"Wenn Sie einmal sehen wollen, was passiert, wenn man zu sehr auf die Hersteller hört, dann werfen Sie doch einmal einen ausgiebigen Blick auf die IRL. Das ist kein allzu schöner Anblick."

FIA-Präsident Max Mosley mag viel Blödsinn erzählen und viele unsinnige Regeländerungen aufschreiben, doch mit dieser Wortmeldung über die gespaltene US-amerikanische Monoposto-"Herrlichkeit" trifft der Jurist den Pneus genau auf die Lauffläche.

Sowohl in der Indy Racing League als auch der Champ Car Serie ging es seit der Spaltung bergab. Die Zuschauerzahlen sanken, die Einnahmen schwanden und während die Champ Cars 2006 höchstwahrscheinlich 18 Autos in die Startaufstellung bringen, kämpft die IRL noch um deren 16.

Dennoch schienen die Fronten in den letzten Jahren verhärtet: Eine Verschmelzung, eine Rückkehr zu den Wurzeln, eine Besserung zum Guten schien unmöglich. Insbesondere IRL-Boss Tony George wehrte sich händeringend gegen eine Wiedervereinigung.

Nun soll er zusammen mit seinem Champ Car Pendant Kevin Kalkhoven beim Skifahren gesichtet worden sein. "Ja, wir waren zusammen Ski fahren", gestand Kalkhoven gegenüber Autosport. "Wir hatten ein interessantes Gespräch. Aber es gibt keinen Deal."

Gegen eine gemeinsame Monoposto-Rennserie in Nordamerika spricht dabei nicht nur die Sturheit der Betroffenen. Auch die Verträge mit den Rennstrecken verhindern eine allzu einfache Zusammenkunft: Nur in Milwaukee treten beide Rennserie an. Ansonsten gibt es 14 andere Champ Car und 13 weitere IndyCar Austragungsorte.

Aber nicht nur das: Auch das technische Reglement der Autos widerspricht sich. Die Champ Cars treten mit 2,65 Liter Turboladern von Cosworth an. In der IRL werden 3-Liter V8 von Honda benutzt. Zudem wird es im kommenden Jahr nagelneue Champ Car Boliden aus dem Hause Panoz geben.

Allen Streitigkeiten und Unterschieden zum Trotz scheint es auf lange Sicht nur eine Lösung für den nordamerikanischen Monoposto-Sport zu geben: Eine Wiedervereinigung.