Carlos Sainz muss 2025 bei Ferrari für Lewis Hamilton Platz machen. Nach vier Jahren endet seine Reise mit der Scuderia. Mit dem am 13. Februar präsentierten SF-24 plant er, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Weniger klar sind die Pläne für seine Zukunft. Sainz steht vor der Qual der Wahl und einer sehr wichtigen Entscheidung.

Sainz: Brauchte Zeit, um Rauswurf zu verdauen

"Wenn man einmal für Ferrari gefahren ist, kann man eigentlich zu jedem Team gehen. Das tut jedem Fahrer gut", versucht Carlos Sainz, das Positive an seinem Abschied zu sehen. Ferrari hat ihn reifen lassen. Zusätzlich wurde sein Lebenslauf durch zwei Siege, fünf Poles und vierzehn Podien in Rot aufgewertet.

Präsentation Ferrari SF-24 mit Charles Leclerc und Carlos Sainz Jr.
Carlos Sainz mit seinem vorerst letzten Ferrari, Foto: Ferrari

Die News von seinem Rauswurf erfuhr der Madrider etwas früher als der Rest der Welt. Diese Vorlaufzeit war nicht unwichtig. "Ich hatte dann ein paar Wochen Zeit, um nachzudenken. Zeit, um mich vorzubereiten", erinnert sich Sainz. "Ein bisschen Zeit, es zu verdauen und meine eigenen Schlüsse zu ziehen."

Sainz ohne Druck: Jeder in der Formel 1 weiß, wozu ich fähig bin

Gut für Carlos Sainz: Der 29-Jährige hat im Super-Vertragsjahr 2025 viele Optionen. Stand jetzt werden mindestens zwölf Cockpits frei, unter anderem bei Sauber/Audi, Red Bull, Aston Martin oder Mercedes. "Mit so vielen Optionen auf dem Markt, sehe ich mir die interessantesten an", lässt er sich davon nicht stressen.

Der Druck nicht höher als sonst. "Ich brauche nicht noch eine Saison, um zu beweisen, wozu ich fähig bin", so Sainz. Der Spanier geht 2024 in sein zehntes Jahr in der Königsklasse. "Vor allem in den letzten drei Jahren - in einem Top-Team wie Ferrari - hat jeder mehr oder weniger gesehen, wozu ich fähig bin."

"Ich weiß noch nicht, was mein nächstes Team wird. Ich habe jetzt noch ein bisschen Zeit, diese wichtige Entscheidung zu treffen", erklärt der Ferrari-Pilot. "Es könnte ein längerer Prozess werden. Vor mir liegen meine drei bis vier wichtigsten Jahre meiner Karriere. Da will ich sichergehen, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin."

Zum Abschluss noch Weltmeister mit Ferrari?

Um endlich um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Wenn nicht bei Ferrari, dann bei einem anderen Team. "Ich hoffe nicht, dass das meine letzte Chance auf den Titelgewinn sein wird", sagt Sainz. Falls nötig, würde er 2024 trotzdem Charles Leclerc im WM-Kampf als Wingman unterstützen. Unter einer Bedingung: "Ich erwarte mir aber auch, dass Charles mir hilft, wenn ich darum kämpfe."

"Ihn zu informieren, war nicht einfach für mich", erinnert sich auch Ferrari-Teamboss Fred Vasseur. "Das war einer der schwersten Anrufe meines Lebens - zusammen mit dem Anruf an Toto."

Einen Vorteil könnte Sainz letzte Saison beim Team haben. "So kann ich mich noch mehr auf das Hier und Jetzt fokussieren", erklärt der Spanier. "Und nicht so sehr auf die Weiterentwicklung und die Zukunft." Das Problem hat dann Lewis Hamilton.