Die dritte Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien wurde 69 Kilometer vor dem Ziel beim 8. Waypoint nach 377 Kilometern abgebrochen. Ein Weiterfahren war den Organisatoren aufgrund der Wetterlage zu gefährlich.

Der Franzose Guerlain Chicherit führte bei Kilometer 377 das Feld an und holte damit für sich und sein Prodrive-Team den ersten Tagessieg. Chicherit übernahm bei der zweiten Zeitmessung die Führung. Anschließend lieferte er sich einen Zweikampf mit Toyota-Pilot Hank Lategan aus Südafrika. Die Führung wechselte ständig. In der zweiten Etappenhälfte konnte sich der Franzose etwas absetzen und gewann das Rennen schließlich mit einem Vorsprung von 3:26 Minuten.

Große Zeitverluste gab es für Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah und vor allem für den Gesamtführenden Carlos Sainz Senior.

Ein Bild der 3. Etappe vor dem Abbruch, Foto: A.S.O. / DPPI
Ein Bild der 3. Etappe vor dem Abbruch, Foto: A.S.O. / DPPI

Etappe 3: Alula - Ha'il

(Prüfung: 447 km, Verbindung: 221 km, Tagesdistanz: 668 km)

Die dritte Etappe vom Alula nach Ha'il ging über 447 Prüfungs-Kilometer. Die Verbindung war 221 Kilometer lang. Der Start zur Tagesprüfung nach Ha'il begann sofort hinter dem Biwak. Es folgte ein optisch beeindruckender Teilabschnitt. Dakar-Direktor David Castera betitelt diesen Teil als die fünfzig schönsten Kilometer der Rallye Dakar. Geröll, Steine, Canyons prägten das Bild des Tages. Später öffnete sich das Gelände, es kam mehr Wüste, Dünen und Sand ins Spiel. Gerade in der Gegend um Ha'il war ein präzises Road-Book wichtig, sonst stand man schnell im Nirgendwo.

Start/WP1-4: Viel Abwechslung und neue Namen an der Spitze

Die verbliebenen 67 Starter in der Autokategorie gingen pünktlich nach dem Verlassen des Biwaks auf die Zeitenjagd. Titelverteidiger und Vortagessieger Nasser Al-Attiyah war der erste Starter. Es folgte die Top-10 der zweiten Etappe im Abstand von drei Minuten.

Nach 47 Kilometern war der erste Waypoint erreicht. Mit einer Zeit von 26:29 Minuten übernahm Lokalheld Yazeed Al Rajhi mit dem deutschen Navigator Dirk von Zitzewitz die Führung. Toyota-Teamkollege Hank Lategan aus Südafrika folgte auf Rang zwei vor den beiden Audi-Piloten Carlos Sainz Senior und Stephane Peterhansel. Al-Attiyah verlor 49 Sekunden und lag nur noch auf Rang fünf.

Am zweiten Kontrollpunkt gab es nach 95 Kilometern einen Führungswechsel durch den Prodrive-Piloten Chicherit. 52 Kilometer später konnte Lategan Platz eins übernehmen. Auch am 4. Waypoint führte Lategan nach 184 Kilometern weiterhin das Feld an. Chicherit lag fünf Sekunden dahinter. Dem Argentinier Orlando Terranova fehlten bereits 47 Sekunden auf den Leader. Al Rajhi/van Zitzewitz belegten weiterhin Platz vier mit 1:22 Minuten Rückstand vor Brian Baragwanath im Century.

WP5: Rückschlag für Sainz

Der Gesamtführende Sainz verlor auf dem Weg zur fünften Zeitnahme seinen siebten Rang. Der Audi von 'El Matator' stand sehr lange am Streckenrand. Mit über 38 Minuten Rückstand erreichte der Spanier doch noch den Kontrollpunkt bei Kilometer 240. Damit verlor Sainz zur Halbzeit der Etappe die Gesamtführung an Al-Attiyah. Chicherit konnte zur Halbzeit wieder die Führung übernehmen. Lategan fehlten plötzlich 45 Sekunden. Terranova lag als Dritter sogar 3:18 Minuten zurück.

Große Probleme für Sainz, Foto: A.S.O. / DPPI
Große Probleme für Sainz, Foto: A.S.O. / DPPI

WP6: Al Rajhi/von Zitzewitz & Moraes/Gottschalk in den Top-7

Auch nach der sechsten Zeitmessung bei Kilometer 288 verteidigte Chicherit seine Position. Nach 2:30:03 Stunden betrug sein Vorsprung vor Lategan 2:14 Minuten. Terranova fehlten 4:30 Minuten und Al Rajhi inzwischen 6:38 Minuten. Baragwanath war knapp dahinter Fünfter. Erst auf Platz sechs folgte mit Stephane Peterhansel ein großer Name. Rookie Lucas Moraes mit Co-Pilot Timo Gottschalk lagen auf einem starken siebten Rang vor Mattias Ekström. Al-Attiyah konnte wohl nicht von dem Zeitverlust von Sainz profitieren. Der Titelverteidiger aus Katar belegte nur Rang 15 mit einem Rückstand von 17 Minuten auf Chicherit.

WP7/8: Al Rajhi/von Zitzewitz & Moraes/Gottschalk in den Top-7

Den siebten Kontrollpunkt passierten die Top-3-Fahrer unverändert. Die Abstände waren minimal größer geworden. Al-Attiyah und vor allem Sainz verloren weiterhin viel Zeit. Auch 43 Kilometer später konnte Chicherit seinen Vorsprung am 8. Waypoint weiter ausbauen. Peterhansel war jetzt neuer Vierter mit fast acht Minuten Rückstand. Jetzt waren es noch 42 Kilometer bis zum letzten Waypoint und weitere 27 Kilometer bis zum Zielpunkt.

WP8 (Abbruch): Chicherit holt ersten Tagessieg nach Rennabbruch

Aufgrund der sich verschlechternden Wetterbedingungen war es den Organisatoren nicht mehr möglich, die besten Sicherheitsbedingungen für die Fahrer und Teams zu gewährleisten. Daher wurde das Rennen der Auto-Kategorie nach dem 8. WP bei Kilometer 377 abgebrochen. Die Tageswertung entspricht der Wertung nach 377 Kilometer.

Damit konnte der Franzose vorzeitig seinen ersten Tagessieg feiern. Die weiteren Fahrer in den Top-10: Zweiter wurde Lategan vor Terranova, Peterhansel, Al Rajhi/von Zitzewitz, Baragwanath, Zala, Przygonski, Moraes/Gottschalk und dem Zehnten Ekström.

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: