Sebastian Asch bestritt in Spa-Francorchamps das dritte Rennwochenende des ADAC GT Masters - mit perfektem Ergebnis. Der Pilot des Team Zakspeed feierte am Sonntag auf der legendären Ardennen-Achterbahn zusammen mit Teamkollege Luca Ludwig den ersten Saisonsieg. Rang zwei im Samstagslauf rundete das Traumwochenende ab. Mit großer Punkteausbeute im Gepäck hat Asch seinen Vorsprung in der Meisterschaft klar ausgebaut.

Dein erster Saisonsieg im ADAC GT Masters und das bei schwierigsten Bedingungen. Es könnte im Moment nicht besser laufen.
Absolut! Auf dem Podium am Samstag hieß es noch, dass wir die ewigen Zweiten sind. Jetzt haben wir eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir Sieger sind. Luca's Start war wirklich sensationell. Er hat den Grundstein für unseren späteren Erfolg gelegt. Wir haben uns für einen relativ frühen Stopp entschieden und ich kam als Dritter wieder auf die Strecke. Ich hatte die Corvette vor mir und als ihr ein Fehler unterlaufen ist, saugte ich mich an und ging vorbei. Danach konnte ich mir das restliche Rennen super einteilen. Der Regen kam uns sogar entgegen. Ich wusste schon nach den nassen Trainings am Freitag, dass wir unter diesen Bedingungen eine Chance auf Platz eins haben. Dabei spielt auch die große Erfahrung des Teams und meines Teamchefs Peter Zakowski eine große Rolle. Das Auto war wirklich das gesamte Wochenende perfekt.

Das hat am Freitag bereits deine vierte Pole Position im ADAC GT Masters unter Beweis gestellt. Wie wichtig war es dir, zum ersten Mal seit dem Nürburgring 2012 wieder ganz vorne zu starten?
Es ist kein Geheimnis, dass die letzten beiden Jahre für mich schwierig waren. Mit dem Team Zakspeed ist nun alles super. Das Auto ist vor jedem Rennen optimal vorbereitet und unsere Pace stimmt. Das Qualifying haben wir gut hinbekommen und das Setup passte. Ich habe mich riesig über diese Pole hier gefreut. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, der Schnellste zu sein. Es war erst meine vierte Pole im ADAC GT Masters. Das zeigt, dass Startplatz eins in diesem engen Feld keine Selbstverständlichkeit ist.

Im Rennen am Samstag hat es mit Rang eins letztlich nicht geklappt. Rückblickend betrachtet war Rang zwei aber doch ein super Ergebnis?
Nach dem Rennen waren wir ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht, dass wir die Pole Position nicht perfekt umsetzen konnten. Im Moment sind wir nach den super Ergebnissen ein bisschen erfolgsverwöhnt. Wir hatten für das Qualifying ein gutes Gefühl. Ohne Testfahrten in Spa war allerdings die Pace über die Renndistanz ein Fragezeichen. Zu Beginn hat uns tatsächlich etwas der Speed gefehlt. Selbst wenn ich den BMW noch eine Runde länger hinter mir gehalten hätte - irgendwann wäre er vorbeigekommen. Mit etwas Abstand haben wir auch erkannt, dass Platz zwei ein gutes Resultat war.

Mit diesen Ergebnissen ist euch ein großer Sprung in der Meisterschaft gelungen. Ist der Titel jetzt schon ein Thema?
Wir haben unseren Vorsprung weiter ausgebaut. Im ersten Rennen kam es sogar zum direkten Duell gegen den Porsche. In solchen Momenten habe ich den Meisterschaftskampf schon etwas im Hinterkopf. Ich möchte immer wissen, wo die Titelkonkurrenten liegen. Am Verhalten des Porsche hinter mir wurde deutlich, dass es nicht nur mir so geht. Er hat einige Male angeklopft und sich bemerkbar gemacht. Es ist mir aber glücklicherweise gelungen, ihn hinter mir zu halten. Letztlich ist es das, was zählt. Das Ergebnis des zweiten Laufes war aus Meisterschaftssicht natürlich perfekt - gewonnen ist aber noch nichts. Das Glück war in den ersten Rennen auf unserer Seite, aber wir dürfen nicht vergessen, dass noch fünf Rennwochenenden anstehen.

In zwei Wochen geht der Meisterschaftskampf bereits in die vierte Runde. Wie bewertest du eure Chancen auf dem Lausitzring?
Ich reise optimistisch in die Lausitz. 2012 war ich mit dem SLS AMG GT3 dort sehr stark unterwegs, leider hat ein technisches Problem den beinahe sicheren Podestplatz verhindert. Grundsätzlich sollte uns die Strecke in diesem Jahr gut liegen. Der große Vorteil ist, dass Luca und ich eine gute Fahrerkombination sind und unser Auto einfach zu jeder Strecke passt. Wir sind vielleicht nicht immer die absoluten Überflieger, unser Grundsetup erlaubt es uns aber, überall konstant im vorderen Feld mitzufahren. Es wäre natürlich perfekt, auf dem Lausitzring erneut auf das Podium zu fahren. Eine Podestserie wie jetzt ist mir zuletzt 2012 gelungen und danach wurde ich Meister. Eines habe ich aber auf jeden Fall schon mal geändert: der erste Saisonsieg hat vor dem letzten Rennen geklappt. Es dürften natürlich auch gerne mehrere werden - am besten schon am Lausitzring.