Am kommenden Wochenende starten beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (21. bis 24. Mai) rund 180 Teams, um im Kampf mit der legendären "Grünen Hölle", mit der Uhr und mit hochkarätigen Konkurrenten den Besten ihrer Zunft zu küren. Rennlegenden wie Hans-Joachim Stuck und DTM-Champion Timo Scheider (beide Audi) gehen ebenso ins Rennen wie Dakar-Sieger Giniel de Villiers (Volkswagen) oder die im Vorjahr erfolgreichen Porsche-Teams um Teamchef Olaf Manthey und Nordschleifen-Spezialist Klaus Abbelen.

Einiges gilt unter Nordschleifen-Kennern vor der 37. Auflage des Langstreckenklassikers als sicher: Ein Ergebnis wie im Vorjahr, als gleich drei Porsche auf die Podiumsplätze fuhren, ist diesmal eher unwahrscheinlich geworden. Denn als Herausforderer um die Lang- streckenkrone auf der berühmt-berüchtigten Nürburgring-Nordschleife werden die Audi- Werksteams von Abt Sportsline und Phoenix Racing gehandelt. Sie gehen mit einem Fahrer- aufgebot an den Start, in dem fünf Siege beim 24h-Rennen, vier DTM-Titel und vier Triumphe beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans versammelt sind. Gegen die Besetzung mit Hans- Joachim Stuck, Timo Scheider & Co. treten als Mitfavoriten die Vorjahressieger an: Teamchef Olaf Manthey landete 2008 einen Doppelsieg und schickt auch diesmal zwei perfekt vorbereitete 911 mit hochkarätigen Fahrerbesatzungen ins Rennen. Sechs der acht Manthey-Piloten haben einen Porsche-Werksvertrag in der Tasche. Unter anderem geht das Siegerteam der vergangenen Jahre mit den Piloten Timo Bernhard, Marc Lieb, Romain Dumas und Marcel Tieman in unveränderter Zusammensetzung in einem Porsche 911 GT3 RSR an den Start.

"Zum vierten Mal hintereinander zu gewinnen, wäre ein Traum", gibt Bernhard zu. "Doch die Änderungen im technischen Reglement haben unseren 911 GT3 RSR erheblich eingebremst. Es wird nicht einfach, mit den teils erheblich leistungsstärkeren Konkurrenten mitzuhalten." Eben diese Änderungen sind es, die den Kreis der Favoriten deutlich erweitert haben. Denn ab dem Jahr 2009 sind auch GT3-Fahrzeuge zugelassen, wie sie etwa in der GT3-Europameisterschaft und vielen nationalen Rennserien eingesetzt werden. So wurden der Audi R8 für genau dieses Feld als Kundensportfahrzeug entwickelt - mit durchschlagendem Erfolg. In der VLN(Langstreckenmeisterschaft Nürburgring) konnten die Ingolstädter auf Anhieb Podiumsplätze bei zwei von drei Läufen holen. "Besser kannʼs ja fast nicht laufen", freut sich Werkspilot Christian Abt. "Wir sind mit dieser erfolgreichen Vorbereitung sehr zufrieden. Für die 24h macht uns dieses Ergebnis Hoffnung."

Traumautos gehören zu den Favoriten

Der Fight um denGesamtsieg beim 24h-Rennen dürfte in diesem Jahr zu einer besonders spannenden Angelegenheit werden. Denn selten zuvor gab es so viele Siegkandidaten. Hinter den beiden Favoriten drängelt sich eine riesige Verfolgerschar, die auf unterschiedlichsten Fabrikaten antritt. Alpina BMW und Aston Martin sind ebenso vertreten wie Corvette und Lexus, Porsche und Ford: Nürburgring-Architekt Hermann Tilke und seine Teamkollegen setzen einen bildschönen Ford GTein. Seine Geschichte erklärt die Vorteile, die die Zulassung der GT3-Klasse bringt: die Einsatzmöglichkeit in vielen verschiedenen Championaten und Rennen. "Nachdem unser Lamborghini bei einem Unfall zerstört wurde, haben wir uns nach einem Ersatzfahrzeug umgeschaut", erläutert der Aachener Architekt. "Unser Ford GT lief vorher in der FIA-GT3-EM und im ADAC GT Masters. Beim dritten VLN-Lauf war das Auto zum ersten Mal auf der Nordschleife. Jetzt freue ich mich auf den Einsatz bei den 24h."

Willkommen zur wohl größten Grill-Party der Welt

Schon in den Tagen vor dem Mega-Event in der Eifel fangen die Fans damit an, ihre Posi- tionen rund um die längste Rennstrecke der Welt zu beziehen. Sie feiern an unzähligen Lager- und Grillfeuern eine viertägige Vollgas-Party, die bereits am Mittwochabend beginnt. Dann gehen die Teilnehmer zum großen Korso auf die Strecke, um die Zuschauer zu be- grüßen. Am Donnerstag startet das sportliche Programm mit der BMW Driving Experience Challenge (ab 8.00 Uhr), Höhepunkte des Tages sind das Freie Training und das erste Qualifying zum 24h-Rennen (13.30 Uhr und 19.30 Uhr). Ab dem späten Nachmittag gibt es außerdem im nahe gelegenen Adenau den traditionellen "Adenauer Racing Day" mit Infos, Unterhaltung, Autogrammstunden und Rennwagen aus nächster Nähe. Am Freitag steht das finale Qualifying zum 24h-Rennen (14.00 Uhr) sowie die ersten Rahmenrennen des Wochenendes auf dem Programm. Der Samstag bietet ab 8.00 Uhr ein volles Programm mit Rahmenrennen, Fahrerparade,Drift- und Trialvorführungen auf der Nordschleife. Das 24h-Rennen wird um 16.00 Uhr gestartet, das DSF überträgt über 16 Stunden live.