Die Rallye Dakar findet 2020 zum ersten Mal in Saudi-Arabien statt. Es ist der zweite große Umzug der traditionsreichen Marathon-Rallye. Anfangs führte sie die Teilnehmer von Paris bis in die senegalesische Hauptstadt Dakar. Ab 2009 wurde die Rallye zehn Jahre lang in Südamerika ausgetragen.

1979 fand die erste Ausgabe der Rallye statt. Ihr Startpunkt und ihr Zielort haben ihr den ursprünglichen Namen gegeben: Rallye Paris-Dakar. Viele Jahre wurde das Wettrennen von Autos, Motorrädern und Lkw zwischen den beiden Städten ausgetragen. Erstmals wichen die Organisatoren 1992 davon ab. Das Ziel lag damals im südafrikanischen Kapstadt. Für die Teilnehmer bedeutete dies, dass sie den afrikanischen Kontinent auf der Nord-Süd-Achse nahezu vollständig bewältigen mussten.

Nachdem das Ziel 1993 wieder in den Senegal verlegt worden war, wartete 1994 erneut eine besondere Herausforderung auf die Teilnehmer. Dakar war dieses Mal nicht der Endpunkt der Rallye, sondern das Ziel der achten Etappen. Weitere acht Etappen führten anschließend wieder zurück nach Paris.

Austragungsorte der Dakar wechseln

In den darauffolgenden Jahren wurde immer häufiger vom ursprünglichen Konzept abgewichen. 1997 fand die Rallye ausschließlich in Afrika statt. Die Teilnehmer starteten in Dakar in die Rallye und liefen dort auch wieder ins Ziel ein. 2003 führte die Route erstmals nicht in die namensgebende Stadt Dakar. Das Ziel lag im ägyptischen Scharm El-Scheich.

In Europa führte die Route die Teilnehmer unter anderem durch Wälder, Foto: LAT Images
In Europa führte die Route die Teilnehmer unter anderem durch Wälder, Foto: LAT Images

Ab 2004 war Dakar wieder der Zielort der letzten Etappe. Gestartet wurde die Rallye in dieser Zeit in Marseille, Barcelona und Lissabon. 2008 hätte die erste Etappe erneut in der portugiesischen Hauptstadt starten sollten. Doch Sicherheitsbedenken führten dazu, dass die Rallye einen Tag vor dem Start abgesagt wurde. Kurz zuvor waren in Mauretanien vier französische Touristen und drei einheimische Militärangehörige getötet worden. Das französische Außenministerium gab eine Reisewarnung heraus, auf die die Dakar-Organisatoren reagierten, da die Route wie schon in den Jahren zuvor durch Mauretanien hätte führen sollen.

Rallye Dakar zieht nach Südamerika

Um die Rallye 2009 wieder unter sicheren Umständen austragen zu können, entschied sich die ausrichtende Amaury Sport Organisation (ASO), die Route erstmals nach Südamerika zu verlegen. Die Rallye startete in Buenos Aires, führte die Teilnehmer über die Anden nach Chile und wieder zurück in die argentinische Hauptstadt. In den Jahren danach war Buenos Aires immer wieder Start- und Endpunkt der Dakar.

Danach änderten sich wie schon in Europa und Afrika immer wieder die Austragungsorte. Die Rallye wurde in zusätzlichen Ländern ausgetragen: Zeitweise führten die Etappen durch Bolivien, Peru und Paraguay.

Letzte Dakar in Südamerika führt ausschließlich durch Peru

Mit der Dakar des Jahres 2019 zeichnete sich ab, dass es schwer werden würde, die Rallye in Zukunft weiterhin in Südamerika auszutragen. Argentinien war als Ausrichter abgesprungen und von den Nachbarländern Chile, Ecuador und Bolivien wollte niemand diese Rolle übernehmen. Peru sprang ein. Es war aber nicht mehr als eine Notlösung: Herauskam eine stark dezimierte Dakar, die nur noch aus zehn Etappen bestand, die erstmals in nur einem Land abgehalten wurden.

Über der Ausrichtung der Rallye stand im Vorfeld kein guter Stern. Es kamen Gerüchte auf, dass die Ausgabe des Jahres 2019 nicht ausgetragen werden könne, was sich aber nicht bewahrheitete.

Rallye Dakar zieht ein zweites Mal um

Mit dem diesjährigen Umzug nach Saudi-Arabien - auch 2020 findet die Rallye in nur einem Land statt - soll die Rallye wieder auf gesunde Beine gestellt werden. Saudi-Arabien gilt als das reichste Land im arabischen Raum. Die Herrscher sind seit einigen Jahren bemüht, das Land in den Fokus des internationalen Motorsports zu rücken. Zuletzt fand im November der Auftakt der Formel-E-Saison in der Hauptstadt Riad statt. Der Vertrag über die Ausrichtung der Dakar läuft zunächst fünf Jahre.

Der Umzug der Dakar stellt zwar den Fortbestand der Rallye sicher, doch es gibt auch Vorbehalte. Menschenrechtsorganisationen kritisieren seit vielen Jahren, dass die Menschenrechte in dem Land nicht eingehalten werden.