Zum ersten Mal in dieser Saison durfte Sebastien Bourdais nach ganz oben auf das Podium klettern. Auf dem Stadtkurs von Long Beach gewann der Franzose vor Oriol Servia, dem Ersatzmann für den angeschlagenen Paul Tracy. Auf dem dritten Platz kam der Meisterschaftsführende Will Power ins Ziel.

Den Grundstein zum Erfolg legte Bourdais am Start, als er seine Position gegen Power behaupten konnte. Schnell zeigte sich, wer die schnellsten Fahrer im Feld sind. In den ersten zehn Runden konnten sich Bourdais und Power von Alex Tagliani absetzen, der nach einem Überholmanöver an Simon Pagenaud auf der dritten Position lag.

Forsythe-Pilote Mario Dominguez sorgte mit seinem Ausrutscher für die erste Gelbphase des Rennens. Beim Restart am Ende der elften Runde war es erneut Tagliani, der eine Position gewinnen konnte. Diesmal quetschte sich der Kanadier an Power vorbei auf Rang zwei.

Schon in der Anfangsphase sah alles nach einem sicheren Sieg von Bourdais aus, doch nach einem Boxenstopp wurde der Franzose rundenlang von seinem Landsmann Tristan Gommendy aufgehalten. Diese Gelegenheit kam Oriol Servia zu Gute, der auf einer komplett anderen Strategie unterwegs war und so urplötzlich direkt hinter Bourdais lag. Doch als Gommendy endlich in der Box verschwand, ließ sich Bourdais nichts mehr anmerken und kontrollierte das Rennen weiter.

Gelbphase in den Schlussruden

Durch einen Unfall von Alex Figge wurde es in der Schlussphase des Rennens noch einmal richtig spannend. Dank der dritten Gelbphase des Rennens rückte das Feld abermals zusammen. Beim Neustart hatte Bourdais alles unter Kontrolle, auch Servia konnte seine Position in den letzten beiden Runden verteidigen. Knüppelhart kam es dagegen für den drittplatzierten Tagliani. Der Kanadier hatte für den Schlusssprint nicht mehr genügend Power2Pass-Zeit übrig, ganz im Gegensatz zu Power und Justin Wilson. Beide nutzten die zusätzliche Leistung um Tagliani zu übeholen.

Hinter dem Sieger Bourdais und Servia kam Power damit zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium. Wilson wurde noch vor Tagliani Fünfter, gefolgt von Bruno Junqueria und Neel Jani, der mit dem siebten Platz sein bestes Resultat in der Champ Car Serie einfuhr und außerdem bester Rookie des Rennens war. Für den Schweizer wäre durchaus noch mehr möglich gewesen. "Wir waren auf einer guten Strategie, die mich zwischenzeitlich sogar auf den zweiten Platz gebracht hat, doch dann bekamen wir technische Probleme und das Tanken dauerte länger als üblich", so Jani nach dem Rennen. "Das kostete mich bei jedem Stopp wichtige Sekunden. Ich lag direkt hinter Oriol Servia, der am Ende Zweiter wurde. Immerhin haben wir Punkte geholt."

Hinter Jani kamen mit Graham Rahal und Ryan Dalziel zwei weitere Neueinsteiger unter die besten Zehn, ebenso wie Katherine Legge. In der Meisterschaft konnte Will Power seine Führung behaupten und liegt nach zwei Rennen mit 59 Punkten in Führung. Alex Tagliani kommt nach dem Saisonbeginn auf 44 Zähler und direkt dahinter lauert bereits Sebastien Bourdais mit 40 Punkten. Neel Jani konnte sich durch den siebten Platz in Long Beach auf den zehnten Gesamtrang nach vorne arbeiten.