Die Pace von Audi konnte Toyota bei den Testfahrten in Le Mans nicht gehen, trotzdem wertet das Kölner Team den Test als Erfolg. Die schwierigen Wetterverhältnisse erlaubten es, verschiedene Aerodynamikkonfigurationen zu testen, doch durch den Regen konnte nicht das komplette Programm abgespult werden. "Wir hätten es bevorzugt, wenn eine der beiden Sessions komplett trocken gewesen wäre", sagte Nicolas Lapierre und wurde dabei von Sebastien Buemi bestätigt, der froh war, dass überhaupt noch ein paar Runden im Trockenen absolviert werden konnten. Vor allem die Entwicklung stand im Vordergrund. Nach schnellen Rundenzeiten strebte man zwar nicht, aber der Rückstand auf Audi war enorm.

"Das war ein interessanter und arbeitsreicher Tag für uns", sagte Alexander Wurz. "Es ist schön, wieder auf der Strecke zu sein, obwohl niemand sich an diesen Wetterverhältnissen erfreut hat. Aber daran können wir nichts ändern und es ist für alle Teams dasselbe." Aber die Erfahrungen auf den Intermediates und bei feuchten Verhältnissen seien trotzdem nützlich gewesen, bemerkte er. "Als die Strecke trocken war, hatte das Auto eine zufriedenstellende Balance, aber ich konnte leider keine freie Runde mit Slicks abspulen. Die Rundenzeiten sagen nichts aus, aber trotzdem müssen wir noch etwas bei der Rundenzeit finden", mahnte er an.

Auch Nicolas Lapierre will in die Rundenzeiten nicht zu viel rein interpretieren: "Es ist schwierig zu erkennen, wo wir stehen, weil wir nicht wissen, was die anderen getestet haben." Es ist klar ersichtlich, dass die schnellste Audi-Zeit von Loic Duval auf einem Qualifying-Run gefahren wurde, aber die Zeiten der anderen beiden R18 stehen auf einem anderen Blatt und sind daher schwer einzuordnen. Etwas Positives gibt es für den Franzosen: "Das Auto ist sehr zuverlässig und jetzt müssen wir die Daten analysieren, um uns für das Rennen vorzubereiten."

Lange Datenauswertung bis zur Rennwoche

Kazuki Nakajima sammelte Erfahrungen bei allen Bedingungen. Waren die Bedingungen am Vormittag noch sehr nass, trocknete die Strecke gegen Ende des Tests immer weiter ab und waren schließlich komplett trocken. "Im Nassen war es sehr schwierig, denn die Sicht war in der Gischt sehr schlecht", sagte der Japaner. "Wir hatten eine Menge Verkehr, aber das ist in Le Mans normal. Das muss man immer einberechnen und gut managen." Insgesamt habe er es genossen, wieder in Le Mans zu fahren.

Während beim TS030 Hybrid mit der Startnummer 7 Aero-Tests durchgeführt wurden, lag der Fokus beim Schwesterfahrzeug mit der Nummer 8 auf den Reifen und dem mechanischen Setup. "Ich war heute Morgen bei nasser Strecke nicht so glücklich mit der Balance des Fahrzeugs, aber wir haben uns verbessert und bei trockenen Bedingungen ging es wesentlich besser", lobte Stephane Sarrazin den Fortschritt am Testtag. Auch Anthony Davidson bemerkte, dass man während des Tages eine gute Balance bei nassem Wetter gefunden habe, was sich durchaus noch als wertvoll herausstellen könnte.

Sebastien Buemi freute sich in erster Linie über die gewonnen Daten: "Wir haben über 1.150 Kilometer abgespult, so dass wir eine Menge Daten haben, die wir durchgehen können, bevor die Rennwoche beginnt. Das Team wird die kommenden Tage sehr beschäftigt sein." Teamchef Yoshiaki Kinoshita lobte den Fortschritt zum Vorjahr: "Wir sind ein stärkeres Team als wir es vor zwölf Monaten gewesen sind und wir haben ein stärkeres Fahrzeug. Das Team hat gut gearbeitet und die Autos waren sehr zuverlässig, was unseren Fortschritt unterstreicht. Aber wie dem auch sei, wir müssen hart arbeiten in den kommenden Tagen und Verbesserungen finden."