Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags (27. Januar) veröffentlichten die Auto-Hersteller Daimler und Volkswagen zusammen mit dem Freundeskreis Yad Vashem, der Deutschen Bahn, der Deutschen Bank sowie Borussia Dortmund eine Erklärung und nahmen an einer virtuellen Gedenkfeier teil.

Die fünf Unternehmen setzten damit ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus. Die Erklärung basiert auf der Arbeitsdefinition der IHRA (International Holocaust Remembrance Alliance), deren Vorsitz Deutschland noch bis Ende März 2021 innehat.

Die Arbeitsdefinition von Antisemitismus der IHRA lautet: "Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen."

Eckpunkte des Engagements

Daimler, Volkswagen, Deutsche Bahn, Deutsche Bank und Borussia Dortmund fanden durch eine Spendeninitiative für die internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im April 2019 zusammen. Gemeinsam veröffentlichten sie einen Tag vor dem internationalen Holocaust-Gedenktag folgende vier Eckpunkte ihres Engagements:

1. Wir engagieren uns gegen Antisemitismus und gegen das Vergessen. Deshalb fördern wir die Erinnerungskultur an das im Nationalsozialismus von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen gegen Juden und andere verfolgte Gruppen. Daher haben wir die gemeinsame Arbeitsdefinition der IHRA zum Antisemitismus verabschiedet.

2. Wir erheben unsere Stimme gegen Antisemitismus und Rassismus. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf allen Unternehmensebenen dazu angehalten, sich entschieden für Toleranz und Offenheit einzusetzen und damit rechtsradikalem und menschenfeindlichem Gedankengut den Nährboden zu entziehen.

3. Wir sind Motoren der Integration. Das beginnt bei der diskriminierungsfreien Besetzung von Stellen und beinhaltet Angebote zur Integration ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In unserer Ausbildung vermitteln wir Respekt untereinander und den Mehrwert von Diversität. Durch unser breites Engagement fördern wir die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

4. Wir beteiligen uns aktiv an der Mitgestaltung einer chancengerechten Gesellschaft und stärken mit zahlreichen Projekten den gesellschaftlichen Zusammenhalt, um Antisemiten und Rassisten keinen Raum zu bieten.

In der gemeinsamen Pressemitteilung kommen unter anderem Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG, und Gunnar Kilian, Personalvorstand der Volkswagen AG, zu Wort.

"Antisemitismus und Rassismus haben bei uns keinen Platz", stellte Källenius klar. "Es ist unsere Verantwortung und Pflicht, auch als Unternehmen klare Kante gegen Hass und Hetze zu zeigen. Wir bei Daimler stellen uns denen entgegen, die unsere offene, tolerante Gesellschaft spalten wollen und Menschen aufgrund ihres Glaubens, Geschlechts, ihrer Hautfarbe, Herkunft oder sexuellen Orientierung diskriminieren. Wir sind fest davon überzeugt: Vielfalt ist ein großer Vorteil."

Kilian bezeichnete Weltoffenheit als eine der wichtigsten Grundlagen für den Erfolg des Unternehmens. "Vielfalt in der Belegschaft und in unserem Leben bereichert uns tagtäglich", betonte er. "Rassismus, Ausgrenzung, Hass und Hetze dürfen unser Leben und unsere Unternehmenskultur nicht vergiften. Deswegen setzt Volkswagen seit vielen Jahren auf die Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit seiner Auszubildenden in der Gedenkstätte Auschwitz: 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz dürfen wir nicht zulassen, dass Antisemitismus, populistischer Hass und rechtsextreme Gewalt erneut unsere Welt herausfordern."