Auf Regen folgt Sonnenschein. So lässt sich der vorletzte Tag von Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz bei der diesjährigen Rallye Dakar im übertragenen Sinne zusammenfassen, schließlich durchquerte das Duo auch am Freitag eines der niederschlagärmsten Gebiete der Welt: die Atacama-Wüste. Nachdem die 302 am Donnerstag gleich drei Reifenschäden ereilt hatte, blieb sie am Freitag von jeglichen Problemen verschont. Die 350 Kilometer lange zwölfte Wertungsprüfung hatte es zwar wieder einmal in sich, doch Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz manövrierten ihren Imperial Toyota Hilux sicher durch das Gelände und beendeten den Tag auf Platz vier. In der Gesamtwertung machten Giniel und Dirk wieder einen Platz gut, zogen an Orlando Terranova und Paulo Fiúza vorbei und sind nun Vierter.

Die heutige Route führte das südafrikanisch-deutsche Duo von El Salvador nach La Serena. Über Schotterpisten im Gebirge ging es hinunter in die Atacama-Wüste, die die Gesamtsieger von 2009 in dieser Woche schon zwei Mal durchfahren mussten. Die Schwierigkeit stellt dort der sehr feine Sand dar, der bei der Dakar schon viele Teilnehmer buchstäblich verschlang und ihre Rallye frühzeitig beendete. Die 302 meisterte die Herausforderung jedoch bravourös und ist nun kurz davor, den vierten Rang im Endergebnis perfekt zu machen.

Stimmen der Fahrer

Giniel de Villiers:
Heute ist es für uns deutlich besser gelaufen als gestern. Wir hatten den ganzen Tag über keine Probleme und waren vor allem zu Beginn der Wertungsprüfung sehr schnell unterwegs. Die Route war gar nicht so einfach. Anfangs führte sie über Schotterpisten, die mehrfach von ausgetrockneten Flussbetten durchkreuzt wurden. Da musste man ganz schön aufpassen, sich nicht die Aufhängung zu beschädigen. Aber Dirk hat mich wie immer sicher navigiert, auf ihn kann man sich wirklich verlassen. Später ging es dann in die Dünen der Atacama-Wüste, die wir ja schon von den vorherigen Prüfungen kannten. Sie ist jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung. Auf dem Schotter hielten wir noch ganz gut mit den Minis mit, im Sand zogen sie dann aber davon. Da haben die Diesel-betriebenen Autos mit dem hohen Drehmoment definitiv einen Vorteil. Morgen steht der Endspurt an, es ist fast geschafft.

Dirk von Zitzewitz:
Ein guter Tag. Wir holten vor allem zu Beginn auf Nani Roma auf. Die Schotterpisten lagen unserem Auto, bei Kilometer 250 waren wir dann ganz dicht hinter ihm. Im Sand hatten wir aber keine Chance gegen die Minis. Später holten wir wieder etwas auf sie auf, weil sie wohl Navigationsprobleme hatten – allen voran unser ärgster Konkurrent Orlando Terranova. Insgesamt lief es sehr gut für uns, auch wenn die Etappe sehr anspruchsvoll war. Wir haben das Maximum aus dem Tag herausgeholt und sind dementsprechend happy. Morgen erwartet uns nochmal eine typische Rallye-Etappe auf Schotter. Da sollte sich nicht mehr viel tun - vorausgesetzt man bleibt auf der Strecke und erleidet keine Reifenschäden. Das Rennen ist noch nicht vorbei.