Modena ist das weltweite Epizentrum des Sportwagenbaus. Einige der berühmtesten Marken der Branche haben in der Umgebung der norditalienischen Stadt ihre Heimat. Eine ganze Region lebt in der Tradition von Motorsport und Hochleistungsfahrzeugen. Nirgendwo ist die Konzentration an Designkompetenz und Knowhow für Hightech-Werkstoffe so hoch.

In diesem Umfeld wurde der neue Alfa Romeo 4C nicht nur entwickelt, er wird auch hier gebaut. Dank der Synergiemöglichkeiten innerhalb der Fiat-Chrysler Gruppe ist der kompakte Super-Sportwagen das Ergebnis einer umfassenden Zusammenarbeit von Alfa Romeo und Maserati. Während das Centro Stile Alfa Romeo die Verantwortung für das Design trug, steht Maserati für die Fertigung in der Tradition einer großen Sportwagen-Manufaktur. Darüber hinaus wurden für bestimmte Prozesse italienische Spezialfirmen hinzugezogen, die in ihrem Bereich zu den Weltmarktführern zählen.

Der Alfa Romeo 4C wurde vollkommen neu entwickelt, am Anfang stand das sprichwörtliche weiße Blatt Papier. Die Vorgabe lautete, einen Super-Sportwagen zu konstruieren, der nicht nur mit Technologie und Fahrleistungen Maßstäbe setzt, sondern gleichzeitig auch finanziell erreichbar ist. Damit war klar: Der Alfa Romeo 4C wird zwar in limitierter Stückzahl gebaut werden. Mit rund 3.500 Exemplaren pro Jahr würde die Produktion aber dennoch ein Volumen erreichen, das mit reiner Handarbeit nicht zu bewältigen ist.

Ganz oben auf dem Lastenheft für die Ingenieure stand eine Zahl: 4 kg/PS. Jedes PS des zukünftigen Sportwagens sollte also maximal vier Kilogramm bewältigen müssen. Um eine solche spezifische Leistung zu erreichen, stehen prinzipiell zwei Lösungen zur Wahl. Die erste setzt beim Motor an. Je stärker das Triebwerk, desto besser das Verhältnis von Leistung zu Fahrzeuggewicht. Hochleistungsmotoren haben allerdings in der Praxis einige Nachteile. Sie sind beispielsweise in Produktion, Wartung und Unterhalt sehr teuer.

Die Ingenieure von Alfa Romeo und Maserati entschieden sich deswegen für die zweite Variante: ein möglichst geringes Fahrzeuggewicht. Sie entschieden sich für ultraleichte, aus dem Rennsport und der Weltraumforschung kommende Hightech-Materialien, für die gelegentlich Fertigungsprozesse erst noch entwickelt werden mussten. Für jedes Bauteil wurden unterschiedliche Werkstoffe getestet. Die Wahl fiel schließlich jeweils auf das Material, das die beste Kombination aus Belastbarkeit und geringem Gewicht bot.

Der Erfolg gibt dem Entwicklungsteam recht. Mit Hightech-Materialien wie Kohlefaser, Verbundstoffen, Polyurethan, Aluminium und speziellen Stahlsorten drückten sie die spezifische Leistung unter die Grenze von 4 kg/PS. Der Alfa Romeo 4C wiegt fahrbereit nur 895 Kilogramm, deutlich weniger als die meisten Minis oder Citycars. Tatsächlich ist der Alfa Romeo 4C nicht nur unter den Sportwagen ein extremes Leichtgewicht, er ist überhaupt eines der leichtesten Fahrzeuge auf dem Markt.