Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez präsentierte sich das Feld der A1 Grand Prix Serie auch im Qualifying geschlossen und eng beieinander. Zunächst schnappte sich Adrian Zaugg in letzter Sekunde die Pole-Position für das Sprintrennen in Mexiko City, dann sicherte sich Robert Wickens die Pole für das Hauptrennen. Michael Ammermüller konnte zumindest für das zweite Rennen eine gute Ausgangsposition erringen.

Knappe Entscheidung im 1. Qualifying

Wie nicht anders zu erwarten ließen die Top-Teams zu Beginn der Qualifikation lange auf sich warten. Erst nach geschlagenen zehn Minuten bequemten sich mit Frankreich und Deutschland die ersten Teams mit großen Ambitionen auf die erste schnelle Runde. Bei Jonathan Cochet platzte der Knoten nach dem schwierigen Training am Freitag übrigens schon am Samstagvormittag, als er im zweiten Training die zweitbeste Zeit fuhr, doch er sollte sich noch wundern. Im ersten Qualifying reichte es zunächst für die Bestzeit, aber bis dahin hatten nur wenige andere Nationen eine Runde gedreht.

Für eine Hausmarke sorgte Jonny Reid. Während der Mexikaner David Garza die enge Schikane vor der Peraltada nur mit Problemen bewältigen konnte, machte der Neuseeländer alles richtig: Mit einer Zeit von 1:20.397 Minuten fuhr Reid nicht nur die bisher absolut beste Zeit des Wochenendes, sondern setzte sich auch in Führung. Für einen großen Vorsprung reichte es allerdings nicht, denn Südafrika und die Schweiz folgten mit einer Zehntelsekunde Rückstand.

Die zweite 15-minütige Session wurde erneut bis zum Maximum ausgenutzt. Mit dem Fallen der Zielflagge schnappte sich Adrian Zaugg die Pole-Position für das Sprintrennen - der Südafrikaner verdrängte Jonny Reid um 0,082 Sekunden. Auch Jonathan Summerton konnte sich verbessern: der US-Amerikaner landete knapp vor Neel Jani. Vom deutschen Team war nicht viel zu sehen. Michael Ammermüller konnte seine Zeit zwar ebenfalls unterbieten, verpasste die Top-10 mit Position 13 jedoch deutlich. Noch dicker traf es Frankreich - die Titelanwärter kamen nach einem guten Training nicht über Platz 16 hinaus.

Wickens schnell - unter Gelb

Nach dem Löschen der Zeiten begann der Kampf um die Startpositionen für das Hauptrennen - und wieder sollte es eng zugehen. Mit einer spektakulären Runde auf gebrauchten Pneus und einem Beinahe-Einschlag in die Mauer konnte sich Neuseeland erneut an die Spitze des Feldes setzen. Die Zeit von 1:20.881 Minuten sollte allerdings nicht lange reichen: erst schob sich Kanada nach vorne, dann folgte die Schweiz. Neel Jani setzte sich mit fast vier Zehntelsekunden Vorsprung deutlich von den Verfolgern ab. Sicher konnten sich die Tabellenführer aber ganz und gar nicht sein, da in Qualifying vier mit neuen Reifen deutlich schnellere Zeiten gefahren werden sollten.

Glück im Unglück könnte für die Schweizer ein Unfall der Lokalmatadoren gewesen sein. Gerade als die Zeiten zu purzeln begannen, bog David Garza vor seinen Fans in die Mauer ein. Der folgende Robert Wickens passierte die Unfallstelle, fuhr aber trotzdem eine schnelle Zeit - schneller als die von Neel Jani. Auch der Schweizer konnte sich unter Gelb verbessern, aber nicht die Pole zurückholen. Für Beide könnte dies ein Nachspiel haben - für Kanada aber ein größeres als für die Schweiz. Bei einer Streichung der Zeit würde Wickens bis auf Platz acht zurückfallen.

Definitiv nicht in Gefahr ist die Zeit von Michael Ammermüller. Der Deutsche verbesserte sich im Gegensatz zu den ersten beiden Zeittrainings deutlich und stellte seinen Boliden auf den dritten Startplatz. Dabei war der Pockinger zwar drei Zehntel langsamer als die Spitze, aber schneller als 19 andere Nationen.