischte einen katastrophalen letzten Abschnitt. Nach 380 Kilometern kam seine KTM zum Stehen und er verlor bei der Reparatur des technischen Problems zehn Minuten an Zeit. Lange Zeit war der US-Amerikaner auf Kurs die Gesamtführung der Rallye Dakar zu übernehmen, doch nach dem technischen Gebrechen an seinem Motorrad war daran nicht mehr zu denken.
Sanders landete hinter den beiden Benavides-Brüdern Luciano und Kevin auf der achten Position, konnte damit aber seinen Gesamt-Vorsprung bei der Rallye Dakar auf über fünf Minuten ausbauen. Lorenzo Santolino kam auf Rang 9 an, Klein sicherte sich immerhin noch P10. Der Österreicher Matthias Walkner wurde Elfter.
Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien:
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