Der geschäftige Donnerstag zu den 24 Stunden von Le Mans hat mit dem Nacht-Training von 22:00 Uhr bis Mitternacht seinen Abschluss gefunden. Nach der Qualifying-Session am Abend, in der die Plätze für die Hyperpole am Freitag vergeben wurden, standen den Teams mit ihren 62 Autos noch zwei Stunden Fahrtzeit unter Flutlicht zur Verfügung.

In der ersten Nacht-Session der langen Rennwoche in Le Mans hatte Porsche die Nase vorne. Laurens Vanthoor im #6 Porsche 963 (Estre, Lotterer, Vanthoor) benötigte in der schnellsten seiner 24 Runden 3:28.878 Minuten auf dem 13,626 Kilometer langen Circuit des 24 Heures. Dem Belgier gelang es als einzigem Fahrer, die 3:29er-Marke zu knacken - eine kleine 'Revanche' für die #6, die als einziger Werks-Porsche im Feld den Sprung ins Hyperpole-Qualifying verpasst hatte.

Nacht-Training: Porsche vor Ferrari

Porsche gegen Ferrari, lautete das Nacht-Duell in Le Mans: Auf dem zweiten Platz im Reigen der 16 Hypercars reihte sich James Calado im #51 Ferrari (Pier Guidi, Calado, Giovinazzi) ein, der vom Werksteam AF Corse eingesetzt wird. Dem Briten fehlten mit einer persönlichen Bestzeit von 3:29.225 Minuten exakt 0,347 Sekunden zu Spitzenreiter Vanthoor.

Mit weniger als einer Zehntelsekunde Rückstand reihte sich der zweite WEC-Werks-Porsche mit der Startnummer #5 (Cameron, Christensen, Makowiecki) auf dem dritten Rang in der Zeitenliste ein. Dem #2 Cadillac (Bamber, Lynn, Westbrook), der mit 19 Runden die wenigsten aller Hypercars zurücklegte, fehlten mehr als sechs Zehntel auf Platz eins. Der #7 Toyota (Conway, Kobayashi, Lopez) komplettierte die Top-5 mit vier unterschiedlichen Marken auf den ersten fünf Positionen.

Le Mans: Peugeot auf den hinteren Plätzen

Der von Action Express aus den USA eingesetzte #311 Cadillac (Derani, Sims, Aitken) und der #38 Porsche vom Kundenteam JOTA (Ye, Felix da Costa, Stevens) folgten auf den Plätzen sechs und sieben, während sich der zweite Ferrari im Feld, die #50 mit Fuoco/Molina/Nielsen, nach seiner persönlichen Bestzeit bereits in der 3. Runde den achten Rang im Klassement sicherte. Die Top-8 des Nacht-Trainings trennten 1,2 Sekunden.

Der #708 Glickenhaus (Dumas, Pla, Briscoe) war auf P9 der bestplatzierte Privatier und landete unter anderem vor den beiden Werks-Peugeot 9X8, die sich weiterhin schwertun. Nachdem die Franzosen bereits den Einzug ins Hyperpole-Qualifying verpasst hatten, mussten sich der Bolide mit der #94 (Duval, Menezes, Müller) und das #93-Schwesterauto (Di Resta, Jensen, Vergne) mit den Plätzen 13 und 14 begnügen. Dahinter folgten nur der zweite Glickenhaus sowie der von ByKolles eingesetzte Vanwall 680.

LMP2: Prema vorne - Rast-Auto fährt nicht

In der LMP2-Klasse schnappte sich der #63 Prema (Pin, Kvyat, Bortolotti) die Bestzeit in 3:36.863 Minuten. Der Zweitplatzierte #22 LMP2 von United Autosports (Hanson, Albuquerque, Lubin) fuhr mit zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den zweiten Platz, während dem #28 JOTA (Heinemeier-Hansson, Rasmussen, Fittipaldi) als Drittem bereits neun Zehntel fehlten. Der #13 Tower Motorsports mit Rene Rast und Ricky Taylor musste nach dem Unfall von Steven Thomas komplett auf das Nacht-Training verzichten.

In der GTE-Am-Kategorie führte der #74 Ferrari 488 GTE von Kessel Racing das Feld mit einer 3:53.796 an. Der #60 Porsche 911 RSR von Iron Lynx folgte mit rund zwei Zehntelsekunden Rückstand auf dem zweiten Platz, auf P3 ordnete sich der spektakulär lackierte 'Rexy'-911er des deutschen Teams Project 1 ein. Die Plätze in den Top-6 der GTE-Klasse gingen allesamt an Ferrari und Porsche.

Weiter geht es am Donnerstag mit dem 3. Freien Training (15:00-18:00 Uhr), der final über die Top-Startpositionen entscheidenden Hyperpole (20:00-20:30 Uhr) sowie einem weiteren Nacht-Training von 22:00 bis 23:00 Uhr.