Mit dem ersten Freien Training beginnt das Rennwochenende zur 89. Austragung der 24 Stunden von Le Mans. Toyota geht als Topfavorit ins Event und untermauert im ersten Training diese Stellung auch, wenn auch nur knapp. Doch die Rundenzeiten haben noch kaum Aussagekraft.

Jose Maria Lopez absolvierte im Wagen mit der Nummer 7 die schnellste Zeit der dreistündigen Session. Der Argentinier, der als Teamkollege von Mike Conway und Kamui Kobayashi ins Rennen geht, umrundete den Circuit de la Sarthe in 3:29.305.

Alpine in Schlagdistanz zu Toyota

Damit war er nur unwesentlich schneller als das Hypercar von Alpine, welches im Gegensatz zum Toyota ohne ein Hybrid-System an den Start geht. Matthieu Vaixiviere, der bei der schnellsten Rundenzeit am Steuer des A480 saß, verlor nur 0,086 Sekunden auf der 13,626-Kilometer langen Runde. Auf der dritten Position folgte mit nur einer weiteren Tausendstel Rückstand der zweite Toyota mit der Nummer 8, gesteuert vom ehemaligen Formel-1-Piloten Brendon Hartley.

Doch bei den Rundenzeiten herrscht noch einiges an Luft nach oben. Wie schon bei einigen WEC-Events in dieser Saison war der schnellste LMP2-Wagen auf eine Runde in der Trainingssession auf Augenhöhe mit der Spitze des Klassements unterwegs. Im ersten Le-Mans-Training war das der United Autosport-Entry mit der Nummer 22. Der Oreca 07 hatte etwas mehr als eine Zehntel Rückstand auf den Lopez-Toyota. Platz 5 belegte der zweitschnellste LMP2er von G-Drive Racing mit Nyck De Vries am Steuer.

Noch nicht mit den anderen drei Fahrzeugen in der Topklasse mithalten konnten hingegen die beiden Glickenhaus-Wagen. Das Team des amerikanischen Multimillionärs James Glickenhaus kam bei seinem Trainingsdebüt an der Sarthe nicht über P6 und P7 im Gesamt-Klassement hinaus. Der Wagen mit der #709 riss neun Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze auf, die #708 verlor 1,016 Sekunden auf eine Runde.

Kollision in Tertre Rouge

Für eine längere Unterbrechung sorgten der von JOTA eingesetzte LMP2-Wagen (#38) mit Antonio Felix da Costa am Steuer und der Ferrari 488 GTE Evo von Cetilar Racing mit dem Fahrer Antonio Fuoco. Eine Stunde vor dem Ende des Trainings kollidierten die beiden Wagen in Tertre Rouge und flogen ins Kiesbett ab. Nach einer 25-minütigen Unterbrechung wurde die Session fortgesetzt.

Auch für den ehemaligen Grand-Prix-Sieger Juan Pablo Montoya verlief die Session nicht ohne Probleme. Der Kolumbianer, der für Dragonspeed in der LMP2 an den Start geht, blieb mit seinem Wagen eine halbe Stunde vor Schluss mit einem technischen Gebrechen liegen.

Flörsch-Wagen auf P29

In der LMP2-Klasse platzierte sich der von G-Drive eingesetzten Aurus 01 auf Klassenrang 3. Ferdinand Habsburg beendete die Session mit dem zweiten Team-WRT-Entry auf P10 (Klasse: P5) Der ausschließlich mit Damen besetzte Oreca, in welchem auch Sophia Flörsch an den Start geht, belegte den 29. Platz, womit sie in der LMP2-Klasse auf P23 abschlossen.

Porsche-Dominanz in der GTE-Am

Ferrari stellte den schnellsten GTE-Pro-Entry. Der AF-Corse-Wagen sicherte sich mit einer 3:50.123 die 32. Gesamt-Position und verwies die #64 Corvette C8.R bei ihrer Le-Mans-Premiere auf P2 und den Porsche von Richard Lietz auf die Platz 3. Dazwischen rangierte der schnellste GTE-Am-Einsatzwagen. Riccardo Pera hatte den Team Project-1-Porsche in 3:50.193 um den Kurs geschickt. Porsche stellte in der GTE-Am-Kategorie mit dem GR Racing-Wagen und dem 911 RSR-19 von GR Racing sogar die gesamten Top 3 der Klasse.