Zum Großen Preis von Japan kehrt die Formel 1 am vierten Rennwochenende der Saison auf den Suzuka International Circuit zurück. Die Strecke hat sich in den vergangenen Jahren als Red-Bull-Land entpuppt. 2022 konnte Max Verstappen hier sogar seinen zweiten WM-Titel einfahren. Im Jahr 2023 gewann das Red-Bull-Team mit einer Machtdemonstration von Verstappen auf der Honda-Heimstrecke den Konstrukteurstitel. Dieses Kunststück können sie dank des neuen Austragungstermins im F1-Rennkalender in diesem Jahr nicht wiederholen. Der härteste Herausforderer war an den ersten drei Rennwochenenden Ferrari.

Carlos Sainz, seines Zeichens einziger Red-Bull-Bezwinger der Saisons 2023 und 2024, zeichnet vor dem Rennwochenende in Suzuka trotzdem ein realistisches Bild der Verhältnisse: "Es ist eine herausfordernde Strecke für uns. Als wir vor sechs Monaten hier waren, haben uns auf Red Bull etwa acht Zehntel gefehlt. Jetzt ist es an der Zeit zu sehen, wo wir in diesem Jahr stehen, ob wir wenigstens ein bisschen näher dran sind und die Strecke besser genießen können. Für mich ist sie nämlich eine der besten, wenn nicht sogar die beste", so der Spanier.

Nach Melbourne-Erfolg: Ferrari stapelt für Japan tief

Für Sainz war es besonders wichtig, nach dem Erfolg am letzten Grand-Prix-Wochenende den Fokus umgehend wieder auf das nächste Rennen zu lenken. Bereits am Montag konzentrierte er sich wieder voll und ganz auf das Training für Japan, um in bestmöglicher Form zu sein. Nach seinem Blitz-Comeback infolge seiner Blinddarm-Operation am Saudi-Arabien-Wochenende hatte der Spanier noch Trainingsrückstand aufzuholen.

Alles zum Sainz-Sieg in Melbourne gibt's in Christians Analyse des letzten Rennens:

Ferrari: Gewinnt Sainz auch ohne Verstappen Ausfall? (14:28 Min.)

Teamkollege Charles Leclerc, der sich Sainz in Australien noch eindeutig geschlagen geben musste, stapelte für den Japan GP tief. Der Monegasse geht nicht davon aus, dass Ferrari den Australien-Erfolg wiederholen kann. "In den Highspeed-Kurven werden wir besser verstehen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen", sagte Leclerc, der daraufhin zugab: "Ich glaube, dass Red Bull an diesem Wochenende weiterhin die Oberhand haben wird, vor allem im Rennen."

Der RB20 kann in Japan seine Stärken wieder voll ausspielen, während die einzigartige Charakteristik der Traditionsstrecke Ferrari eher weniger in die Karten spielen dürfte. "Auf Strecken, bei denen das Graining auf der Vorderachse ein Problem ist, waren wir bisher sehr stark. In Australien vor zwei Wochen war das der Fall", erklärte Leclerc. Dieses Wochenende ist weniger das Graining das Hauptproblem, sondern der generelle Reifenverschleiß. Red Bull wird wieder so gut sein, wie zuvor. Aber wir sind in diesem Jahr auf jeden Fall näher dran als noch vor einem Jahr. "

Updates für die Saison 2024 in der Warteschleife

Obwohl Ferrari in Australien eine starke Vorstellung geboten hat, trägt Sainz keine rosarote Brille, sondern erinnert an den Vorsprung der Red-Bull-Jungs von einigen Zehnteln, wenn man den Durchschnitt der vergangenen drei Rennen nimmt. Weiter fügt er hinzu: "Vor allem auf Rennstrecken wie Suzuka braucht es Upgrades, um gegen sie [Red Bull, Anm. d. R.] kämpfen zu können. Das Team hat in diesem Jahr bislang eine unglaublich gute Arbeit geleistet. Mit unserem Auto haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir brauchen aber mehr davon, wenn wir Siege erringen wollen, und für hier [Japan, Anm. d. R.] haben wir kein großes Upgrade."

Einen Ausblick, der die Tifosi zuversichtlich stimmen sollte, gibt der Ferrari-Pilot dennoch: Eine kleine Veränderung am Heck des Autos haben sie mitgebracht und später in der Saison wird es weitere Updates geben. Sainz erhofft sich davon einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.

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