Auf dem Red Bull Ring (08. - 10.06.) feierte das Honda Team Schubert Motorsport eine besondere Premiere. Vor mehr als 12.000 Zuschauern schickte das Team bei der dritten Saisonstation des ADAC GT Masters erstmals zwei Honda NSX GT3 ins Rennen. Neben den beiden Youngsters Christopher Dreyspring und Giorgio Maggi, pilotierte das erfahrene Duo aus Philipp Frommenwiler und Honda-Werksfahrer Esteban Guerrieri den zweiten NSX GT3.

Für den Einsatz des zweiten Supersportwagens arbeitete das Honda Team Schubert Motorsport eng mit JAS Motorsport zusammen. Das Unternehmen aus Italien, das den Honda NSX GT3 mitentwickelt hat, stellte zahlreiche Mitarbeiter zur Verfügung, darunter ein Support-Chefmechaniker, sowie mehrere Ingenieure und Mechaniker. Vom ersten Moment an griffen alle Zahnräder perfekt ineinander und beide Seiten profitierten voneinander.

Im ersten Qualifying präsentierte sich der zweite Honda stark. Frommenwiler fuhr auf Startplatz elf, musste das Rennen nach einer Strafversetzung jedoch von Platz 14 in Angriff nehmen. Schon in der Startphase wurde er unverschuldet von mehreren Fahrzeugen berührt und verlor einige Positionen, bevor er das Auto an Guerrieri übergab. Dieser fuhr schließlich auf Rang 28 über die Ziellinie. Im zweiten Lauf setzte das Duo alles auf eine Karte. Von Startplatz 20 ging Guerrieri bei einsetzendem Regen an die Box zum Reifenwechsel. Während viele Konkurrenten auf Slicks auf der Strecke blieben, spekulierte der Argentinier mit einer Safety-Car-Phase, die jedoch ausblieb. Die verlorene Zeit durch den zusätzlichen Boxenstopp konnte das Duo bis zur Ziellinie nicht mehr aufholen und beendete das Rennen auf Rang 22.

Teamkollege Maggi entschied sich für eine ähnliche Taktik und kam im Sonntagsrennen früh zum Reifenwechsel. Trotz des zusätzlichen Stopps verbesserten sich der Schweizer und Teamkollege Dreyspring bei schwierigen Bedingungen von Startplatz 30 auf Rang 26. Das Highlight der beiden Junior-Piloten war ohnehin das erste Rennen auf dem Red Bull Ring. Von Rang 16 gestartet, kämpfte sich Dreyspring sofort nach vorne und sowohl er als auch Maggi zeigten eindrucksvolle Manöver. Die beiden Youngsters nahmen Kurs Richtung Top-10, bis eine Safety-Car-Phase ihren Vorsprung zunichtemachte. Eine unverschuldete Berührung zum Ende des Rennens kostete schließlich einige Positionen und so beendete das Duo das Rennen auf Rang 17 - die bisher beste Platzierung des Duos.

Dies alles passierte unter den Augen eines besonderen Gastes. Der bekannte deutsche Schauspieler Hardy Krüger Jr. war am Wochenende VIP-Gast des Honda Team Schubert Motorsport und beobachtete die Rennen mit Spannung. Nach dem Sonntagslauf übergab der TV-Star sogar die Pokale auf dem Podium.

Die Stimmen zum Wochenende:

Teammanager Frank Link: "Wir haben dieses Wochenende sehr erfolgreich mit JAS Motorsport zusammengearbeitet. Wir haben uns in allen Aspekten ergänzt und gegenseitig voneinander profitiert. Im Nassen waren wir sehr schnell unterwegs, konnten diese Pace bei trockenen Bedingungen allerdings nicht immer umsetzen. Ein zweites Auto als Referenz zu haben, war vor allem für unsere beiden Youngsters eine Hilfe. Insgesamt haben sie sich am Wochenende gut geschlagen und mit tollen Manövern überzeugt. Bisher hat etwas das Glück gefehlt und entsprechend sind die Ergebnisse noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Wir befinden uns noch in einem Lernprozess, der weiter andauert."

Giorgio Maggi (Startnummer 9): "Die Duelle im ersten Rennen haben mir großen Spaß gemacht. Es wäre schön gewesen, am Ende mit Rang zwölf dafür belohnt zu werden. Leider hat mich ein anderes Auto berührt und ich habe einige Positionen verloren. Im Sonntagsrennen war Erfahrung entscheidend. Ich hatte das Gefühl, dass ein Wechsel auf Regenreifen unausweichlich ist. Diese Strategie hätte aufgehen können, aber leider wurde das Wetter wieder besser und wir konnten die durch den zusätzlichen Boxenstopp verlorene Zeit nicht mehr aufholen."

Christopher Dreyspring (Startnummer 9): "Hätte ich in meinem Qualifying alle Sektoren zusammenbekommen, wäre eine Position in den Top-8 möglich gewesen. Nach einem guten Start habe ich mich im Feld einsortiert und das Auto auf Rang 14 übergeben. Leider hat uns die Safety-Car-Phase nicht in die Karten gespielt, da unser Vorsprung dahin war. Dadurch kam es zu einer Berührung mit einem Konkurrenten, die uns zurückgeworfen hat. Der Sonntagslauf war etwas verrückt und niemand konnte sagen, was letztlich die richtige Entscheidung sein würde. Unser Speed im Regen war extrem gut. Wir müssen noch an der Performance im Qualifying arbeiten, damit wir weiter vorne angreifen können."

Philipp Frommenwiler (Startnummer 10): "Das Rennwochenende lief leider nicht wie erhofft. Im Moment ist es noch schwierig zu sagen, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen. Das Qualifying am Samstag lief mit Rang elf recht gut, allerdings hatte ich innerhalb der ersten beiden Kurven mehrere Berührungen. Dadurch kam ich von der Strecke ab und verlor mehrere Positionen. Insgesamt hat uns ein wenig die Pace gefehlt, um nach vorne zu fahren. Nun ist die richtige Planung für die restliche Saison wichtig, um zu zeigen, welches Potenzial im Honda NSX GT3 steckt."

Esteban Guerrieri (Startnummer 10): "Ich habe viele positive Erfahrungen gesammelt und sehr professionelle und leidenschaftliche Menschen kennengelernt. Alle ziehen in diesem Lernprozess an einem Strang und es wird nicht mehr lange dauern, bis sich das in den Ergebnissen niederschlägt. Im Rennen am Sonntag hielt ich einen frühen Reifenwechsel für die beste Entscheidung. Ich hatte erwartet, mit Regenreifen deutlich schneller zu sein oder von einer Safety-Car-Phase profitieren zu können. Beides war leider nicht der Fall. Hätte das funktioniert, wären wir die Helden des Rennens gewesen."