Eng geht es zu im Kampf um die Meisterschaft des ADAC GT Masters: Nur 23 Punkte fehlen dem auf Position sieben in der Fahrerwertung liegenden Frank Kechele (26, München) im privaten Lambda Ford GT auf die Tabellenführung. Gelingt Kechele zusammen mit seinem Teamkollegen Dominik Schwager (36, München) am Lausitzring ein ähnlich glückliches Resultat wie am vergangenen Rennwochenende in der Steiermark, bei dem sie 30 Zähler mit nach Hause nehmen konnten, meldet sie sich das kleine Wiesbadener Privatteam endgültig zurück im Titelkampf gegen die großen Markenhersteller.

Die Voraussetzungen dafür wären auf Deutschlands östlichster Rennstrecke eigentlich gut, zeigte sich doch der Lambda Ford GT GT3 gerade in kurvenreichen Sektoren als konkurrenzfähig. Die am kommende Wochenende gefahrene Kurzanbindung in der Lausitz ist geprägt von solchen Passagen und kommt somit der Charakteristik des Ford GT entgegen.

Erschwert wird die Aufholjagt hingegen durch die erneut geänderte BoP-Einstufung des Ford GT, die zum zweiten Mal in dieser Saison eine Verkleinerung des Luftmassenbegrenzer (Air Restrictor) vorsieht, somit dem Motor weniger Luft zum "Atmen" lässt und damit die Leistung einbremst - kombiniert mit zehn zusätzlichen Kilogramm Ballast.

Die größte Herausforderung für das kleine Team ist es jedoch erst einmal, einen neuen Air Restrictor innerhalb so kurzer Zeit selber zu konstruieren und fertigen zu lassen, um überhaupt in der Lausitz starten zu dürfen. Erhielt das Team doch die neue Einstufung erst spät in der Nacht auf Freitag vergangener Woche - fristgerecht gemäß Reglement, aber nur sehr schwer realisierbar ohne einen großen Hersteller mit seinem Ingenieurs-Stab und Fertigungsanlagen im Hintergrund.

Umso stolzer und motivierter wird das Team am kommenden Freitag den V8 seines Ford GT starten, um ein weiteres Kapitel in dieser "David gegen Goliath" Geschichte zu schreiben.