Am vergangenen Samstag fand auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich das dritte Rennwochenende des Blancpain Endurance Series GT Cup statt. Ein wichtiges Rennen für das GRT Grasser Racing Team, das zugleich als perfekte Vorbereitung für das anstehende Saisonhighlight diente - die 24 Stunden von Spa.

Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Andrea Caldarelli saßen erneut am Steuer des Lamborghini Huracán GT3 mit der Startnummer 63. Bei strahlendem Sonnenschein in Paul Ricard arbeitete sich das Trio durch ein ausführliches Testprogramm, um für das Rennen bestmöglich vorzubereitet zu sein. Bortolotti begann das Rennen von Startplatz sechs, verbesserte sich bis auf den vierten Rang und zeigte von Anfang an, wohin die Reise gehen sollte.

Unsere erfahrene Crew konzentrierte sich darauf, konstante Rundenzeiten in den Asphalt zu brennen. Der Kommandostand hielt die Fahrer auf dem Laufenden und entschied über den optimalen Zeitpunkt für die Fahrerwechsel. Die Piloten im #63Lamborghini Huracán GT3 gaben alles in ihrer Macht stehende, auch, als es in die Nacht ging. Sie waren bereit, Vorteile aus den Fehlern vor ihnen fahrender Autos zu ziehen. Jedoch war Platz 13 an diesem Abend nach 1.000 Kilometern Fahrt das bestmögliche Ergebnis.

Das Auto mit der Startnummer 19 machte sich das Leben mit Startplatz 26 sicherlich etwas schwerer als nötig. Am Ende des spannenden Sechs-Stunden-Rennens überquerten Marco Mapelli, Ezequiel Perez Companc und Raffaele Giammaria jedoch dank einer tollen Aufholjagd die Ziellinie als 17. Ein großartiges Ergebnis, das die Leistungsfähigkeit der Autos bis zum Schluss gut widerspiegelte.

Für den #82 Lamborghini Huracán GT3 lief es hingegen anders. Das Team sah sich am Wochenende einer schwierigen Herausforderung gegenüber. Während des Rennens gab es Schwierigkeiten am Motor und mit dem Unterboden. Dadurch verloren Rolf Ineichen, Franck Perera und Phil Keen etwa eine Stunde in der Box, um die Probleme zu beheben. Trotz der wenigen verbleibenden Zeit kämpften die Jungs weiter. Platz 39 war jedoch das bestmögliche Ergebnis auf dem Circuit Paul Ricard.

Der Ausgang des ungewöhnlich heißen Sechs-Stunden-Rennens war frustrierend. Dennoch kann das GRT Grasser Racing Team mit dem Teamwork, insbesondere während der Boxenstopps, zufrieden sein. Auch die Fahrer haben ihr Bestes gegeben. Nun ist es an der Zeit, sich für den belgischen Klassiker, die Total 24 Hours of Spa (26. Bis 29. Juli), vorzubereiten. Auf dem Programm steht noch ein eintägiger Test auf der Mutstrecke am 3. Juli.

Mirko Bortolotti: "Wir hatten einen guten Start und ich verbesserte mich gleich um zwei Positionen. Wir fuhren auf Platz 5 und die Performance des gesamten Teams war großartig. Leider gerieten wir in Schwierigkeiten und verpassten das erhoffte Ergebnis sowie die Punkteränge. Natürlich bin ich nicht froh und auch ein bisschen enttäuscht. Aber wir werden weiter hart arbeiten und ich bin sicher, dass wir im weiteren Verlauf der Saison noch stärker werden."

Christian Engelhart: "Es war ein hartes Wochenende für uns. Im Qualifying war das Auto perfekt und uns gelang ein gutes Ergebnis. Im Rennen hatten wir einen aussichtsreichen Startplatz. Wir haben keinerlei Fehler gemacht und die ganze Zeit Vollgas gegeben. Leider waren wir letztendlich in der Nacht nicht schnell genug."

Andrea Caldarelli: "Ein schwieriges Wochenende und nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Ich denke, dass wir im Qualifying gute Arbeit geleistet haben mit Platz 6. Ich fand meine Runde im Q3 sehr gut und auch die Performance des Autos passte. Leider verlor ich wegen des Verkehrs etwas Zeit. Das ist normal, aber ich denke, dass der dritte Platz möglich gewesen wäre. Im Rennen hatten wir eine starke Pace und mit meinen beiden Stints war ich zufrieden. Leider sind wir auf den fünften Platz zurückgefallen. Danach hatten wir unglücklicherweise noch ein weiteres Problem mit dem Auto und fielen zurück. Ich bin etwas enttäuscht, weil ich glaube, dass P5 heute möglich gewesen wäre. Jetzt konzentrieren wir uns auf Spa."

Rolf Ineichen: "Das war ein sehr schwieriges Wochenende. Es ist, als ob wir das Rennen als einen Test für das nächste Endurance-Rennen genutzt hätten. Das ist wirklich schade. Aber so läuft es manchmal im Motorsport. Wir schauen auf das nächste Wochenende und geben weiter Gas."

Phil Keen: "Das war ein enttäuschender Tag. Das Team hat sehr hart gearbeitet und tolle Arbeit geleistet. Leider hatten wir während des Rennens einige Probleme. Deshalb mussten wir das Auto stoppen, um es zu reparieren. Ich denke aber, dass uns gute Fortschritte gelungen sind, also freue ich mich schon jetzt auf Spa."

Ezequiel Perez Companc: "Ein hartes Rennen für uns. Ich bin zunächst einen Doppel-Stint gefahren, dann hatten wir ein Problem mit den Drücken. Es war schwierig, weil wir erst dachten, dass die Reifendrücke wieder ansteigen würden. Sie blieben aber zu gering, weshalb wir arge Schwierigkeiten mit dem Auto hatten. Wir dachten, dass wir uns im zweiten Stint mit dem Auto verbessern würden und ein gutes Ergebnis erzielen können - aber der Reifendruck blieb zu gering. Wirklich ein enttäuschendes Rennen für uns."

Raffaele Giammaria: "Das war heute nicht das Rennen, das wir uns erhofft hatten. Wir sind von P26 gestartet und kamen auf Platz 17 ins Ziel. Das war gut. Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein, weil wir Fahrer keine Fehler gemacht haben. Auch die Boxenstopps liefen normal ab. Insgesamt war die Pace nicht wirklich schnell, aber unsere Konstanz war ein Schlüssel zum Erfolg. Dadurch konnten wir viele Positionen gutmachen. Beim kommenden Rennen ist es sehr wichtig, dass wir schnell sind. Wir müssen den Speed unseres Autos noch verbessern. Die Fahrer, das Team und die Mechaniker haben nichts falsch gemacht. Das ist wichtig mit Blick auf die langen Rennen, die noch kommen - vor allem, wenn man an die 24 Stunden von Spa denkt."

Marco Mapelli: "Das war ein schwieriges Rennen. Wir hatten insgesamt keine gute Pace. Wir sind quasi nur rumgecruised und haben versucht, das Auto ohne Schäden nach Hause zu bringen. Das ist normalerweise natürlich nicht unser Anspruch. Ich bin aber sicher, dass das Team herausfinden wird, was mit dem Auto nicht stimmte, alle Daten sammelt und für das nächste Rennen ein gutes Auto vorbereitet."

Gottfried Grasser, Teambesitzer: "Heute lief es nicht nach unseren Vorstellungen und aus einem insgesamt schwierigen Wochenende haben wir das Maximum herausgeholt. Alle drei Autos waren gut, allerdings war die Situation ähnlich wie in Silverstone. Dort hatten wir mehrere kleine Probleme. Insgesamt war es hier ein gutes Rennen und ich bin stolz auf unser Team. Das Rennen ist immer auch eine Vorbereitung für die 24 Stunden von Spa. Die Jungs haben die Boxenstopps gut erledigt und unsere Fahrer haben sich keine Fehler geleistet. Nach Silverstone war es ja eines unserer Ziele gewesen, unsere Boxenstopps zu verbessern. Und da haben sie tolle Arbeit geleistet. Ich freue mich für das gesamte Team, das einen super Job gemacht hat."