Nicht nur auf dem deutschen Automobilmarkt kann man beobachten, dass die Preise für Neuwagen nicht nur steigen, sondern auch die üblichen Rabatte beim Händler immer weniger werden. Grund dafür ist das knappe Angebot an neuen Fahrzeugen, was wiederum auf die Produktionsengpässe der verschiedenen Hersteller zurückzuführen ist. Laut der jüngsten Marktstudie von „Center Automotive Research“ ist die Situation ebenfalls bei Tageszulassungen, jungen Gebrauchten und Vermieterfahrzeugen aus den Rückläufern von Leasinggeschäften wahrzunehmen.

Der geringe Bestand an Autos lässt Händler ihre sonst üblichen Kaufanreize in Form von Rabatten und Preisnachlässen immer weiter zurückfahren. Laut Automobilwoche waren es im Internet durchschnittlich nur mehr 16,3 Prozent Nachlass auf den Listenpreis für die meistverkauften Verbrenner-Fahrzeuge. So wenig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Für die überschaubaren Rabatte kommen zudem noch ungewohnt lange Liefer- und Wartezeiten für Neuwagenkunden hinzu.

Eine schnelle Erholung lässt auf sich warten

Das geringe Inventar an Fahrzeugen führt weiters dazu, dass es einen besonderen Run auf Lagerwagen und Tageszulassungen gibt. Diese werden mehr und mehr zu teils höheren Preisen verkauft als noch in den Monaten zuvor. Marktbeobachter sehen zudem keine schnelle Erholung auf den Automobilmarkt zukommen. Im Gegenteil: Viele Hersteller kämpfen nach wie vor mit dem Mangel an Chips und den großen Personalausfällen durch Corona. Daher gebe es laut dem Experten und Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer die Befürchtung, dass der deutsche Automarkt für 2022 mit einem Negativrekord abschließt. Dämpfend wirkt im Gegensatz dazu nur der E-Automarkt. Hier kann man nach wie vor auf staatliche Förderungen und Herstellerrabatte zurückgreifen.