Mercedes probiert es also schon wieder. Vor rund 20 Jahren brachte der Hersteller den Hochdachkombi Vaneo auf den Markt. Dieser basierte auf der damaligen A-Klasse, war aber höher und zudem auch gute 40 Zentimeter länger. Auf Grund der niedrigen Nachfrage und diversen Qualitätsmängel, wurde das Fahrzeug jedoch bereits drei Jahre nach der Markteinführung wieder aus dem Programm genommen. Erst 2012 kam ein Nachfolger unter dem Namen Citan auf die Straßen. Das Fahrzeug war aber mehr Kastenwagen als Personentransporter. Im August letzten Jahres stellte Mercedes dann den neuen Citan vor, von dem auch erstmals wieder eine echte Passagierversion namens T-Klasse gebaut werden soll.

Foto: Mercedes
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Die Technik des Citan beziehungsweise der T-Klasse kommt vom Renault Kangoo. Der wiederum gibt diese auch an den Nissan Townstar weiter. Nüchtern betrachtet ist die neue T-Klasse also ein umgebauter Renault, dessen Schwestermodell ein Nissan ist. Wie auch bei der Cargo-Version Citan wird es die T-Klasse in zwei Ausführungen geben. Einmal mit kurzem Radstand (4,50 Meter Länge) und einmal als längeren Siebensitzer. Wobei letzterer noch auf seine Markteinführung wartet. Serienmäßig sind fünf Sitze verbaut. An drei davon gibt es eine Isofix-Verankerung für die Kindersitzbefestigung. Im Kofferraum können 520 Liter Gepäck verstaut werden. Klappt man die zweite Sitzreihe um, so vergrößert sich der Laderaum auf 2.127 Liter. Für den Zugang hat man als Kunde die Wahl zwischen einer klassischen Heckklappe oder der Flügeltür. Seitlich sind für einen erleichterten Einstieg Schiebetüren auf beiden Seiten verbaut.

Foto: Mercedes
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Aufgehübschtes Cockpit

Um die T-Klasse etwas von dem Cargovan Citan abzugrenzen, verpasste Mercedes dem Interieur einige Aufwertungen. Schwarzes Hochglanzdekor beziehungsweise Applikationen im Aluminium-Look sollen den Innenraum aufwerten. Kunden haben die Wahl zwischen der Basis-Version und den Ausstattungsoptionen „Style“ und „Progressive“. Letztere bieten unter anderem Sitzbezüge in der Ledernachbildung Artico/Neotex mit Ziernähten, verdunkelte Fensterscheiben im Fond, Klapptische an der Rückseite der Vordersitze oder das Park-Paket mit Rückfahrkamera. Serienmäßig ist die T-Klasse mit einem 7-Zoll-Touchscreen ausgestattet, welcher an das MBUX-Infotainmentsystem von Mercedes gekoppelt ist. Weiters zählen eine Klimaanlage, Licht- und Regensensoren, sieben Airbags, vier USB-Anschlüsse, eine Berganfahrhilfe, der Brems- und Toter-Winkel-Assistent, der Spurhalte-Assistent, das Multifunktionslenkrad sowie die Smartphone-Integration mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung zur Serie. Einen digitalen Cockpitscreen, wie bei anderen Mercedes-Modellen, wird es für die T-Klasse aber nicht geben.

Foto: Mercedes
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Für die optische Aufwertung an der Außenhülle stellt man insgesamt 10 Lack-Farben zur Verfügung. Wahlweise gibt es 16- beziehungsweise 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-High-Performance-Scheinwerfer sowie lackierte Stoßfänger/Außenspiegel und diverse Chromzierspangen.

Überschaubare Motorenpalette

Bei den Antriebsoptionen will Mercedes bei seiner T-Klasse nichts unnötig verkomplizieren. Es wird einen Benziner und einen Diesel mit jeweils zwei Leistungsstufen geben. Die Vierzylindermotoren liefern in der Benzinversion 102 PS und 200 Nm beziehungsweise 131 PS und 240 Nm Drehmoment. Die Dieselaggregate kommen auf 95 PS und 260 Nm beziehungsweise 116 PS und 270 Nm Drehmoment. Für die Motoren sind neben einer Sechsgang-Schaltung auch ein Doppelkuppelungsgetriebe (außer beim schwächsten Benziner) mit sieben Stufen erhältlich.

Foto: Mercedes
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Eine rein elektrische Version der T-Klasse mit dem Namen EQT befindet sich noch in Entwicklung. Die Basis-Version des Hochdachkombis soll für unter 30.000 Euro bei den Mercedes-Händlern stehen. Zum Vergleich: Den Renault Kangoo und den Nissan Townstar gibt es schon für rund 26.000 Euro.