Im Regen von Australien holte sich Adrian Zaugg seinen zweiten Saisonsieg in der A1 Grand Prix Serie. Der Fahrer des A1 Team Südafrika war mit Abstand der schnellste Mann im Feld. Nachdem er früh die Führung übernehmen konnte, fuhr Zaugg seinem Sieg ungefährdet entgegen. Der Schweizer Neel Jani kam trotz 20 Sekunden Rückstand zum ersten Mal seit vier Rennen wieder auf das Podium, ebenso wie Robbie Kerr aus Großbritannien. Michael Ammermüller kam nach einer starken Anfangsphase nur auf dem siebten Rang ins Ziel.

Für Neuseeland und Frankreich begann das zweite Rennen des Tages ganz und gar nicht nach Plan. Die beiden Nationen, die zuvor noch das Sprintrennen von Eastern Creek dominierten, mussten sich für das Hauptrennen ganz hinten anstellen. Jonny Reid bekam schon in der Runde in die Startaufstellung Probleme, während Loic Duval den Motor beim Start in die Einführungsrunde abwürgte. Während die Black Beauty aus der Boxengasse starten musste, durfte sich der Franzose von ganz hinten aus der Startaufstellung starten. Bei Regen und nasser Fahrbahn gingen alle Teams mit Regenreifen auf die 42 Runden lange Reise.

Schwierige Bedingungen für die Fahrer

Neel Jani profitierte vom Pech seiner Kollegen und erbte die Pole Position. Mit einem passablen Start konnte der Schweizer die Führung übernehmen und vor Großbritannien und Südafrika in die erste Kurve einbiegen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren kam es in der Anfangsphase zu keinerlei Kollisionen, alle Piloten hielten sich zurück. Den besten Start im Vorderfeld erwischte Sergio Jimenez. Der Brasilianer hatte kaum durchdrehende Reifen und kam von Rang neun auf vier nach vorne. Auch Michael Ammermüller konnte seine 550 Pferde gut auf den Boden bringen und sich unter die besten Zehn nach vorne schieben.

Wenig später traf Ammermüller auf einen alten Bekannten. Robert Wickens, der nach einer Strafe von Platz 19 ins Rennen gehen musste, machte in der ersten Runde gute zehn Positionen gut. Wie schon im Sprintrennen lies der 18-Jährige die Konkurrenz im Regen stehen, fand dann aber keinen Weg am Deutschen vorbei, der seinen sechsten Platz verteidigte. Erst im Mittelteil des Rennens konnte sich Ammermüller ein kleines Polster auf Wickens erarbeiten und sogar einen Rang gewinnen, den Jonathan Summerton mit einem Fahrfehler freiwillig abgab.

Als nach neun Runden die ersten Boxenstopps anstanden, kam das Führungsduo gemeinsam an die Box. Bei beiden Nationen funktionierte der Reifenwechsel wie aus dem Lehrbuch, bei den Briten jedoch noch etwas besser als bei den Schweizern. Ein Rückstand von knapp zwei Sekunden war bei der Ausfahrt nicht mehr vorhanden, doch Jani blieb knapp vor Kerr. Durch das Duell verloren beide Mannschaften etwas Zeit auf Adrian Zaugg, der das Boxenstoppfenster bis zum Maximum ausreizte und erst in Runde 14 an die Box kam. Die Strategie der Südafrikaner machte sich bezahlt: Zaugg konnte sich genügend Vorsprung auf die Schweiz herausfahren, um auch nach dem Reifenwechsel vorne zu bleiben.

Ammermüller fällt zurück

Auch nach dem Boxenstopp fuhr Zaugg die schnellsten Zeiten im Feld und setzte sich immer weiter von Neel Jani ab. Spannende Positionskämpfe gab es nur im vorderen Mittelfeld, aber die hatten es in sich. Loic Duval hing bei seiner Aufholjagd rundenlang hinter dem US-Amerikaner Summerton fest und fand keinen Weg vorbei. Egal auf welcher Linie es der Franzose versuchte, Summerton hielt immer dagegen. Irgendwann kam dann das, was kommen musste: Duval war zu optimistisch und krachte in das Heck des Amerikaner. Für die USA war das Rennen mit einem Aufhängungsschaden sofort beendet, Frankreich musste zur Strafe einmal durch die Boxengasse, blieb jedoch unter den besten Zehn.

An der Spitze des Feldes drehte Adrian Zaugg weiterhin unbeirrt seine Runden. Auch der zweite Boxenstopp konnte den Südafrikaner nicht aufhalten, der mittlerweile mit über zehn Sekunden führte. Was bei einem Halt alles passieren kann, wurde bei den Franzosen deutlich. Die Kupplungsprobleme vom Vorstart setzten sich bei den beiden Pflichtstopps fort. Nach dem zweiten Stopp fand der Franzose keinen Gang mehr und musste sein Boliden trotz kräftig schiebender Mechaniker am Ende der Boxengasse abstellen. Auch für Deutschland brachte der Stopp nichts Gutes. Eine Radmutter klemmte und Ammermüller stand länger als seine Konkurrenten. Auch auf der Strecke konnten die amtierenden Meister das Tempo der Gegner nicht mehr mitgehen. Ammermüller fuhr zwei bis drei Sekunden langsamer als die direkte Konkurrenz und fiel bis zur Zieldurchfahrt auf Platz sieben zurück.

Den Rennsieg sicherte sich Südafrika. Dahinter kam Neel Jani ins Ziel, der nach drei schwierigen Rennen endlich wieder eine größere Anzahl an Punkten sammeln konnte. Durch den Ausfall von Frankreich und den Problemen von Jonny Reid machte das Team um Max Welti auch in der Gesamtwertung Boden gut. Hinter dem Briten Robbie Kerr kam ein unauffällig fahrender Sergio Jimenez auf der vierten Position ins Ziel.