Wer an einen Ford Transit Custom denkt, bekommt höchstwahrscheinlich keinerlei besondere Emotionen oder gar enthusiastische Gefühle. Der Transporter überzeugt eher mit seinen kompakteren Dimensionen (er ist kleiner als der reguläre Transit) und der Variabilität, wenn es um die Beförderung von sperrigen Dingen oder mehreren Personen geht. Beim neuen Ranger sieht es da etwas anders aus. Pickups entwickeln sich hierzulande nach amerikanischem Vorbild zunehmend zu Alltagsautos und versprühen schon etwas mehr Emotionen. Ford weiß das und bietet seinen Ranger deshalb in verschiedenen Ausstattungen an. Das absolute Offroad-Highlight bildet der Ranger Raptor mit 288 PS, verbreiterten Radhäusern und zahlreichen Gelände-Features fürs Fahren abseits der asphaltierten Straßen. Mit der MS-RT-Linie wird der Hersteller nun nachlegen und dem Pickup Motorsport-Gene verpassen. Die exklusive Sportausstattung wird es auch für den Van Transit Custom geben.

Hinter MS-RT (M-Sport Road Technology) steht Ford Pro, ein Ausstatter und Dienstleister für die Ford-Nutzfahrzeuge sowie M-Sport, dem Einsatzteam des Herstellers in der Rallye-Weltmeisterschaft WRC oder des Wüstenmarathons Dakar. Fertiggestellt werden die MS-RT-Fahrzeuge im britischen Ford-Werk in Dagenham. Kaufen kann man die speziellen Modelle über das europäische Nutzfahrzeug-Händlernetz.

Der Ford Transit Custom MS-RT

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Foto: Ford

Dass dieser Van kein normaler ist, bemerkt man sofort. Eine Frontschürze mit Spoiler, Seitenschwellern, der Heckstoßfänger mit Diffusoreinsatz sowie ein Dachspoiler machen den Transit Custom MS-RT zum Racer. Unter den ausgestellten Radkästen befinden sich gewichtsoptimierte 19-Zoll-Leichtmetallfelgen im Anthrazit-Design. Gegenüber dem Transit Custom Sport fallen sie nochmals breiter aus und erweitern hierdurch die Spur sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse um mehr als 50 Millimeter. Hinzu kommen entsprechend leistungsfähige Goodyear Eagle Sport-Reifen der Dimension 235/45 R19. Um den Race-Van optisch noch mehr herausstechen zu lassen, werden die Fahrzeuge in markanten Farbtönen wie zum Beispiel dem „Yellow Green“ lackiert. Dazu gibt es hochglänzend schwarzlackierte Außenspiegelgehäuse und Türgriffe. Die Bremssättel sind in Blau gefertigt.

Blaue Akzente finden sich auch im Innenraum wie beispielsweise an der 12-Uhr-Markierung des Sportlenkrades oder den Ziernähten. Die mit MS-RT-Logos versehenen Bezüge bestehen aus veganem Eco-Kunstleder, zum Teil in Wildlederoptik. Die Kastenwagen-Variante für drei Personen rollt mit einem Beifahrer-Doppelsitz an den Start. Optional ist auch ein Beifahrer-Einzelsitz erhältlich. In der Doppelkabinen-Ausführung kommt zu zwei Einzelsitzen für Fahrer und Beifahrer eine Sitzbank für drei Insassen in der zweiten Reihe hinzu. Wie von Ford versprochen soll die Alltagstauglichkeit des Transporters erhalten bleiben, deshalb ist auch der 6,8 Kubikmeter große Laderaum unverändert.

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Foto: Ford

An den Start geht der Transit Custom MS-RT mit drei Antriebsmöglichkeiten. Zum einen ist der Van vollelektrisch mit 285 PS und bis zu 281 Kilometer Reichweite erhältlich. Zum anderen kann man auf einen 2,0-Liter-EcoBlue-Vierzylinder-Diesel mit 170 PS, Automatik und Allradantrieb zurückgreifen. Wer etwas weniger PS will, dem steht auch eine frontgetriebene 150-PS-Version des Motors zur Wahl. Weiters ist eine Plug-in-Hybrid-Alternative zu haben. Hier ist dann ein 2,5-Liter-Benziner mit einem E-Motor und einer Batterie, die 11,8 kWh speichern kann verbaut. Das Ergebnis ist eine rein elektrische Reichweite von bis zu 47 Kilometer.

Der Ford Ranger MS-RT

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Foto: Ford

Im Gegensatz zu der Offroad-Version Raptor wird der Ranger MS-RT nicht höher gelegt, sondern um 40 Millimeter gesenkt. Laut Ford ist die Optik des Racing-Ranger von asiatischen Rennstrecken-Versionen des Pickups inspiriert. Hierzu tragen insbesondere der Wabengrill und der integrierte Frontsplitter bei. Weites sind Seitenschweller, eine tiefere Heckschürze mit Diffusor sowie ein integrierter Entenbürzel-Bügel verbaut. Gemeinsam mit dem Leitwerk auf dem Dach tragen die beiden aufeinander abgestimmten Luftführungselemente auf Basis umfangreicher Computer-Simulationen zur verbesserten aerodynamischen Balance bei hohen Geschwindigkeiten bei. Das tiefergelegte Fahrwerk umfasst neben strafferen Stoßdämpfern für die Vorderräder auch eine neu abgestimmte Hinterachse. Die diamantgeschliffenen 21-Zoll-Leichtmetallfelgen verbreitern die Spur jeweils um 40 Millimeter. Dabei tragen sie Niederquerschnittpneus im Format 275/45 R21 - die größte Bereifung, die Ford jemals serienmäßig für den Ranger angeboten hat. Da hierfür die Radläufe weiter herausgezogen werden mussten, legte die Karosseriebreite vorne wie hinten um 82 Millimeter zu. Zum Markstart steht der Sport-Pickup in verschiedenen Farben zur Wahl, darunter auch in „Conquer Grey“. Außenspiegelgehäuse sowie Türgriffe sind im kontrastierenden „Agate Black“ ausgeführt.

Im Interieur gibt es wie beim Transit Custom MS-RT blaue Farbakzente am beheizbaren Lenkrad, den Ziernähten sowie den Sportsitzen. Letztere kommen mit MS-RT-Logos und sind mit veganem Leder überzogen. Die Serienausstattung umfasst unter anderem einen 12-Zoll-Touchscreen, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, den Parkpiloten vorn und hinten, eine Rückfahrkamera und eine intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage sowie einen intelligenten Geschwindigkeitsbegrenzer.

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Foto: Ford

Unter die Haube kommt im Ranger MS-RT ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel mit 240 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment. Die Kraftübertragung übernimmt ein 10-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt an den e-4WD-Allradantrieb. Der Wert von 1,0 Tonnen erlaubter Zuladung sowie die zulässige Anhängelast von bis zu 3.500 Kilogramm bleiben erhalten.

Den genauen Marktstart sowie die Preise der MS-RT-Sonderversionen hat uns Ford noch nicht mitgeteilt, diese sollen aber zeitnah veröffentlicht werden.