Motor: "Der 3-Liter-Motor unseres Minis leistet 307 PS und bringt es auf etwa 180 km/h Topspeed. Wegen des neuen Reglements müssen wir seriennahe Aggregate verwenden, aber das Feedback unseres BMW-Diesels ist super: Er ist sehr einfach zu nutzen, vor allem auf den kurvigen Passagen. Der Topspeed ist nicht so hoch, aber das ist kein Problem. Nach der Dakar konnte man sehen, dass Höchstgeschwindigkeit am Ende nicht ausschlaggebend ist."
Tank: "Ein Serien-Mini fasst knapp 50 Liter, bei unserem Rennauto geht eine ganze Menge mehr in den Tank: Während einer Stage haben wir rund 400 Liter an Bord. Wir planen jedes Mal eine gewisse Sicherheitsmenge mit ein und beenden jeden Tag mit rund 50 Rest-Litern im Auto. In den vergangenen zwei Jahren wurden die Stages etwas kürzer, deshalb können wir das Tankvolumen noch etwas reduzieren."
Sound: "Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich das erste Mal in einem Diesel fuhr: 'Nein, nein, so klingt doch kein Rennauto!' Jetzt bin ich aber froh, dass der Mini nicht so laut ist. Wenn du fünf Stunden am Stück in einem Benziner Rennen fährst und dann aussteigst, hast du das Gefühl, in einer Disko gewesen zu sein. Da finde ich den Sound unseres Motors viel angenehmer und ich kann locker Stunden lang Vollgas geben, ohne anschließend ein Dröhnen in den Ohren zu haben."
Cockpit: "Von außen wirkt der Mini riesig, immerhin ist er 40 Zentimeter höher als die Serienversion. Aber im Cockpit ist es extrem eng, da hast du nicht einmal Platz für eine kleine Tasche. Bei der diesjährigen Dakar hatten wir zum ersten Mal eine Klimaanlage an Bord. Das war super, denn zeitweise herrschen bis zu 50 Grad im Auto. Die Anlage verringert die Temperatur zwar nur um zehn Grad, aber die konstante Frischluft tut dem Körper sehr gut."
Co-Pilot: "Für mich ist mein Beifahrer Jean-Paul Cottret der beste Co-Pilot der Welt. Er ist richtig cool und hat einen tollen Charakter. Wir verbringen zwar sehr viel gemeinsame Zeit im Cockpit, reden aber eigentlich nie über Privates. Ich spreche während der Rennen nicht viel, sondern konzentriere mich voll aufs Fahren."
Reifen: "Bei der diesjährigen Dakar hatten wir nur zwei Platten - bei einer Gesamtdistanz von 8.000 Kilometer ist das sehr wenig. Die Michelin-Reifen waren perfekt, wenn man einmal bedenkt, welch harten Bedingungen sie ausgesetzt sind. Früher war es einfacher, denn wir durften den Reifendruck aus dem Cockpit heraus verändern, doch wegen des Reglements ist das nun verboten."
Aufhängung: "Wir haben an jedem Rad zwei Stoßdämpfer, also insgesamt acht am Auto. Es ist extrem wichtig, dass die Dämpfer gute Arbeit leisten, deshalb haben wir sehr viel Zeit in die Entwicklungsarbeit investiert und einen guten Kompromiss gefunden. Rückenschmerzen habe ich während der Dakar übrigens nicht, weil ich mich immer mit intensivem Training auf die harte Rallye vorbereite."
Coolness-Faktor: "Ich finde es schon sehr cool, einen Mini zu fahren. BMW X3 oder Mitsubishi Pajero sind normale Autos, der Mini sieht viel jugendlicher aus. Die Leute fragen mich häufig ungläubig: 'Ein Mini für eine Rallye?' Ich erkläre ihnen dann, dass unsere Version ein bisschen größer und stärker ist. Das ist schon ziemlich witzig."
Weitere exklusive Storys im Motorsport-Magazin
Dieser Artikel stammt aus der Print-Ausgabe des Motorsport-Magazins. Zum Jahresende veröffentlichen wir die besten, interessantesten und lustigsten Geschichten des aktuellen Heftjahrgangs auf Motorsport-Magazin.com. Weitere exklusive Interview, spannende Hintergrundgeschichten und Einblicke hinter die Kulissen der Motorsport-Welt lest ihr in unserem Printmagazin - jetzt im Handel erhältlich oder direkt bei uns online bestellen.
Als besonderes Schmankerl für unsere treuen Leser haben wir ein Weihnachts-/Neujahrsbundle zusammengestellt: Hol dir das Motorsport-Magazin zum Sonderpreis und erhalte eine MotoGP-DVD gratis dazu! Alle Informationen hier:
diese Dakar Rallye Hintergrund