Das A1 Team Deutschland bleibt als Titelverteidiger auch nach einem schwierigen sechsten Rennwochenende in Australien einer der fünf aussichtsreichen Kandidaten im Kampf um den Titel im A1GP World Cup of Motorsport 2007/2008. Einsatzfahrer Michael Ammermüller verbesserte sich auf der Rennstrecke von Eastern Creek bei Sydney von zwei Startplätzen aus dem Mittelfeld im Sprint um drei und im Rennen um fünf Positionen. Damit sammelte er zwölf wertvolle Punkte.

Im Sprint-Rennen gelang der Mannschaft unter schwierigsten Bedingungen eine gute taktische und fahrerische Leistung. Als Siebter gestartet, ließ sich der 21 Jahre alte Michael Ammermüller aus Pocking keineswegs vom Regen irritieren, der in der achten der 14 Rennrunden einsetzte. Während mehrere Gegner von der Strecke abkamen und sich einige für einen Wechsel auf Regenreifen entschieden, blieb Ammermüller am Steuer des 550 PS starken A1GP-Rennwagens auf profillosen Slick-Reifen souverän und erreichte als Vierter das Ziel.

Im Hauptrennen zeigte das Team seine stärkste Leistung im Regen gleich zu Beginn: Von Platz zwölf gestartet, verbesserte sich Ammermüller schon in der ersten Runde bis auf Position sieben. Beim ersten obligatorischen Boxenstopp in Runde zehn entgingen dem Team einige Sekunden, als ein Schlagschrauber zu Boden fiel und ein Luftschlauch abriss. Eine klemmende Radmutter im zweiten Stopp kostete die Mannschaft später erneut einige Sekunden. Am Ende fuhr das A1 Team Deutschland den siebten Platz ein und wahrte damit seine Chancen in der Meisterschaft.

Hinter dem Spitzen-Trio in der Tabelle, das durch nur drei Zähler getrennt ist, haben die Nationenteams aus Südafrika und Deutschland auf den Plätzen vier und fünf als beste Verfolger bei vier noch ausstehenden Rennwochenenden mit bis zu 32 Punkten pro Veranstaltung ebenfalls weiterhin gute Chancen auf den Titel.

Michael Ammermüller:
Das war nun wirklich nicht unser bestes Wochenende. Ich bin glücklich, dass wir trotzdem noch ordentlich Punkte gesammelt haben und den Anschluss nach vorn halten können. Im Sprint-Rennen fragte mich das Team bei einsetzendem Regen über Funk, ob ich auf Slicks weiterfahren wollte. Genau das wollte ich und es hat sich auch ausgezahlt, obwohl die Bedingungen ganz schön schwierig waren. Im Haupt-Rennen, das mit einem schönen Start sehr gut für uns begann, fuhren wir durchgängig auf Regenreifen. Leider waren die beiden Stopps des Teams nicht ganz so effizient wie sonst. Unser größter Fehler aber war sicher, dass wir beim zweiten Wechsel auf gebrauchte Regenreifen statt neuer Pneus umgestiegen sind. Sie waren einfach zu langsam und haben uns Zeit und wohl auch einige Plätze gekostet. Ich hatte bis in den vierten Gang mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen. Daraus lernen wir für die Zukunft.

Willi Weber:
Nach zwei siegreichen Wochenenden waren die Erwartungen hoch. Umso trauriger ist es, dass wir in Australien schon im Qualifying viele Chancen auf gute Ergebnisse vergeben haben. Michael hat mit seinen Leistungen im Regen noch Schadensbegrenzung betrieben. In Punkten und Plätzen gerechnet, war es somit noch unser drittbestes der sechs Rennwochenenden in dieser Saison. Dennoch hätten wir sehr viel mehr daraus machen können, denn die vor uns liegenden Favoriten in der Tabelle mussten jeweils in mindestens einem Lauf in Australien magere Ergebnisse hinnehmen. Wir hätten unseren Abstand nach vorn also an diesem Wochenende deutlich reduzieren können, was uns aber nicht gelungen ist. Immerhin bleiben noch vier Veranstaltungen, bei denen wir uns wieder steigern müssen. Die Meisterschaft ist spannend, ihr Ausgang noch immer vollkommen offen.