Fernando Alonso steht vor einer neuen Herausforderung. Wahrscheinlich ist es sogar die größte in der Karriere des zweifachen Formel-1-Weltmeisters. Der Spanier wird an der Rallye Dakar teilnehmen, die am Sonntag erstmals in Saudi-Arabien startet.
"Ich weiß, dass es sehr schwierig werden wird. Ich denke nicht, dass es etwas gibt, das sich mehr von der Formel 1 unterscheidet als die Dakar. Es ist eine interessante Herausforderung. Auf dem Papier scheint sie sicherlich unmöglich, aber ich möchte die Sache in Angriff nehmen und etwas lernen", wird Alonso auf der Dakar-Webseite zitiert.
In der Vergangenheit hat sich der Spanier immer wieder an neuen Aufgaben neben der Formel 1 ausprobiert. Sein Ausflug in die WEC war mit dem Gewinn des WM-Titels und zwei Triumphen beim 24 Stundenrennen von Le Mans erfolgreich. Beim Indy 500 konnte Alonso sein Potenzial hingegen nicht entfalten. 2019 scheiterte er sogar an der Qualifikation zum prestigeträchtigen Ovalrennen.
Mit dem Rundstreckensport hat Alonso zumindest vorübergehend abgeschlossen: Nach seinem Rücktritt aus dem Sportwagen-Team von Toyota blieb er der Marke zwar treu, wechselte aber das Terrain.
Alonso fuhr bei Testeinsatz aufs Podest
Natürlich geht der 314-fache Grand-Prix-Teilnehmer nicht unvorbereitet ins Abenteuer Dakar. Die ersten Testfahrten im Toyota Hilux absolvierte er im März des vergangenen Jahres. Im Sommer folgten Einsätze bei drei Marathon-Rallyes, bei denen der Spanier Lehrgeld zahlen musste: Beim Debüt in Südafrika überschlug er sich. Auch in Marokko wurde er von Problemen heimgesucht. Ein Aufhängungsschaden sorgte dafür, dass Alonsos Toyota zwischenzeitlich lahmlag.
Der letzte Testeinsatz verlief am verheißungsvollsten. Die Al Ula-Neom Rallye schloss Alonso auf dem dritten Platz ab. Das Besondere: Die Rallye fand in Saudi-Arabien statt. Obwohl die Route durch andere Gebiete führte als Dakar, handelte es sich laut Toyota um ein Terrain, das vergleichbar zu jenem bei der Rallye Dakar ist.
"Die Vorbereitungen, die ich in den vergangenen Monaten absolviert habe, haben mich als Fahrer bereichert. Das ist für mich das wichtigste, wenn ich mich solchen Herausforderungen stelle: Nach jeder will ich besser sein", sagt der Toyota-Fahrer.
Damit Alonso lernen kann, wurde ihm einer der erfahrensten Dakar-Teilnehmer zur Seite gestellte. Als Co-Pilot konnte sein Landsmann Marc Coma engagiert werden. Coma holte fünf Siege bei der Rallye auf dem Motorrad und befand sich seit 2015 im sportlichen Ruhestand.
Auf Alonso wartet harte Konkurrenz
Ein ähnlich gutes Ergebnis einzufahren, wie beim Testeinsatz im November wird für Alonso allerdings nicht einfach. Die Dakar ist wesentlich länger. Hinzu kommt, dass innerhalb und außerhalb des Teams große Konkurrenten auf ihn warten. Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah geht ebenfalls für Toyota an den Start. Das X-raid-Team hat die Routiniers Carlos Sainz und Stephane Peterhansel in seinen Reihen. Gegen die Dakar-Spezialisten musste sich in der jüngsten Vergangenheit auch der neunfache Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb geschlagen geben.
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