Schreckmoment für Lando Norris im Singapur-Qualifying. Obwohl der McLaren-Pilot mit P4 eine starke Leistung ablieferte, gab es beim Zeitduell auf dem Marina Bay Street Circuit für ihn eine böse Überraschung. Norris befand sich direkt hinter Lance Stroll, als dieser heftig verunfallte. Beim Einschlag wurden der Aston Martin und dessen Teile auf die Strecke geschleudert. Norris konnte ausweichen, doch bringt Sicherheitsbedenken auf.

"Ich kam zur Unfallstelle, bevor es eine gelbe Flagge gab", schildert der McLaren-Pilot. "Bis zum Kurvenausgang konnte ich noch nichts davon sehen. Nur etwas Rauch, aber es war unmöglich zu wissen, was passiert war. Er [Stroll] drehte sich noch, als ich dort vorbeifuhr und kam dabei auch zurück auf die Strecke. Ich musste sehr schnell bremsen. Es lagen viele Trümmer auf der Strecke."

Norris erkundigte sich am Funk sofort nach Stroll. Schnell kam die Entwarnung und der Kanadier konnte aus eigener Kraft aus dem verschrotteten Aston Martin klettern. "Am wichtigsten ist, dass er schnell aus dem Auto steigen konnten", so Norris. "Es war ein großer Crash. Wenn du einen Unfall an dieser Stelle hast, ist es ein schlimmer. Dass er selbst aussteigen konnte, ist ein gutes Zeichen."

Norris erklärt: Beule auf Strecke an Stroll-Crash schuld

Dennoch ist der McLaren-Pilot in puncto Sicherheit nicht gänzlich zufrieden. "Vielleicht können sie für nächstes Jahr an dieser Stelle eine kleine Verbesserung vornehmen. Dort gibt es nämlich eine kleine Unebenheit", spricht Norris an. "Es ist nicht glatt genug. Es gab schon ein paar Situationen, wo Fahrer deswegen ihre Runde abbrechen mussten. Wenn du versuchst draufzuhalten, passiert so etwas wie der Unfall von Lance. Was die Sicherheit angeht, denke ich daher nicht, dass dieser Exit-Kerb ideal ist. Er ist nicht auf dem Standard, auf dem er sein sollte. Vielleicht kann man sich das für nächstes Jahr ansehen."

Stroll selbst erwähnte die ungünstige Erhebung in der Zielkurve nicht. Norris' Beschreibungen zufolge ist diese jedoch ein deutlicher Störfaktor. "Es fühlt sich beim Fahren wie eine kleine Beule an, aber es ist schwer zu sagen, was es ist oder wie es aussieht", versucht Norris die genannte Unebenheit zu erklären. "Es ist so, als wäre der Kerb etwas niedriger als der Asphalt am Ausgang der Kurve. Beim Überfahren des Kerbs ist es noch in Ordnung, aber wenn du zurück auf die Strecke kommst, bringt das das Auto durcheinander."

Das komme besonders durch das aktuelle Reglement zu tragen. "Heutzutage müssen wir die Autos wegen der Regulationen so niedrig fahren, dass es ein merklicher Buckel ist", erklärt Norris. "Du schlägst dort am Boden auf und verlierst dann leicht das Auto. Ohne eigenes Verschulden. Vor wenigen Jahren war diese Beule wahrscheinlich nicht spürbar, aber mit den steifen und niedrigen Autos, die wir nun fahren, ist diese Unebenheit signifikant." Hier im Formel-1-Liveticker aus Singapur gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.