Helder Rodrigues durfte sich auf der sechsten Etappe der Rallye Dakar über seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr freuen. Der portugiesische Honda-Pilot setzte sich vor knapp vor KTM-Fahrer Toby Price und seinem Teamkollegen Paulo Goncalves durch. In der Gesamtwertung konnte Joan Barreda seinen Vorsprung auf Marc Coma wieder etwas ausbauen. Die großen Verlierer des Tages waren die beiden KTM-Fahrer Matthias Walkner und Jordi Viladoms.

5. Etappe: Antofagasta - Iquique

(Verbindung: 322 km, Prüfung: 318 km, Verbindung Biwak: 48 km)

Entlang der Pazifikküste ging es zu Beginn des Tages für die verbliebenen Fahrer auf eine 322 Kilometer lange Verbindungsetappe. Die Sonderprüfung selbst führte die Motorradfahrer im Anschluss über 318 Kilometer ins Landesinnere, ehe es für die letzten 100 Kilometer noch einmal in Küstennähe ging. Im Schlussabschnitt warteten einmal mehr fordernde Sanddünen auf die Piloten.

Rodrigues vs. Price

Rodrigues, der als Sechster auf die Strecke gegangen war, sicherte sich früh die Top-Position und lag nach einer halben Stunde bereits auf Platz eins des Klassements. Diese Spitzenposition gab er bis ins Ziel nicht mehr ab, wobei Price dem Portugiesen allerdings auf den Fersen blieb, teilweise nur 18 Sekunden zurück lag und am Ende nur um 1:10 Minuten langsamer als der Etappensieger war. Dahinter fuhr Goncalves einen ungefährdeten dritten Rang ein, denn auf den Vierplatzierten Pablo Quintanilla hatte der Honda-Fahrer rund viereinhalb Minuten Vorsprung.

Toby Price belegte den zweiten Rang, Foto: ASO
Toby Price belegte den zweiten Rang, Foto: ASO

Sein Teamkollege Joan Barreda konzentrierte sich am Freitag auf die Verwaltung seines Vorsprungs auf Coma. Direkt hintereinander gestartet, fuhr das Duo beinahe die gesamte Etappe in unmittelbarer Nähe zueinander. Da Coma aber als Erster gestartet war, konnte Barreda ihm mit seiner Taktik rund zwei Minuten abnehmen.

Rückschläge für Walkner und Viladoms

Die beiden großen Verlierer des Tages kommen aus dem KTM-Lager: Matthias Walkner und Jordi Viladoms. Beide fielen am Freitag aus den Top-10 und haben ihre Chancen auf einen Spitzenplatz vorerst eingebüßt. Viladoms hatte von Beginn an Probleme, lag schon bei den ersten Zwischenzeiten außerhalb der Top-10 und büßte bis ins Ziel 35 Minuten auf die Bestzeit ein.

Walkner erwischte es noch schlimmer: In der ersten Stunde der Etappe noch gut dabei und bei der vierten Zeitnahme Sechster, musste er wenig später seine KTM zum ersten Mal abstellen. In der Folge musste der Österreicher immer wieder anhalten und kam mit mehr als drei Stunden Verspätung ins Ziel.

Am Samstag haben die Motorradfahrer ihren verdienten Ruhetag.

Ergebnis: 6. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Helder Rodrigues (Honda) 3:30:09 Stunden
2.Toby Price (KTM) +0:01:10
3. Paulo Goncalves (Honda) +0:02:01
4. Pablo Quintanilla (KTM) +0:06:01
5. Stefan Svitko (KTM) +0:06:46
6. Joan Barreda Bort (Honda) +0:09:24
7. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +0:08:58
8. Marc Coma (KTM) +0:09:14
9. Ruben Faria (KTM) +0:09:34
10. Ivan Jakes (KTM) +0:13:59

Gesamtwertung: Motorräder 6/13 (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda) 21:28:49 Stunden
2. Marc Coma (KTM) + 0:12:22
3. Paulo Goncalves (Honda) +0:17:16
4. Pablo Quintanilla (KTM) +0:29:32
5. Toby Price (KTM) +0:33:44
6. Helder Rodrigues (Honda) +0:36:04
7. Ruben Faria (KTM) +0:40:27
8. Stefan Svitko (KTM) +0:41:27
9. Alain Duclos (Sherco) +0:52:56
10. Jeremias Israel Esquerre (KTM) +1:00:48

Stimmen nach der 6. Etappe

Helder Rodrigues, Etappensieger: "Bisher lief es für mich gar nicht gut, mit körperlichen Problemen und einem Defekt an meinem Bike am vierten Tag. Aber heute hatte ich endlich eine gute Stage. Ich habe hart gepusht, bis ich an Marc und Joan dran war, danach musste ich nur noch ins Ziel fahren. Jetzt habe ich noch eine weitere Woche um zu attackieren."

Toby Price, Etappen-Zweiter: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so nahe an die Spitze heranfahren könnte. Einen Waypoint hätte ich fast verpasst, da musste ich umdrehen und ein Stück zurück fahren. Danach habe ich immer wieder angehalten, damit ich ja keinen Navigationsfehler mehr mache und noch einmal in die falsche Richtung fahre. Es war ein gutes Rennen heute, denn ich hatte keine Crashes und habe das Bike heil ins Ziel gebracht."

Marc Coma, Gesamt-Zweiter: "Zu Beginn hatte ich einen kleinen Crash, aber der war nicht entscheidend. Allerdings habe ich mich dadurch auf den ersten Kilometern nicht sehr sicher gefühlt. Die Navigation war heute auch etwas knifflig und ich habe auf der Suche nach den Waypoints etwas Zeit verloren. Ich war heute den ganzen Tag mit Joan unterwegs - aber so läuft dieses Spielchen nun einmal. Der Ruhetag kommt nun zum perfekten Zeitpunkt."