24h Spa 2019: Renn-Highlights aus Sicht von Porsche: (02:17 Min.)

Porsche hat ein von Wetterkapriolen bestimmtes 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps 2019 nach einer dramatischen Schlussphase gewonnen. Michael Christensen, Richard Lietz und Kevin Estre im GPX-Porsche #20 überquerten nach 363 Runden die Ziellinie als Sieger. Zuvor wurde das Rennen wegen heftiger Regenfälle in der Nacht für knapp sechs Stunden unterbrochen.

24h Spa 2019: Die Top-10 im Ziel

Christensen / Lietz / Estre setzten sich am Ende gegen die Markenkollegen im ROWE-Porsche #998 (Makowiecki / Pilet / Tandy) durch. Profitiert hat das siegreiche Trio dabei vom Überrundungsverkehr, durch den sich das ROWE-Trio in der Schlussphase kämpfen musste. Als Dritter durfte der Black-Falcon-Mercedes #4 (Engel / Buurman / Stolz) an der Siegerehrung teilnehmen.

Die Top-5 werden vom Sainteloc-Audi #25 (Winkelhock / Vervisch / Haase) und dem ROWE-Porsche #98 (S. Müller / Dumas / Jaminet) komplettiert. Die weiteren Plätze in den Top-10 gingen an Honda, Porsche, Lamborghini, Porsche und Mercedes-AMG.

PFahrerTeam-AutoDistanz
1.Christensen / Lietz / EstreGPX-Porsche #20363 Runden
2.Makowiecki / Pilet / TandyROWE-Porsche #998+3.347
3.Engel / Buurman / StolzBlack-Falcon-Mercedes #4+17.945
4.Winkelhock / Vervisch / HaaseSainteloc-Audi #25+22.425
5.S. Müller / Dumas / JaminetROWE-Porsche #98+1 Runde
6.Farnbacher / Van Der Zande / BaguetteMotul-Honda #30+1 Runde
7.Olsen / Campbell / WernerROWE-Porsche #99+1 Runde
8.Lind / Caldarelli / MapelliFFF-Lamborghini #563+1 Runde
9.Bamber / Bernhard / L. VanthoorBernhard-Porsche #117+1 Runde
10.Buhk / Auer / GötzGruppeM-Mercedes #999+1 Runde

24h Spa 2019: Das Rennen in der Chronologie

Heftige Regenfälle am Samstagnachmittag sorgten für einen Start hinter dem Safety Car. Nach vier Runden konnte das Rennen schließlich freigegeben werden. Danach bestimmten zunächst Pole-Setter Maro Engel im Black-Falcon-Mercedes #4 und Kevin Estre im GPX-Porsche #20 das Geschehen. Lange konnten sie jedoch nicht um die Führung streiten, denn drei größere Unfälle sorgten für lange Gelbphasen. Erst nach fast vier Stunden konnte das Rennen wieder für lange Zeit freigegeben werden. Danach führte der Mercedes #4 das Rennen zunächst sicher an.

Nach gut sechs Stunden die nächste Wende: Regen setzte ein und würfelte die Reihenfolge wieder durcheinander. Nun brachte sich der WRT-Audi #1 in eine aussichtsreiche Position. Man reagierte sehr schnell und holte das Auto rasch an die Box, gewann so entscheidenden Boden. Nach den Stopps lag Audi plötzlich mit zwei Autos in Führung, während dahinter Mercedes, Lamborghini und Aston Martin kämpften.

Kurios: Gegen den zwischenzeitlich führenden Sainteloc-Audi #25 wurde wegen eines Vergehens bei einem Boxenstopp eine Strafe ausgesprochen, die von der Rennleitung umgehend wieder zurückgenommen wurde. Beim darauffolgenden Service setzte es dann doch eine Strafe. In der Nacht wurde dann das Wetter zum immer größeren Faktor. Der Regen nahm deutlich zu und verursachte einige heftige Unfälle.

Wenige Minuten nach Halbzeit war die Strecke derart nass, dass eine von vielen Full-Course-Yellow-Phasen nötig wurde. Doch die Verhältnisse verschlechterten sich weiter. Gegen 05:45 Uhr schließlich wurde das Rennen für fast sechs Stunden unterbrochen. Erst um 11:30 Uhr wurden die 24h von Spa wieder hinter dem Safety Car aufgenommen. Nach zwei Runden bog das Safety Car in die Box ab und das Rennen war wieder freigegeben.

In den Mittagsstunden kristallisierten sich langsam, aber sicher die Favoriten auf den Gesamtsieg heraus. Audi war drei Stunden vor Schluss noch mit der #1 von WRT und der #25 von Sainteloc in der Verlosung. Mercedes-AMG war mit der #4 von Black Falcon und der #999 von GruppeM dabei und die Porsche-Chancen verteilten sich auf die #20 von GPX Racing, die #54 von Dinamic Motorsport sowie die #99 und die #998 von ROWE Racing.

Ein Fragezeichen stand dabei hinter den Chancen des WRT-Audi #1, da man nach einer Kollision in einer unübersichtlichen Situation noch eine Strafe befürchten musste. Auf abtrocknender Strecke drückte in den letzten drei Stunden vor allem die Porsche-Fraktion auf die Tube. Die beiden 911er #20 von GPX Racing und #998 von ROWE Racing lagen nach den letzten Boxenstopps in Führung. Kevin Estre und Nick Tandy machten den Sieg unter sich aus.

In der letzten halben Stunde wurde es nochmal dramatisch - ein Unfall des Porsche #16 sorgte für eine Safety-Car-Phase und brachte Tandy bis auf zehn Sekunden an Estre heran. Gleich nach dem Restart die nächste Neutralisation, diesmal hatte es den Audi #1 und den Porsche #54 erwischt. Für die letzten fünf Minuten konnte noch einmal frei gefahren werden, doch Estre ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

24h Spa 2019: Reaktionen vom Podium

1. Kevin Estre (GPX-Porsche #20): "Das war ein verrücktes und anstrengendes Rennen. Da waren wirklich alle Bedingungen dabei. Dazu noch im letzten Stint zwei Full Course Yellows, zwei Safety-Car-Phasen, Regen, Mega-Aquaplaning in der Nacht... Wir haben das, wenn auch mit ein paar Kratzern, überlebt. Alles gut. Das Auto war einfach mega, danke an GPX und Porsche. Das Auto war unter allen Bedingungen gut. Wir haben es über die Pace gewonnen, und das ist toll."

1. Michael Christensen (GPX-Porsche #20): "Es war ein unglaubliches Rennen. In Spa zu fahren ist immer etwas Besonderes, das Wetter ist meist unberechenbar und der Kampf auf der Strecke ist von Anfang bis zum Schluss extrem hart. Wir haben all diese Dinge als Team gut gemeistert und bis zum Schluss einen tollen Job gemacht."

1. Richard Lietz (GPX-Porsche #20): "Dies ist ein besonderer Sieg, weil unser Team zum ersten Mal ein Pro-Auto eingesetzt hat. Wir sind gut aufgenommen worden und sind jetzt die Glücklichen, die gewonnen haben. Alle waren bestens vorbereitet und das Team hat sich den Sieg verdient."

2. Nick Tandy (ROWE-Porsche #998): "Was für ein fantastisches Resultat für Porsche. Das ist das Ergebnis der harten Arbeit, die alle im Team täglich leisten. Ich bin wirklich happy. Wir haben alles gegeben und hatten eine gute Taktik. Am Ende haben wir den Sieg nur ganz knapp verpasst."

2. Patrick Pilet (ROWE-Porsche #998): "Das war heute eine richtige Achterbahnfahrt. Wir hatten ein großartiges Tempo und haben viel investiert, den Sieg dann so knapp zu verpassen, ist schade. Aber wir können stolz darauf sein, was wir geleistet haben, und werden er beim nächsten Mal wieder versuchen."

2. Fred Makowiecki (ROWE-Porsche #998): "Natürlich ist es immer etwas schwierig, wenn man Zweiter wird, vor allem, wenn es am Ende so knapp ist. Aber es ist großartig, was wir bei unseren ersten gemeinsamen Projekt mit dem Team erreicht haben. Wir müssen jetzt beim nächsten Mal stärker zurückkommen. Vielen Dank an ROWE RACING. Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden und es war eine sehr gute Erfahrung."